Hochwassereinsatz: Schutz in Waidhofen hat Kapazitätsgrenze ...

4 Tage vor
Waidhofen an der Thaya

Starke Regenfälle sorgen für Überflutungen in allen Gemeinden des Bezirks. Ortsdurchfahrt Vestenpoppen und Landstraße zwischen Loibes und Karlstein sind gesperrt. Trinkwasseraufbereitung in Hollenbach ist ausgefallen.

Videocredit: privat

Update 14.9., 21:50 Uhr:

Es gibt leider noch keine Entwarnung. Die Niederschläge halten weiterhin an und die Pegel der Flüsse im Süden des Bezirkes steigen weiter. In der Bezirkshauptstadt wurden am Abend die Kapazitäten des Hochwasserschutzes erreicht. Das Wasser dringt nun in die Badgasse vor. Erste Evakuierungen gibt es in der Gemeinde Windigsteig.

Derzeit gibt es drei Einsatzschwerpunkte:

Die Gemeinden Vitis und Windigsteig sind schwer betroffen. Die Thaya steigt hier weiter an und es kommt in Vitis und Windigsteig zu großflächigen Überflutungen. Hier stehen bereits Feuerwehren aus mehreren Gemeinden im Einsatz, um Objekte mit Sandsäcken zu schützen. Eine Trafostation in Windigsteig wurde überflutet und vom Netz genommen. Teile von Windigsteig sind derzeit ohne Strom. In Meires und Kottschallings wurden drei Häuser evakuiert. Sechs weitere Häuser sind derzeit stark gefährdet. Die Feuerwehrleute versuchen unermüdlich, die Objekte zu schützen.In der Gemeinde Ludweis-Aigen kommt es ebenfalls zu größeren Überflutungen. Bei der Trausmühle müssen die bereits errichteten Sandsackdämme erhöht werden. Auch hier kämpfen die Feuerwehrleute, um die Mühle zu sichern.Die Kapazitäten des Hochwasserschutzes in der Bezirkshauptstadt Waidhofen an der Thaya sind erreicht. Der Wasserstand der Thaya stieg am Abend wieder an und derzeit dringt das Wasser in die Badgasse vor. Die Feuerwehrleute versuchen mit Sandsäcken, die Gebäude zu schützen. Weite Teile entlang der Thaya der Bezirkshauptstadt stehen unter Wasser.

Zusammenfassung: Der Norden des Bezirkes ist derzeit weniger betroffen. Im Süden spitzt sich die Lage weiter zu, zumal die Prognosen weiteren Niederschlag zeigen. Die Feuerwehren füllen weiterhin tausende Sandsäcke – auch in den Nachtstunden.

Ein detaillierter Lagebericht aus den Gemeinden erfolgt in der Nacht auf Sonntag.

Der Bezirksführungsstab bleibt ebenfalls in der Nacht besetzt.

Update 14.9., 19:30 Uhr

Der Hochwasserschutz in Waidhofen ist in der Badgasse übergelaufen, die Feuerwehrleute sichern die Häuser dort mit Sandsäcken. In Meires-Kottschallings mussten einige Objekte aufgegeben werden, da das Wasser zu stark stieg.

Die erwartete Regenfront ist eingetroffen und sorgt seit den frühen Morgenstunden für einen Großeinsatz der Feuerwehren im Bezirk. Erste Überflutungen werden aus fast allen Gemeinden gemeldet. Erste Straßen mussten wegen Hochwasser gesperrt werden.

Die ersten Einsatzkräfte rückten kurz nach 5 Uhr aus. Danach folgten die Einsatzmeldungen im Minutentakt.

Führungsstab koordiniert Einsätze

Seit Samstag 9 Uhr ist der Bezirksführungsstab im Feuerwehrhaus Waidhofen/Thaya installiert und koordiniert die Einsätze im Bezirk.

Update 14. September, 11:39 Uhr: Lage spitzt sich zu

Die Hochwassersituation im Bezirk Waidhofen an der Thaya spitzt sich zu. Über 50 Feuerwehren mit mehr als 400 Mitgliedern stehen im gesamten Bezirk im Hochwassereinsatz. Mittlerweile sind alle 15 Gemeinden des Bezirkes betroffen. Der Einsatzschwerpunkt erstreckt sich in der Linie Vitis-Waidhofen an der Thaya-Groß Siegharts. In den Gemeinden werden im Moment tausende Sandsäcke gefüllt. Neben den Hochwassereinsätzen kommt es durch den Sturm auch immer wieder zu umstürzende Bäumen.

In Speisendorf (Gemeinde Raabs an der Thaya) kam es an der Thaya zu einer Verklausung. Die Einsatzkräfte konnten den Fluss wieder frei machen.

Eine kritische Situation gibt es auch in Matzlesschlag (Gemeinde Windigsteig). Dort drohen die Wassermassen eine Trafostation zu überfluten. Ein Stromausfall in der Region kann nicht mehr ausgeschlossen werden.

Alle Flüsse im Bezirk zeigen derzeit steigende Tendenzen. Über Personenschäden liegen derzeit keine Meldungen vor.

Trinkwasser in Hollenbach muss abgekocht werden

In der Waidhofner Katastralgemeinde Hollenbach kam es durch die starken Regenfälle zu einer Eintrübung der Quellen für den Hochbehälter Hollenbach und damit zu einem Ausfalls der Trinkwasseraufbereitung. Das Wasser aus der Trinkwasserleitung muss daher bis auf Widerruf abgekocht werden, wie die Stadtgemeinde Waidhofen am Samstagvormittag auf ihrer Homepage verlautbart. Eine Keimbelastung des Trinkwassers kann nicht ausgeschlossen werden.

Das Leitungswasser soll für mindestens drei Minuten einmalig sprudeln aufgekocht und danach langsam über mindestens zehn Minuten abgekühlt werden. Für die Zubereitung von Nahrung, zum Zähneputzen und Reinigen offener Wunden darf nur abgekochtes Leitungswasser oder Mineralwasser verwendet werden. Zum Duschen, Baden, für die WC-Spülung und zum Gießen von Pflanzen kann das Leitungswasser ohne Einschränkung verwendet werden.

Die Wassermeister der Stadtgemeinde Waidhofen arbeiten bereits intensiv daran, dass das Trinkwasser wieder der Trinkwasserverordnung entspricht. Dazu werden vom Qualitätslabor NÖ laufend Proben analysiert. Wie Vizebürgermeister Martin Litschauer in einem Facebook-Posting informiert, kann die Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung in der gewohnten Qualität je nach Verkeimung jedoch einige Wochen dauern.

Ein erster Lageüberblick, Stand 14.09.2024 09:00 Uhr

Aus 14 der 15 Gemeinden werden derzeit Einsätze gemeldet. Über 200 Feuerwehrleute stehen bei Auspump- und Sicherungsarbeiten sowie Hochwasserschutzmaßnahmen im gesamten Bezirk Waidhofen an der Thaya im Einsatz.

Wegen Überflutungen mussten bereits erste Straßen gesperrt werden. Die Ortsdurchfahrt Vestenpoppen (Gemeinde Waidhofen an der Thaya-Land) und die Landesstraße 8117 zwischen Loibes und Karlstein, auf Höhe der Motocrossstrecke, sind für den gesamten Verkehr gesperrt.

Einen Überblick über die aktuellen Straßensperren gibt es auf dieser Karte.

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