Schwere Unwetter in Spanien: Mehr als 50 Tote in Valencia – weitere Menschen ...
Nach den schweren Unwettern in großen Teilen Spaniens ringen Einsatzkräfte in der besonders betroffenen Region Valencia darum, zu den Einsatzorten vordringen zu können. Vieles könne wegen überschwemmter oder anderweitig blockierter Straßen nur per Hubschrauber geleistet werden, sagte José Miguel Basset von der Feuerwehr der Provinz Valencia der Nachrichtenagentur Europapress.
Mehrere Dutzend Menschen sind bei Überschwemmungen nach heftigem Regen in weiten Teilen Spaniens gestorben. Allein in der ostspanischen Mittelmeerregion Valencia seien mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen, berichtete die spanische Nachrichtenagentur Europapress unter Berufung auf die Regionalregierung. Dutzende Menschen werden dort weiter vermisst, wie die Zeitung „El País“ schrieb.
In einigen Gebieten waren Anwohner in ihren Häusern eingeschlossen und setzten in sozialen Medien Notrufe ab, wie „El País“ weiter berichtete. Das Regengebiet, über das schon seit Tagen viel berichtet worden war, soll heute gen Nordosten weiterziehen. Für große Teile des Landes gilt aber weiter eine Unwetterwarnung. Erst am Donnerstag werde sich die Lage in ganz Spanien wieder komplett entspannen, teilte der Wetterdienst Aemet mit.
Im Ort Letur in der östlichen Provinz Albacete suchten Einsatzkräfte mit Drohnen nach sechs vermissten Menschen, hatte die Vertreterin der Zentralregierung in der Region Castilla-La Mancha, Milagros Tolón, am Dienstag dem spanischen Rundfunk TVE gesagt. Das Fernsehen zeigte Bilder davon, wie Wassermassen den Ort fluteten und Autos durch die Straßen schwemmten.
Rettungskräfte holen Menschen aus ihren Häusern im Ort Letur in der Provinz Albacete.© IMAGO/Europa Press/Victor Fernandez
Im Ort L’Alcudia in der östlichen Region Valencia suchte die Polizei nach eigenen Angaben unterdessen nach einem Lastwagenfahrer, der seit Dienstagnachmittag vermisst wurde.
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„Ich verfolge mit Sorge die Berichte über vermisste Personen und die Schäden, die der Sturm in den letzten Stunden verursacht hat“, erklärte der spanische Regierungschef Pedro Sánchez im Onlinedienst X und appellierte an die Bevölkerung, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. „Seien Sie sehr vorsichtig und vermeiden Sie unnötige Reisen.“
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Wegen starker Regenfälle und Winde seien zwölf Flüge, die auf dem Flughafen Valencia hätten landen sollen, in andere spanische Städte umgeleitet worden, erklärte der spanische Flughafenbetreiber Aena. Weitere zehn abfliegende oder ankommende Flüge seien gestrichen worden.
Für Mittwoch sei der Schulunterricht sowie alle Sportveranstaltungen gestrichen, teilte das Rathaus von Valencia mit. Parks würden ebenfalls geschlossen bleiben. Der nationale Bahnbetreiber ADIF erklärte, aller Zugverkehr in der Region Valencia sei ausgesetzt, bis die Situation zur Normalität zurückgekehrt sei. Zudem seien Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Madrid und der Stadt Valencia bis „mindestens“ zehn Uhr am Mittwoch gestrichen.
Beliebte Urlaubsregionen betroffenMedienberichten zufolge gelten die Unwetterwarnungen inzwischen für 10 der insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften des Landes. Neben heftigen Regenfällen gab es auch Hagel und starke Windböen, wie der Wetterdienst Aemet mitteilte. „Die Hagelkörner waren so groß wie Golfbälle“, sagte die andalusische Landwirtin Mercedes González der Zeitung „El País“. „Es schien wie der Weltuntergang.“
Ein Mitglied der spanischen Guardia Civil rettet ein Kind, das von den Überschwemmungen in dem Ort Alora in Malaga eingeschlossen wurde.© REUTERS/GUARDIA CIVIL VIA X
Flüsse traten über die Ufer, vielerorts wurden Straßen, Häuser und Felder überschwemmt, Autos und Bäume von den Wassermassen mitgerissen. Betroffen waren insbesondere die bei Urlaubern beliebten und ans Mittelmeer grenzenden Regionen Andalusien, Murcia und Valencia.
Über Mallorca und den anderen Balearen-Inseln war das Unwetter mit Starkregen bereits am Montag gezogen. Inzwischen hat sich die Situation dort wieder beruhigt, obwohl für einige Gebiete – darunter auch auf Mallorca – noch die Unwetterwarnung Gelb galt.
In Alora in der südlichen Region Andalusien retteten Einsatzkräfte indes zahlreiche Menschen, nachdem ein Fluss über die Ufer trat. In Andalusien entgleiste laut Regionalregierung auch ein Hochgeschwindigkeitszug mit 276 Passagieren, es gab jedoch keine Verletzten.
Wissenschaftler warnen, dass extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und Stürme durch den Klimawandel verstärkt werden. (dpa/AFP)