Entwarnung nach Großeinsatz in Vöcklabruck: "Anschlag" statt ...
Von nachrichten.at, 05. September 2024, 12:52 Uhr
Wegen eines möglichen Anschlags rückte um kurz nach zehn Uhr ein Großaufgebot an Polizeikräften aus. Sämtliche Streifen des Bezirks, die Sondereinheit Cobra, sowie Beamte der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) und der Bereitschafseinheit waren vor Ort.
Ein Sicherheitsmitarbeiter hatte Alarm geschlagen. Aufgrund seiner Schilderung musste die Exekutive von einer akuten Bedrohungslage ausgehen. Der Security berichtete von einem vermummten Mann, der sich im Einkaufszentrum aufhalten würde und das Wort "Anschlag" notiert hätte. Dessen Verhalten beschrieb er zudem als "dubios und eigenartig".
"Anschlag" statt "Ausschlag" gelesenPolizisten stellten den Verdächtigen schließlich am obersten Parkdeck, nahmen ihn fest und durchsuchten ihn. Es handelte sich um einen 34-Jährigen aus dem Bezirk Vöcklabruck. In Polizeikreisen ist der Mann wegen seines Verhaltens, er dürfte auch obdachlos sein, bekannt. Eine wesentliche Rolle in der Causa am Donnerstag spielt jedoch, dass er weder hören noch sprechen kann.
Denn der Versuch, sein Vorhaben kundzutun, wurde vom Sicherheitsmitarbeiter missverstanden. Der taubstumme 34-Jährige wollte lediglich schriftlich informieren, dass er sich ein Paket abholen wolle und einen Ausschlag habe. Der Security hingegen las "Anschlag" - und wählte umgehend den Notruf.
Lesen Sie auch: Schüsse am Münchner Karolinenplatz: Verdächtiger von Polizei erschossen Schlauchschal löste Skepsis ausNachdem der Mann und das gesamte Einkaufszentrum auf verdächtige Gegenstände durchsucht worden waren, konnte die Polizei um 11.41 Uhr Entwarnung geben. "Es liegt keine Bedrohungslage vor", teilte eine Sprecherin der Landespolizeidirektion den OÖN mit.
Die Einvernahme des 34-Jährigen brachte Licht ins Dunkel: Der Mann kam in das Vöcklabrucker Einkaufszentrum, um ein Paket abzuholen. Dabei trug er, offenbar um seine Haut vor UV-Strahlung zu schützen, einen Schlauchschal.
Angesichts der hohen Temperaturen löste das ungewöhnliche Accessoire Skepsis bei einem Sicherheitsmitarbeiter aus. Er hielt den Mann an und fragte, was er denn vorhätte. Dieser schrieb zur Erklärung die Worte "Paket – abholen – Ausschlag" auf den mitgeführten Notizblock.
"Das Wort "Ausschlag" dürfte vom Sicherheitsdienst als "Anschlag" gelesen worden sein", berichtet die Polizei. Somit entpuppte sich die vermeintliche Anschlagsdrohung als Missverständnis. Die Polizei konnte den Fall somit ad acta legen.
Lokalisierung: Das Einkaufszentrum Varena liegt bei Vöcklabruck
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