Valentin Bontus, 23, geht es im Leben eher lockerer an. Bei der Olympia-Premiere der Formula Kite setzte er Gewicht, Geschick und Größe ein. Der Niederösterreicher gewann Gold.
Wer Valentin Bontus, 23, in Aktion sieht, bemüht freilich den Vergleich mit einem rasenden „Kung-Fu-Panda“. Der aus Perchtoldsdorf stammende und für den Podersdorfer Yachtklub startende Österreicher nimmt es gelassener als manch anderer und trinkt mal auch das eine oder andere Bier. Er bringt stolze 104 Kilogramm auf die Waage, das sei das „Paradegewicht“ für einen Formula-Kite-Surfer.
Ein Segel-Olympiasieger aus Niederösterreich? Einem Binnenland? Zweites Gold bei Olympia 2024? Was nach einem Märchen klingt wie der Triumph der 470er-Segler Lara Vadlau und Lukas Mähr verwirklichte Bontus mit spielerischer Leichtigkeit.
Skianzug auf hoher SeeEs ging in den Regatten, jeweils zwölf Minuten lang, rauf und runter. 70, 80 km/h sind da keine Seltenheit, das Abheben und Stürzen ebenso. Bontus trägt einen vom Skiverband mitentwickeltem RTL-Anzug. „Ist er feucht, ist er extrem angenehm und hält die Haut kühl.“ Darunter einen Schutzpanzer, Wasser ist beim Aufprall richtig hart.
Die Anmut, die Kiter auf dem Wasser verkörpern, wenn sie fast erhaben darüber gleiten, auf dem letzten „Spitzerl“ des Foils, der gebogenen, schwertähnlichen Tragfläche, ist bewundernswert. Seine „Adrenalinsucht“ würde er auch sofort als Paraglider befriedigen, doch im Wasser fühle er sich wohler, geborgener. Sagt einer, der auf Anhieb die erste Olympia-Wettfahrt gewann und zudem ins erste Medal Race bei den Spielen raste. Jetzt stand Bontus, der Leichtwind verabscheut weil er ihn „gemein bremst“, im Rampenlicht.
Weil diese aber auch dick verpackt sein müssen, wirkt alles gleich noch viel wuchtiger. Auch bei Olympia, den Regatten vor Marseille – und dem fulminanten Endspurt bei 34 Knoten (ca. 63 km/h) mit Durchschnittsgeschwindigkeit auf das Podest. Bontus gewann Gold.
Ein Segel-Olympiasieger aus Niederösterreich? Einem Binnenland? Was nach einem Märchen klingt wie der Triumph der 470er-Segler Lara Vadlau und Lukas Mähr verwirklichte Bontus mit spielerischer Leichtigkeit. Es ging in den Regatten, jeweils zwölf Minuten lang, rauf und runter. 70, 80 km/h sind da keine Seltenheit, das Abheben und Stürzen ebenso. Bontus trägt einen vom Skiverband mitentwickeltem RTL-Anzug. „Ist er feucht, ist er extrem angenehm und hält die Haut kühl.“ Darunter einen Schutzpanzer, Wasser kann beim Aufprall hart sein. Aber, die Anmut die Kiter auf dem Wasser verkörpern, wenn sie fast erhaben darüber gleiten, auf dem letzten „Spitzerl“ des Foils, der gebogenen, schwertähnlichen Tragflächen, die das Board mit dem Lenkdrachen leiten, die ist bewundernswert.
Seine „Adrenalinsucht“ würde auch als Paraglider befriedigen, doch im Wasser fühle er sich wohler, geborgener. Sagt einer, der im beschaulichen Perchtoldsdorf als Kind weit und breit kein Meer sah und auf Anhieb die erste Olympia-Wettfahrt gewann und zudem ins erste Medal Race bei den Spielen überhaupt raste. Jetzt stand Bontus, der Leichtwind verabscheut wie warmes Bier, im Rampenlicht. Denn am Freitag war der Wind endlich stark, und schwere Gewichte im Vorteil.
Er strahlt, die dicke Schicht Zinkcreme gegen Sonnenbrand war nicht zu übersehen wie sein weißer Rennanzug. Es ist auch Folge diverser Urlaube mit der Familie. Daher rührt auch die Liebe zum Kite, auf Paros, wo seine Eltern auch seit Jahren ein Boutique-Hotel führen, war die Zuneigung zu diesem Sport in Stein gemeißelt. Der Vater zeigte ihm das „Brettl“. Damit wurde der Borg-Maturant groß, wobei ihn ein Kreuz- und Innenbandriss 2020 jäh aus dem Wasser holte und an das Aufgeben denken ließ. Weil er dann aber las, das „just meine Sportart olympisch wird ab 2024“, biss er alle Zähne zusammen. Die Aufgabe war verworfen, neuer Mut gefasst. Er fragte den Verband, die Türen öffneten sich und anstatt bis Los Angeles 2028 übend zu warten, war es eben schon jetzt soweit.
„Fat is fast and fast is sexy“WM-Bronze bei der Kite-WM in Hyeres war ein gutes Omen und zugleich Österreichs erstes WM-Edelmetall seit 2018. Für plakative Sprüche ist Bontus („Fat is fast and fast is sexy“) immer gut, das Brennen der Oberschenkel in Rennen verdrängt der als Lebemann beschriebene Olympiastarter mit seinem Gemüt, er liebt es „zu chillen“. Wobei, seine Arbeit endet nie. Am Abend müssen die Sachen gewaschen und getrocknet werden, Salzwasser zehrt nicht nur an der Haut, sondern auch am sensiblen Drachen. Mit Gold um den Hals ist endlich auch Zeit für ein Bier.
Seine Arbeit bei Olympia endet nie. Am Abend werden die Segel-Sachen gewaschen, getrocknet. Salzwasser zehrt nicht nur an der Haut, sondern auch am sensiblen Lenkdrachen, der ihm die Welt bedeutet. „Schwebe ich über das Wasser, fühle ich mich leicht.“
»Es musste Gold sein. Roman Hagara hatte es im TV angekündigt. Ich konnte ihm nicht in den Rücken fallen …«
Valentin BontusOlympiasieger