Tiere: Vogelgrippe: Vier Bezirke sind Risikogebiete

2 Stunden vor

Tiere

Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in einem Geflügelbetrieb im Bezirk Amstetten folgen immer mehr Fälle nach. Zehntausende Tiere mussten getötet werden. Die Bezirke Scheibbs, Melk, Waidhofen a. d. Thaya und Amstetten wurden nun zu Risikogebieten erklärt.

Vogelgrippe Bezirk Amstetten - Figure 1
Foto ORF NÖ

Online seit heute, 18.14 Uhr

Eigentlich hätte Geflügelbauer Andreas Mock nächste Woche neue Kücken in den Mastbetrieb bekommen sollen. Jetzt ist alles anders, eine Schutzzone ist um den Stall errichtet worden: „Hier ist jetzt absolutes Einstallverbot und das dauert an, mindestens 30 Tage nach dem Stall waschen“, so der Geflügelbauer gegenüber noe.ORF.at.

Insgesamt drei Betriebe sind mittlerweile im Bezirk Amstetten von der Geflügelpest betroffen, zudem gibt es einen weiteren Verdachtsfall. Rund 180.000 Tiere sind bereits gekeult worden. Im Umkreis von drei Kilometern zu den betroffenen Betrieben müssen Tierärzte jetzt binnen fünf Tagen 78 weiteren Geflügelbetriebe kontrollieren. Die Schutzzonen werden mindestens drei Wochen lang gelten.

Vogelgrippe in zwei weiteren Betrieben

Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in einem Betrieb im Bezirk Amstetten ist die Erkrankung auch in zwei weiteren Betrieben nachgewiesen worden. Laut der zuständigen Landesabteilung mussten bereits mehr als 100.000 Hühner und Puten gekeult werden.

Zehn Kilometer lange Überwachungszone

Zudem ist eine Überwachungszone zehn Kilometer rund um die Betriebe eingerichtet worden, diese wird 30 Tage lang aufrecht bleiben. In den Bezirken Scheibbs, Melk, Waidhofen an der Thaya und Amstetten sind jetzt weitere Maßnahmen gesetzt worden.

Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) verwies am Mittwoch darauf, dass diese vier Bezirke bereits als Risikobezirke ausgewiesen sind, wo eine allgemeine Stallpflicht gilt. „Ich weiß, dass im Bundesministerium auch diesbezüglich für ein noch größeres Gebiet auch bundesländerübergreifende Maßnahmen bereits angedacht werden und in Umsetzung sind“, so Rosenkranz.

Insgesamt drei Betriebe sind mittlerweile im Bezirk Amstetten von der Geflügelpest betroffen Forderung nach bundesweiter Stallpflicht

Diese Maßnahme dürfte manchen nicht weit genug gehen: „Was für mich als Obmann der Österreichischen Geflügelwirtschaft ein schweres Minus ist, ist, dass wir neun Tage nach dem ersten Ausbruch noch immer keine bundesweite Stallpflicht haben. Das ist für mich gegenüber den anderen Landwirten unverantwortlich“, so Markus Lukas.

Ein möglicher Auslöser für die Vogelgrippe sind laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) infizierte Wildvögel, die derzeit in den Süden ziehen. Jedes Jahr werden im Frühjahr und im Herbst vermehrt Ausbrüche der Vogelgrippe beobachtet. Die Ansteckung findet direkt von Tier zu Tier statt, eine Übertragung durch Lebensmittel auf den Menschen ist nicht möglich.

Erster Fall in Oberösterreich

In den vergangenen Wochen wurde das Virus bereits in einem Geflügelbetrieb im Bezirk Braunau in Oberösterreich nachgewiesen. Ende Oktober wurde ein Ausbruch im Bezirk Amstetten bestätigt – mehr dazu in Geflügelbetrieb von Vogelgrippe betroffen (noe.ORF.at; 31.10.2024). Nun folgten zwei weitere Betriebe. Auch bei Wildvögeln in mehreren Regionen Österreichs wurde das Virus festgestellt.

Bis zu 80 Prozent des heimischen Geflügelbestandes sind laut einer Aussendung gegen Seuchen abgesichert. Bund und Länder bezuschussen die Prämie für die Landwirtinnen und Landwirte mit 55 Prozent, teilte die Österreichische Hagelversicherung mit.

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