Börse am Morgen: Varta-Aktie im Fokus, Bitcoin stürzt ab

5 Jul 2024
Varta-Aktie

Zum Ende einer recht starken Woche ist der Dax mit leichten Gewinnen in den Handel gestartet. Der Leitindex legte zunächst um 0,4 Prozent auf 18.515 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte um 0,4 Prozent auf 4978 Zähler. Im bisherigen Wochenverlauf hat der Dax über 1 Prozent zugelegt und es winkt damit die dritte Stabilisierungswoche. Die massive Kurskorrektur von Mitte Juni hat er bis auf rund 100 Punkte größtenteils aufgeholt. Dagegen setzte die Kryptowährung Bitcoin ihren Kurssturz fort.

Impulse von der Wall Street fehlen, da am 4. Juli wegen des „Independence Days“ nicht gehandelt wurde. Dafür folgt an diesem Freitag mit dem US-Arbeitsmarktbericht noch das Wochenhighlight. Er wird nach der eingeleiteten Zinswende in Europa auf Signale abgeklopft, ob die US-Notenbank bald folgen kann.

Wall Street bleibt dicht

Unterdessen haben die Spitzen der Ampelkoalition nach langen Verhandlungen einen Durchbruch beim Bundeshaushalt 2025 und beim Wachstumspaket erzielt. Das Paket könne im nächsten Jahr zu einem zusätzlichen Wachstum von mehr als einem halben Prozent führen, das seien 26 Milliarden Euro zusätzliche Wirtschaftsleistung, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Koalitionskreisen. So sind beschleunigte Abschreibungen von Investitionen, eine verbesserte Forschungszulage und Anreize für mehr Beschäftigung geplant. Zudem sieht die Einigung vor, dass die Schuldenbremse eingehalten wird.

Nach der Einführung vorläufiger Zusatzzölle auf Elektroautos aus China stehen der EU und China intensive Verhandlungen bevor. Vier Monate haben die Parteien jetzt Zeit, dann muss eine Entscheidung getroffen werden, ob auch endgültig hohe Sonderabgaben verlangt werden. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission wird die gesamte Wertschöpfungskette für Elektroautos in China stark subventioniert, womit der europäischen Autoindustrie Schäden drohen.

Aktien von Aixtron setzen Erholungskurs fort

Die Aktien von Aixtron setzten ihren jüngsten Erholungskurs trotz eines eingetrübten Ausblicks des Halbleiterindustrie-Ausrüsters vorbörslich fort. Auf Tradegate stiegen sie zuletzt um knapp 4 Prozent. Aixtron senkte nach einem schwachen Quartal die Umsatz- und Margenziele für das laufende Jahr. Hoffnung macht aber der Auftragseingang, der sich nach dem schwachen Jahresstart im Vergleich zum Vorjahr stabilisierte.

Angesichts des starken Auftragseingangs und der soliden Dynamik bei Produktionsanlagen auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC) sollten die vorläufigen Zahlen nicht allzu negativ aufgenommen werden, kommentierte ein Händler in einer ersten Reaktion am Morgen. Zudem habe die schwache Performance der Aktie seit Mitte Juni offenbar bereits einige negative Faktoren vorweggenommen.

Bitcoin stürzt auf tiefsten Stand seit Februar

Der Bitcoin hat am Freitag seinen Kurssturz fortgesetzt. Der Kurs sackte zeitweise unter die Marke von 54.000 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Ende Februar. Mit 54.025 Dollar lag der Kurs zuletzt rund 8 Prozent unter dem Vortagsniveau. Die älteste und wichtigste Digitalwährung steht seit Wochen unter Druck. Anfang Juni hatte der Bitcoin noch knapp 72.000 Dollar gekostet. Andere Digitalwährungen wie Ethereum, BNB oder Solana verloren ebenfalls deutlich an Wert.

Die Verluste beim Bitcoin und den anderen Kryptowährungen am Donnerstag und Freitagmorgen begründeten Experten unter anderem mit einer Mitteilung des Insolvenzverwalters der gescheiterten Kryptobörse Mt.Gox. Diese hatte angekündigt, eine große Anzahl von Bitcoin-Token (BTC) an geschädigte Gläubiger zu übergeben. Die Geschädigten warten seit Jahren auf eine Erstattung ihrer Coins. Dies könnte zu einer Angebotsschwemme führen.

Unklar ist, wie die ehemaligen Mt.Gox-Kunden sich jetzt verhalten werden. Sollte ein erheblicher Teil von ihnen die geretteten Bitcoin-Bestände kurzfristig verkaufen wollen, würde dies zu einem Bitcoin-Überangebot auf dem Markt führen.

Ölpreise geben etwas nach

Die Ölpreise haben am Donnerstag etwas nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 87,16 US-Dollar und damit 18 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August fiel um 25 Cent auf 83,63 Dollar.

Die Preisausschläge hielten sich in Grenzen. Aus den USA kamen kaum Impulse, da dort Feiertag ist.

Die Erdölpreise bewegen sich derzeit in der Nähe ihres höchsten Stands seit etwa zwei Monaten. Unterstützung kam am Vortag von Lagerdaten aus den USA. Die landesweiten Erdölvorräte sind nach Zahlen des US-Energieministeriums zuletzt deutlich gesunken. Zusätzliche Unterstützung liefern die vielen geopolitischen Spannungen, die am Erdölmarkt erhöhte Risikoaufschläge hervorrufen.

Belastung kommt dagegen von schwachen Konjunkturdaten aus der Industrie. Zuletzt hatte sich der Sektor in den USA und China eher schwach entwickelt. Auftragsdaten aus der deutschen Industrie fielen am Donnerstag enttäuschend aus. Ein schwächelnde Wirtschaft braucht auch weniger Rohöl.

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