NR-Wahl: Tag der Entscheidung: Heute wird gewählt
NR-Wahl
Österreich wählt heute einen neuen Nationalrat. In Wien sind knapp 1.128.000 Menschen wahlberechtigt. Alle Wahllokale haben um 7.00 Uhr aufgesperrt und schließen um 17.00 Uhr. So lange kann sonst in keinem anderen Bundesland gewählt werden.
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Überall sonst in Österreich ist meist um 16.00 Uhr Wahlschluss. Am kürzesten haben die Wahllokale in Vorarlberg geöffnet – dort wird bereits um 13.00 Uhr wieder zugesperrt. Wählen können Wienerinnen und Wiener in insgesamt 1.499 Wahllokalen quer durch die ganze Stadt.
Elf Parteien am StimmzettelElf Parteien und Listen stehen in Wien am Stimmzettel: ÖVP: Karl Nehammer – Die Volksparte, SPÖ: Sozialdemokratische Partei Österreichs, FPÖ: Freiheitliche Partei Österreichs, GRÜNE: Die Grünen – Die Grüne Alternative, NEOS: NEOS – Die Reformkraft für dein neues Österreich, BIER: Die Bierpartei, KPÖ: Kommunistische Partei Österreichs – KPÖ Plus, GAZA: Liste GAZA – Stimmen gegen den Völkermord, LMP: Liste Madeleine Petrovic, MFG: MFG – Österreich Menschen – Freiheit – Grundrechte und KEINE: Keine von denen.
Der ehemalige Wahlleiter im Innenministerium über seine skurrilsten Wahlerlebnisse, was er von Wählen ab 16 hält, wie man korrekt Vorzugsstimmen vergibt und vieles mehr rund um die Wahl
In Wien sind bei der Nationalratswahl exakt 1.127.929 Personen wahlberechtigt – davon sind 15.577 Auslandsösterreicherinnen und -österreicher. Insgesamt wurden 303.591 Wahlkarten ausgestellt: die meisten davon – über 31.000 – im bevölkerungsreichsten Bezirk Donaustadt, die wenigsten in der Innenstadt.
Bei einer Umfrage verraten Wählerinnen und Wähler ihre Rituale am Wahlsonntag.
Die Post führte am Samstagvormittag noch eine letzte Sonderentleerung durch. Wer diese Frist für die Briefwahl versäumte, hat aber noch eine weitere Möglichkeit: Am Wahltag selbst kann man die Wahlkarte auch in jedem Wahllokal des Landes abgeben.
Und auch eingeschrieben versendete Wahlkarten, die bis zum letzten Schließen der Postämter und Postpartner vor dem Wahlsonntag nicht abgeholt wurden, sind nicht verloren. Sie wurden von der Post den Wahlreferaten des jeweiligen Zustellbezirkes übergeben. Wer also seine Wahlkarte nicht rechtzeitig abgeholt hat, kann seine oder ihre Wahlkarte im Wahlreferat des Zustellbezirkes abholen. Das ist auch noch am Sonntag bis 17.00 Uhr möglich.
Wo ist mein Wahllokal?Wie auch schon bei der Europawahl haben sich die Standorte einiger Wahllokale verändert, um alle 1.499 Wahllokale barrierefrei zugänglich zu machen. Damit niemand bei der Stimmabgabe aus alter Gewohnheit vor der falschen Eingangstüre steht, sollte man die Adresse des zuständigen Wahllokals überprüfen. Über die Adresse des zuständigen Wahllokals informierte die „Amtliche Wahlinformation“, die allen wahlberechtigten Personen per Post zugesendet wurde.
Wer diese Information verloren hat, kann auch im Internet nachsehen, wo eine Wahllokal-Suche eingerichtet wurde. Und es gibt eine Telefon-Hotline der Stadt, die über alle Fragen zur Wahl genaue Auskunft geben kann – unter 01/4000-4001.
Alles in allem sind mit der Durchführung der Wahl in Wien etwa 13.000 Menschen beschäftigt. Um Punkt 17.00 Uhr wird mit der Auszählung der Stimmen begonnen. Und weil viele Wahllokale in Wien in Schulen oder Kindergärten untergebracht sind, muss noch in der Nacht alles wieder abgebaut und verräumt werden.
Erste Hochrechnung kurz nach 17.00 UhrLange warten heißt es voraussichtlich am Abend auf das vorläufige Gesamtergebnis – laut Wahlbehörde ist „nicht vor 23 Uhr“ damit zu rechnen. Grund dafür ist die seit Anfang 2024 gültige Wahlrechtsreform. Anders als bisher wird nun am Wahlsonntag der Großteil der Briefwahlstimmen gleich mit ausgezählt. Das und die Rekordzahl von 1.436.240 ausgegebenen Wahlkarten wird wohl mehr Zeit beim Auszählen in Anspruch nehmen.
Ein Bild über den Wahlausgang liefern kurz nach dem Schließen der letzten Wahllokale um 17.00 Uhr wie üblich die Hochrechnungen, die auch bereits eine Prognose der zahlreichen Briefwahlstimmen beinhalten. Die Schwankungsbreite könnte anfangs bei etwa zwei Prozentpunkten liegen, wie Christoph Hofinger, der Leiter des Foresight-Instituts, das die Hochrechnungen für ORF und APA durchführt, schätzt.
Einzelne Fragen könnten zu diesem Zeitpunkt eventuell noch offen bleiben, etwa die Platzierungen der Parteien oder die Frage, ob eine der kleinen Listen die Vier-Prozent-Hürde für den Nationalratseinzug schafft oder nicht.