UPDATE! Getötete Valeriia (†9): Polizeischutz für Familie – Polizei ...

12 Tage vor

Tagelang hatte die Familie gehofft, tagelang hatten sie gebangt – doch nun ist es traurige Gewissheit. Die seit Montag vergangener Woche vermisste neunjährige Valeriia aus dem sächsischen Döbeln ist tot – ermordet von einem Unbekannten. Doch als wäre das nicht schon das Schlimmste: Nun müssen Mutter Nadia (33) und Oma Vera K. (60) weiter bangen, bekommen ständigen Polizeischutz. Aus Angst vor dem Mörder, der bislang nicht gefasst wurde …

Valeriia - Figure 1
Foto Berliner Kurier

Valeriia war am 3. Juni zuletzt gesehen worden, als sie sich auf den Weg zur Schule machte. Doch zum Unterricht war das etwa 1,40 Meter große, dunkelblonde Mädchen nie erschienen. Die Schule hatte es am Morgen versäumt, die Mutter über ihr Fehlen zu informieren. Dadurch war ihr Verschwinden erst am Nachmittag aufgefallen, als sie nicht nach Hause kam. Zunächst machte sich die Mutter selbst auf die Suche, gab am Abend dann aber eine Vermisstenanzeige bei der Polizei auf.

Ein Brief mit der Aufschrift „In Liebe für Valeriia“, Teddybären, Blumen und Kerzen sind in der Nähe der Wohnung des getöteten Mädchens auf dem Fußweg abgelegt. Robert Michael/dpa

Valeriia - Figure 2
Foto Berliner Kurier

Über eine Woche lang suchte die Polizei nach der Neunjährigen aus Döbeln. Bis am Dienstag der leblose Körper etwa vier Kilometer fußläufig entfernt von ihrem Wohnort gefunden wurde. „Abseits jeglicher Waldwege, tief im Unterholz“, sagte die Leiterin der Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz, Mandy Kürschner. Schnell war klar: Valeriia wurde Opfer eines Verbrechens. Hinweise auf ein Sexualdelikt liegen aber nicht vor.

Polizeischutz für Valeriias Familie

„Das Mädchen war bekleidet“, sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart. Zu genaueren Ermittlungsansätzen wollte sie nichts sagen, ebenso zur Todesursache - wegen eines möglichen Täterwissens. „Wir haben Thesen zum Motiv“, sagte Burghart. „Deshalb suchen wir ja auch im engeren sozialen Umfeld. Aber ich kann im Moment nichts dazu sagen.“

Valeriia - Figure 3
Foto Berliner Kurier

Mama Nadia und Oma Vera leben in Döbeln nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt. Auffällig: Seit Dienstagabend steht vor beiden Wohnungen Polizei. Mindestens ein Einsatzwagen ist immer in unmittelbarer Nähe, schreibt die Bild-Zeitung. Die Beamten beobachten jeden, der die Häuser betritt oder verlässt. Jeder Besucher wird protokolliert, schreibt Bild weiter. Haben die Ermittler Angst vor einer Rückkehr des Killers?

In einem Wald bei Döbeln wurde die Leiche der vermissten Valeriia entdeckt.Robert Michael/dpa

Es werde alles unternommen, um dieses Verbrechen aufzuklären und den oder die Täter zu finden, hatte Polizeipräsident Carsten Kaempf erklärt. „Darauf liegt unser absoluter Fokus.“ Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Fundort der Leiche auch der Tatort ist.

Valeriia - Figure 4
Foto Berliner Kurier
Polizei jagt Ex-Freund der Mutter

„Die Ermittlungen konzentrieren sich auf den Nahbereich der Familie“, sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart. Die ständige Polizeipräsenz soll jedoch nicht als Misstrauen gegenüber den engsten Hinterbliebenen verstanden werden: „Das ist zum Schutz der Familie – wir sind da, wenn Bedarf besteht“, stellt Polizeisprecherin Jana Ulbricht klar. Sie sieht die Bewachungsmaßnahme eher als „Angebot, da sich Mutter und Großmutter in einer akuten Trauerphase befinden“. Wie lange die 24-Stunden-Bewachung der Familie geplant ist, ist derzeit unklar, berichtet Bild weiter.

Recherchen der Bild zufolge haben die Ermittler zwei Männer im Visier. Einer sei der Ex-Freund von Valeriias Mutter und solle sich in Tschechien aufhalten. Er habe die Mutter am Vormittag von Valeriias Verschwinden kontaktiert, so „Bild“. Sein Handy soll in einer Funkzelle in Döbeln eingeloggt gewesen und er von der Überwachungskamera eines Nachbarhauses gefilmt worden sein. Gesucht werde außerdem ein Mitte 50-Jähriger, der Valeriias Mutter zuvor gestalkt haben soll.

Valeriia - Figure 5
Foto Berliner Kurier

In der 24.000 Einwohner zählenden Stadt herrscht große Trauer über den Tod des Mädchens. Das am Wochenende geplante Stadtfest wurde abgesagt. Stattdessen soll es einen Gedenkgottesdienst geben. Die Bevölkerung ist aufgerufen, am Freitagabend gemeinsam mit Kerzen auf dem Obermarkt des Mädchens zu gedenken. ■

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