iVote zeigt: ÖVP hat größtes Potenzial bei Unentschlossenen

9 Jun 2024

Wem gebe ich meine Stimme? Über 60.000 Österreicherinnen und Österreicher beantworteten auf der Suche nach Orientierung die Fragen zu 25 Themen auf iVote.

ÖVP - Figure 1
Foto NÖN.at

Foto: Shutterstock.com/vetre

Bei früheren Wahlen gab es wahlkabine.at als Orientierungshilfe. Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament gab es nun erstmals iVote, ein von OGM gemeinsam mit Universitätsprofessor Reinhard Heinisch entwickeltes Online-Tool. 60.455 Landsleute haben hier bis Freitag mitgemacht. Das Ergebnis bringt einen Hoffnungsschimmer für die ÖVP: Sie liegt bei den Unentschlossenen auf Platz 1.

Wer vor den Wahlen wissen wollte, mit welche Partei die eigene Meinung am meisten übereinstimmt, konnte dafür das Online-Tool wahlkabine.at nutzen. Mangels Finanzierung gibt es dieses Tool nicht mehr. Stattdessen hat Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer das Tool iVote entwickelt, das nun erstmals bei der Wahl zum Europäischen Parlament zum Einsatz kommt. 60.455 Österreicherinnen und Österreicher haben dieses Tool bis Freitag genutzt. „Das Interesse für die EU-Wahl ist spät, aber dafür rasant gestiegen“, analysiert Bachmayer.

ÖVP - Figure 2
Foto NÖN.at

Die ÖVP kann auf die noch Unentschlossenen hoffen, zeigen zumindest die Ergebnisse des Online-Tools iVote.

Foto: OGM

Auf Basis der Antworten zu den 25 abgefragten Themen weist das Online-Tool eine interessante Entwicklung auf. Bei jenen Teilnehmenden, die angaben, noch unentschlossen zu sein, liegt die ÖVP vorne. Bei 31 Prozent der 8.113 Unentschlossenen steht die Volkspartei nach der Beantwortung der Fragen auf Platz 1. Auf Platz 2 folgen NEOS mit 24 Prozent, auf Platz 3 die FPÖ mit 16 Prozent. Für die SPÖ gibt es 14 Prozent, 11 Prozent für die Grünen und 4 Prozent für die KPÖ.

Bachmayer: „Mehr an den Rändern positionierte Parteien haben ihr Potenzial ausgeschöpft“

„Das Ergebnis überrascht und deckt sich überhaupt nicht mit der Vielzahl von Wahlumfragen. Kein Wunder, denn iVote ist keine repräsentative Umfrage, sondern eine sachpolitische Entscheidungshilfe für die Wählerschaft nach dem Motto: Welche Partei passt am besten zu mir, wenn ich nur nach sachpolitischen Gesichtspunkten entscheiden würde“, erklärt Bachmayer. Aber als Trend lasse sich jedenfalls ablesen, dass ÖVP und NEOS als Parteien der Mitte rein sachpolitisch bei den Unentschlossenen das größte Potenzial hätten - "die „mehr an den Rändern positionierten Parteien“ hätten hingegen ihr Wählerpotenzial schon ausgeschöpft. Die Frage sei nun, ob diese unentschlossenen Wählerinnen und Wähler zur Wahl gehen oder einfach zu Hause bleiben.

ÖVP - Figure 3
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Zu Konzept und Methodik von iVote: Es werden 25 Sachthemen vierstufig mit Pro und Kontra bewertet, dahinter steht bei jedem Thema eine unterschiedliche Zuordnung zu den Parteien. Basis für die Auswahl der Themen und Zuordnungsgrad zu den Parteien war die Analyse hunderter Medienberichte, von Presseaussendungen der Parteien, der Parlamentskorrespondenz und einer systematischen Analyse der Parteiprogramme. iVote wurde von OGM gemeinsam mit Universitätsprofessor Reinhard Heinisch von der Uni Salzburg entwickelt.

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