Fast Evakuierungen notwendig: Starkregen hielt Vorarlberg in Atem

1 Jun 2024
Vorarlberg

Anhaltender Starkregen hat am Freitag die Vorarlberger Feuerwehr in Atem gehalten. Bis zum Abend stieg die Zahl der Einsätze auf über 210, nachdem es bis zum Nachmittag vergleichsweise ruhig geblieben war. In Hörbranz bereitet man sich nach Angaben der Feuerwehrleitstelle auf mögliche Evakuierungen vor.

Besonders betroffen war dabei die Region Leiblachtal, auf die der überwiegende Großteil der Feuerwehr-Einsätze entfiel. In Hörzbranz galt ebenso als Brennpunkt. Insgesamt wurden mehr als 210 Feuerwehreinsätze verzeichnet.

Sorgen bereitet weiterhin der Wasserstand der Leiblach, die Grenzfluss zwischen Vorarlberg und Deutschland ist. "Nach Mitternacht sind die Pegelstände weiter angestiegen", sagte ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle in Vorarlberg. Samstagvormittag gab der Hörbranzer Feuerwehrkommandant Markus Schub leichte Entwarnung: "Der Pegel der Leiblach ist massiv gesunken". 

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"Auch der Oberflächenzufluss ist auf Null gesunken", was übersetzt bedeutet, dass der Regen nachgelassen hat und das Wasser nun wieder seine normalen Abflussbahnen findet. "Jetzt geht's vor allem ans Keller auspumpen."

Leiblach war "übervoll" 

Gegen Mitternacht hatte sich die Lage zugespitzt. In einem Wohngebiet standen mehrere Häuser kurz vor der Evakuierung. Die angrenzende Leiblach, der Grenzfluss zu Deutschland, war "übervoll". Die Behörden bezeichneten die Lage als Ereignis, das nur alle 100 bis 300 Jahre vorkomme.

Deshalb waren insgesamt 190 Einsatzkräfte allein bei der Feuerwehr in Hörbranz im Einsatz, 130 davon aus umliegenden Gemeinden und sogar bis aus Lustenau und Göfis im 40 Kilometer entfernten Göfis, da deren Spezialgerätschaften benötigt wurden.

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An exponierten Stellen im Norden des Landes fielen innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter, in Hörbranz im Leiblachtal oder am Pfänder, dem Hausberg von Bregenz, waren es 135 Liter.

Der Bodensee-Pegel stieg innerhalb eines Tages um 25 Zentimeter auf 435 Zentimeter an. Damit lag der Pegel zwar um gut einen halben Meter höher als vor einem Jahr, aber noch um 25 Zentimeter unter dem Wert eines zweijährlichen Hochwassers.

Der Starkregen führte auch anderswo zu Behinderungen. So verlegte ein Erdrutsch die Verbindung zwischen Buch und Alberschwende (Bezirk Bregenz). Auch im Flachland mussten einige Straßen wegen Überflutung vorübergehend gesperrt werden.

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