Vermisste Inga Gehricke auf Smoothie-Flaschen – Vater Jens-Uwe ...

9 Stunden vor
Große Hoffnung auf einer kleinen Smoothie-Flasche

01:45 min

Vermisste Inga Gehricke - Figure 1
Foto RTL Online

50.000 Euro Belohnung

Vermisstenfall Inga gedruckt auf Smoothie-Flaschen

6. November 2024 um 08:50 Uhr

von Torsten Mislar und Gizem Schumann

Jens-Uwe Gehricke hat lange auf diesen Tag hin gefiebert!

Die Hoffnung, die in einer Smoothie-Flasche steckt, könnte der Schlüssel zur Aufklärung des Rätsels um das Verschwinden seiner Tochter Inga sein. „Das war ein Angebot der Firma”, erklärt er über die mutige Aktion von true fruits im RTL-Interview. Ein Angebot, das Hoffnung in sein Herz bringt.

Vater erhofft sich neue Hinweise nach erhöhter Belohnung

Die Firma hat sich an die Anwälte der Familie gewandt und angeboten, auf ihren Flaschen auf Ingas Fall hinzuweisen. Und nicht nur das, sie haben auch eine Belohnung ausgelobt, um die Suche voranzutreiben. „Seit heute sind die ersten Flaschen im Verkauf und wir sind unheimlich dankbar”, so der Vater mit hörbarer Erleichterung in der Stimme.

Vermisste Inga Gehricke - Figure 2
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Jens-Uwe Gehricke spricht über die neue Suchaktion auf Smoothie-Flaschen.

RTL

Lese-Tipp: Wie erfolgsversprechend ist die Suche nach vermisster Inga auf Smoothie-Flaschen? Profiler Axel Petermann analysiert

„Ich wünsche mir, dass es jetzt eine neue Chance gibt.” Für Jens-Uwe Gehricke könnte das ein „Schlüssel sein, dass das Verschwinden von Inga doch endlich aufgeklärt wird”. Die Hoffnung, die in diesen Flaschen steckt, ist greifbar. Die erhöhte Belohnung könnte jemanden dazu bewegen, wichtige Informationen preiszugeben. Gehricke will endlich wissen, was mit seiner Tochter im Mai 2015 passiert ist und wo sie ist.

Jens-Uwe Gehricke: „Es wird sich wieder Gedanken darüber gemacht”

Trotz der Dankbarkeit ist da auch eine Spur von Unbehagen. Jens-Uwe Gehricke hatte zunächst Bedenken, dass das Verschwinden seiner geliebten Tochter auf diese Weise vermarktet wird. Doch in seiner Verzweiflung sieht er es als einen unverzichtbaren Schritt, um Ingas Schicksal ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. „Es wird sich wieder Gedanken darüber gemacht. Und vielleicht ist auch so ein kleiner Wunsch erzeugt, dass wieder ein kleines bisschen Druck, doch intensiver der Sache nachzugehen”, betont er.

Vermisste Inga Gehricke - Figure 3
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Die Smoothie-Flaschen mit den Fahndungsbildern sollen mehrere Wochen lang in den Supermarktregalen stehen.

dpa

Lese-Tipp: Vermisste Inga wird mit Fotos auf Smoothie-Flaschen gesucht

Als er das erste Mal das Alterungsbild seiner Tochter sah, war er schockiert. „Mir war klar, dass ich Inga so nie sehen werde”, sagt er mit schwerer Stimme. Doch trotz des Schocks ist er dankbar für das Bild, denn es gibt ihm Hoffnung. Hoffnung, die er braucht, um weiterzumachen.

Inga Gehricke – wie sie vor ihrem Verschwinden aussah und heute aussehen könnte.

dpa / Polizei Stendal

Jens-Uwe Gericke greift nach jedem Strohhalm, der sich ihm bietet. Doch diese Smoothie-Flasche ist mehr als nur ein Strohhalm. Sie ist, wie er sagt, ein „dicker Ast”, an den er sich klammert. „Ich bin sehr, sehr dankbar”, betont er. Ein Vater, eine vermisste Tochter und eine Smoothie-Flasche – eine unerwartete Verbindung, die Licht ins Dunkel bringen könnte.

Vermisste Inga Gehricke - Figure 4
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Initiative Vermisste Kinder äußert sich positiv über Aktion

Die erneute öffentliche Aufmerksamkeit auf Ingas Verschwinden ist ein positives Zeichen für die Eltern, meint Lars Bruns. „Grundsätzlich ist es eine gute Aktion insofern, dass man die Aufmerksamkeit auf diese Fälle lenkt”, so der Leiter der Initiative Vermisste Kinder zu RTL. Es sei allerdings notwendig, die Öffentlichkeit kontinuierlich auf die vielen ungeklärten Vermisstenfälle in Deutschland aufmerksam zu machen.

Lars Bruns leitet seit 2005 die Initiative Vermisste Kinder.

RTL

„In Deutschland gibt es beim BKA die Datei Unbekannte, Tote und Vermisste. Und dort sind seit 1957 insgesamt 1.800 ungeklärte Vermisstenfälle von Kindern gelistet. Das heißt, es gibt 1.800 Familien, die ihr Kind vermissen und nicht wissen, was mit ihm geschehen ist,” erklärt Bruns. Er wünscht sich für all diese Familien ein Stück weit Hoffnung, aber am Ende auch eine Erkenntnis darüber, was tatsächlich passiert ist.

Vermisste Inga Gehricke - Figure 5
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Lese-Tipp: Vater der vermissten Inga alarmiert – Leichensuchhunde haben neue Spur

Lars Bruns fordert, dass Vermisstenfälle in das modulare Warnsystem des Bundes integriert werden. „Eine Forderung, die wir schon lange gestellt haben, dass die Vermisstenfälle auch in das modulare Warnsystem des Bundes mit integriert werden. Es gibt ja diese App Katwarn und Nina.” Diese Integration würde es der Polizei ermöglichen, die Bevölkerung schnell und flächendeckend zu alarmieren.

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