Bayerns Trainer: Der überraschend emotionale Monolog des ...

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Bayerns Trainer

Der überraschend emotionale Monolog des Vincent Kompany

Stand: 11:47 UhrLesedauer: 3 Minuten

Vincent Kompany - Figure 1
Foto DIE WELT

Zum Auftakt der Fußball-Champions-League legte der FC Bayern einen Knallerstart hin und gewann zu Hause mit 9:2 gegen Dinamo Zagreb. Harry Kane schnürte einen Viererpack. Der VfB Stuttgart verlor sein Auftaktmatch bei Real Madrid mit 1:3.

Die Stellungnahme nach dem Spiel gerät zum Statement in eigener Sache: Trainer Vincent Kompany wird im Anschluss an den Kantersieg seiner Bayern in der Champions-League gegen Zagreb überraschend emotional. Es geht um seine Herkunft und seinen Aufstieg.

Eigentlich war dieser erste Königsklassenauftritt ja ein kleiner Festabend. 9:2 (3:0) gewannen die Bayern zum Start der Champions League gegen den kroatischen Meister Dinamo Zagreb, es gab also jede Menge positive Aspekte des Spiels zu beleuchten. Während der Pressekonferenz nach dem ungleichen Duell aber fand Münchens neuer Trainer in der Nacht zu Mittwoch recht emotionale Worte – und setzte zu einem zweiminütigen Monolog an.

Die Frage eines englischsprachigen Reporters zielte auf den Status quo von Kompany in seinem neuen Klub ab, im Internet gebe es Kritik dahin gehend, dass der FC Bayern weitaus größer sei als der mit 38 Jahren noch recht unerfahrene Coach. Und dass dieser der großen Aufgabe beim deutschen Fußball-Rekordmeister möglicherweise nicht gewachsen sei. Zunächst wollte Kompany nicht groß darauf eingehen – um dann aber doch ungewöhnlich weit auszuholen.

Vincent Kompany - Figure 2
Foto DIE WELT

„Ich bin in Brüssel geboren, in einem eher armen Viertel in Belgien. Mein Vater ist da als Flüchtling hingekommen, und ich habe mich entwickelt“, erklärte der Trainer. „Von dort nach oben zu kommen – was waren meine Chancen, dass ich das schaffe? Vielleicht 0,0-irgendwas Prozent. Und jetzt bin ich nicht nur ein erfolgreicher Spieler geworden, sondern auch Trainer. Das habe ich erreicht, weil ich an die Dinge geglaubt habe, die ich gemacht habe.“

„Was soll man denn sonst machen, soll man einfach aufgeben?“

Er habe daran geglaubt, dass er diese kleinen Chancen, die er bekomme, nutzen könne. „Man muss diese Mentalität einfach entwickeln, dass man auch nach Niederlagen besser werden kann und sich weiterentwickelt. Das habe ich in meiner ganzen Karriere immer getan. Ich schaue auf das, was ich in meinem Leben erreicht habe, und schaue nicht auf das, was im Internet über mich geschrieben wird“, so Kompany. „Was soll man denn sonst machen, soll man einfach aufgeben und sich hinstellen und sagen, lass uns die Welt nicht mehr weiterdrehen? Das macht ja keinen Sinn. Ich sollte eigentlich gar nicht so lange darauf antworten, das ist es nicht wert.“

Kompany hatte seine Profikarriere einst beim RSC Anderlecht in Belgien begonnen, war dann 2006 zum Hamburger SV gewechselt und zwei Jahre später weiter nach Manchester. Mit City wurde er viermal Meister im Mutterland des Fußballs. Seine erste Trainerstation absolvierte er nach Beendigung seiner aktiven Karriere bei seinem Heimatklub RSC Anderlecht, von dort ging es 2022 zurück auf die Insel zum FC Burnley. Nach dem Aufstieg musste er aber in seiner ersten Saison gleich wieder den Gang in die zweite Liga Englands hinnehmen. Mit 24 Punkten holte die Mannschaft so wenige wie nie zuvor in der Klubgeschichte.

Trotzdem verpflichteten die Bayern den Coach im Sommer für eine Ablösesumme in Höhe von rund elf Millionen Euro. Zuvor hatte sich der deutsche Branchenprimus allerlei Absagen etablierter Trainer wie etwa Ralf Rangnick oder auch Julian Nagelsmann eingehandelt.

jb

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