Kultur: Volkstheater warnt mit Song vor Rechtspopulismus

2 Stunden vor
Volkstheater Wien

Kultur

Das Wiener Volkstheater setzt sich weiter mit der am Sonntag anstehenden Nationalratswahl auseinander: Am Dienstag wurde der Song „Euer Wille geschehe (Heim ins Reich!)“ veröffentlicht, mit dem vor Rechtspopulismus in Österreich gewarnt werden soll.

Online seit heute, 16.58 Uhr

Im Text spreche man das aus, „was in dem FPÖ-Parteiprogramm steht“, wurde Intendant Kay Voges in einer Aussendung zitiert. Ab Mittwoch startet das Theaterhaus ein dreitägiges Fest der Demokratie. Voges hat in den vergangenen Tagen damit aufhorchen lassen, im Falle eines FPÖ-Wahlsiegs sein Haus, das er in seiner letzten Saison führt, in „Deutsches Volkstheater“ umbenennen zu wollen.

Satirische Aktion des Theaters

Das nun veröffentlichte Lied, das im Video von der Band „Die Hitlers“ performt wird, sei Teil dieser satirischen Aktion, die mit „der Nähe der Freiheitlichen Partei zum Deutschen Kulturgut“ argumentiert. Das Lied zeige bereits im Titel, was drohe, „wenn Faschist*innen und Rechtspopulist*innen an die Spitze gewählt werden“. Im Video selbst sind Voges und weitere Performer in Uniformen mit Hakenkreuz-Binden und Hitler-Bart zu sehen.

Voges appellierte an die Menschen, „zur Wahl zu gehen und für ein demokratisches und freies Österreich einzutreten. Eine Partei, die offen über die Zwangsdeportationen von Mitmenschen fantasiert und zugleich die Kriegsverbrechen der Waffen-SS relativiert, ist meiner Meinung nach nicht wählbar.“ Das Musikvideo sei letztlich „ein Aufruf an alle, jetzt Verantwortung zu zeigen“.

FPÖ: Linksextreme Propaganda

„Das Volkstheater hat endgültig nichts mehr mit Kunst und Kultur zu tun und verkommt immer mehr zu einer Plattform für linksextreme Propaganda“, reagierte der Wiener FPÖ-Kultursprecher Stefan Berger auf die Aktion. „Jährlich fließen Millionen an Steuergeldern in diese Bühne, die zu einem Fass ohne Boden geworden ist.“ Anstatt die Wiener Kulturlandschaft zu bereichern, würden hier öffentlichkeitswirksam und auf Kosten der Steuerzahler „provokante, geschmacklose und politisch fragwürdige Inszenierungen produziert“, so Berger weiter.

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