Vermisste Valeriia: Vater sendet Video-Botschaft – Polizei äußert ...

10 Jun 2024
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Stand: 10.06.2024, 19:01 Uhr

Von: Maximilian Kettenbach

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Die neunjährige Valeriia aus Döbeln ist seit fast einer Woche verschwunden. Die Polizei sucht weiter, mittlerweile meldete sich auch der Vater des Mädchens.

Vermisste Valeriia Döbeln - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau

Döbeln – Wieder ist ein kleines Kind verschwunden, wieder sucht die Polizei mit einem Großaufgebot, wieder fehlt jegliche Spur. Seit Wochen fandet die niedersächsischen Behörden nach dem kleinen Arian aus Bremervörde. Am vergangenen Montag, den 3. Juni, kam die neunjährige Valeriia nicht in ihrer Grundschule in Döbeln (Sachsen) an.

Die Polizei geht davon aus, dass das Kind zuletzt um 6.50 Uhr gesehen wurde. Laut Bild will ein Mädchen die vermisste Valeriia allerdings noch im Schulbus erblickt haben. Im Ort herrscht Ausnahmezustand, Döbelns Bürgermeister äußerte sich dazu zuletzt auch bei IPPEN.MEDIA. Die aktuelle Situation mache sehr betroffen.

Vermisste Valeriia aus Döbeln – Schule meldete Abwesenheit nicht

Das Verschwinden ist mysteriös. Weil die Schule Valeriias Abwesenheit nicht direkt morgens meldete, verstrich wohl wertvolle Zeit. Die Mutter des Kindes erfuhr erst am Nachmittag davon, als ihr Kind nicht von der Schule nach Hause kam.

Trotz intensiver Suche seither, gebe es noch keine konkreten Hinweise, sagte eine Sprecherin der Chemnitzer Polizeidirektion am Sonntagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Die Suche werde aber fortgesetzt. Auch am Sonntag sind noch Beamte auf Spurensuche, der personelle Aufwand sei aber nicht mehr so groß wie am Freitag. Der Polizei stehen bei der Suche nach dem Mädchen mehr als zehn Terabyte Daten aus Überwachungskameras zur Verfügung, wie MDR berichtet. Das muss ausgewertet werden. Zudem laufen Ermittlungen im familiären Umfeld.

Vermisste Valeriia aus Döbeln – Polizei passt Strategie an

Zuvor weitete die Polizei ihren Einsatz selbst über Landesgrenzen hinweg aus. „Nicht nur mit der Ukraine, sondern auch mit Polen und Tschechien arbeiten wir zusammen, da dort die Verbringungswege lang gehen“, hieß es letzte Woche Donnerstag (6. Juni).

Am Sonntag sollten in erster Linie Anwohner befragt werden. Es sei nicht auszuschließen, dass sich jemand aufgrund der großen Berichterstattung in den Medien an ein Detail oder Beobachtungen erinnere, hatte eine Sprecherin am Samstagabend erläutert. Dazu beitragen dürfte auch das eigens aufgenommene Video des Vaters, das die Bild-Zeitung veröffentlichte.

Die neunjährige Valeriia aus Döbeln (Sachsen) wird seit dem 3. Juni vermisst. Die Polizei sucht großflächig, befragt aber auch Anwohner. (Bild vom 7. Juni) © Robert Michael/dpaValeriias Vater sendet aus der Ukraine ein Video mit Bitte an mögliche Entführer

In dem auf Deutsch nachgesprochenen Video heißt es, er möchte sich „bei allen bedanken, die dabei helfen, Valeriia zu suchen. Während ich den ruhigen Schlaf der ukrainischen Kinder an der Front beschütze, ist meine eigene Tochter spurlos verschwunden“, erklärt darin Roman G. (32). Er scheint davon auszugehen, dass seine Tochter entführt wurde und appelliert direkt an die etwaigen Entführer: „Ich richte meine Worte an diejenigen, die an ihrem Verschwinden beteiligt sind: Finden Sie in sich den Mut, uns Eltern unser geliebtes Kind zurückzugeben.“ Er hoffe, seine Tochter bald wieder in den Armen halten zu können, sagt er zum Ende der kurzen Videobotschaft.

Roman G. kämpft derzeit in der Ukraine gegen Aggressor Russland. Laut Medienbericht war Valeriia mit ihrer Mutter und der Großmutter vor dem Krieg aus der Ukraine ins sächsische Döbeln geflohen. Vater Roman blieb zurück. Allerdings könnte er nun folgen. Als seine Tochter verschwand, hat ihn die Armee freigestellt und eine Ausnahme-Erlaubnis erteilt. Er darf nach Deutschland reisen, wartet aktuell auf seine Papiere, heißt es weiter.

Schon der kleinste Hinweis könne einen „Dominoeffekt auslösen“, sagte einst Kriminalistik-Professor Christian Matzdorf IPPEN.MEDIA in Bezug auf den Vermisstenfall Rebecca Reusch. Darauf hoffen die Ermittler auch jetzt.

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