Vogelgrippe: Weiterer Verdachtsfall im Bezirk Amstetten bestätigt

2 Tage vor

Leider scheint es noch nicht gelungen zu sein, die Vogelgrippe im Bezirk einzudämmen. Zwei weitere Hühnerbetriebe meldeten am Sonntagnachmittag Verdachtsfälle.

Vogelgrippe Bezirk Amstetten - Figure 1
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Foto: APA/HELMUT FOHRINGER, HELMUT FOHRINGER

Die Hoffnung, dass es gelungen ist, die Ausbreitung der Vogelgrippe einzudämmen, hat sich am Sonntagnachmittag zerschlagen. Zwei weitere Betriebe im Raum Biberbach meldeten den Behörden Verdachtsfälle.

Bei zwei Hühner- und zwei Putenbetrieben im Bezirk wurde die Vogelgrippe in der Vorwoche bereits bestätigt. Insgesamt rund 200.000 Tiere wurden daher bis Sonntag gekeult. Am Sonntagnachmittag meldete ein Jung-Legehennen-Betrieb mit 29.000 Tieren Verdachtsfälle und auch ein Hobby-Hühnerhalter fand tote Tiere im Stall.

Verdachtsfall bestätigt

Die Bezirkshauptmannschaft hat von der Veterinär-Abteilung ein vorläufiges positives Gutachten erhalten: Das heißt beim Junghendlbetrieb mit 29.000 Tieren, bei dem gestern Verdachtsfälle auftraten, wurde tatsächlich eine Infektion mit Vogelgrippe festgestellt. Das heißt, dass auch diese Tiere gekeult werden müssen.

Ob auch beim privaten Hühnerhalter die Vogelgrippe zugeschlagen hat, ist noch unklar. Er hat seine insgesamt sechs Hennen aber ohnehin schon getötet. Die Tiere werden natürlich untersucht.

Vogelgrippe Bezirk Amstetten - Figure 2
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Diese Grafik gibt Aufschluss über die Verbreitung der Vogelgrippe. Die kleinen roten Kreise zeigen die Schutzzonen im Ausmaß von drei Kilometern rund um betroffene Betriebe. Die gelben Kreise zeigen die Überwachungszone im Ausmaß von zehn Kilometern. In diesen Bereich gilt Stallpflicht. Die dunkelrote Farbe kennzeichnet das erhöhte Risikogebiet für Vogelgrippe.

Foto: Land NÖ

Rund 1.400 Betriebe befinden sich innerhalb der Sperrzone (Schutz- und Überwachungszone). Nicht alle davon bekommen regelmäßig Informationen über die aktuelle Lage, wie sie gegenüber der NÖN beklagen. Bezirksbauernkammerobmann Andreas Pum weiß auch warum das so ist. „Wir haben da ein Datenproblem. Wir können als Kammer nicht einfach auf vorliegende Daten zugreifen. Wir haben eine Liste bekommen, die etwa 900 Betriebe enthält. Die haben wir auch angeschrieben und versorgen sie regelmäßig mit Informationen. Aber von etwa 300 bis 400 Betrieben fehlen uns Kontaktadressen.“

Alle möglichen Schutzmaßnahmen ergriffen

Die NÖN hat auch mit dem Besitzer eines Wolfsbacher Geflügelbetriebs gesprochen, der nicht von der Vogelgrippe betroffen ist, aber natürlich von den Schutzmaßnahmen. 18.000 Hühner werden dort derzeit in den abgeschlossenen Stallungen gehalten. Im Dezember sollten nochmals 18.000 neu eingestellt werden, was natürlich nicht erlaubt und derzeit unmöglich ist. „Wir bemühen uns selbstverständlich durchs gesamte Jahr, den Hygieneregeln mit dem Kleider- und Schuhwechsel gewissenhaft nachzukommen, mehr kann man bei jedem Betreten der Stallungen aber kaum tun“, sagt der Landwirt. Zur Eindämmung der Vogelgrippe werden die Reifen jedes zufahrenden Lkws gewaschen und es wurden alle möglichen Schutzmaßnahmen getroffen. Der 2021 neu errichtete Betrieb ist auch mit einer Sprühkühler- und Befeuchtungsanlage ausgestattet, wobei Desinfektionsmittel auch in die Raumluft eingeführt werden können, was sich positiv auswirken sollte.

Vogelgrippe Bezirk Amstetten - Figure 3
Foto NÖN.at
16 tote Wildvögel in der Au bei Ardagger

Auch bei den Wildvögeln im Bezirk Amstetten breitete sich die Vogelgrippe aus. In der Au bei Ardagger wurden schon in der Vorwoche tote Tiere gefunden. Die genommenen Proben bestätigten, dass sie an der Seuche verendet sind.

Wie Ardaggers Bürgermeister Hannes Pressl berichtet, sind am Wochenende allein in der Voggenau weitere 16 tote Tiere (vor allem junge Schwäne) aus dem Grenerarm geborgen worden.

In der Au bei Ardaggr wurden am Wochenende wieder tote Schwäne entdeckt.

Foto: privat

Die richtigen Verhaltungsregeln:

tot aufgefundene Tiere nicht anrühren – auch Hunde bitte an die Leine undtote Tiere unmittelbar melden (Bitte Foto und Standort) an die BH weitergebenauch bei Kleinhühnerhaltung die Tiere nicht mehr hinauslassen, sondern unbedingt nur in den Ställen halten.
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