Hochhausbrand: Tote und noch viele Vermisste in Valencia
Hochhausbrand
Bei einem Großbrand in einer Hochhausanlage im spanischen Valencia sind am Donnerstag laut Behördenangaben mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. 14 weitere Menschen werden laut der Regionalregierung noch vermisst. Die Wohnhausanlage war erst vor wenigen Jahren fertiggestellt worden. Was den Brand ausgelöst hatte, blieb auch Freitagfrüh offen.
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„Wir haben bisher 14 Menschen, die nicht lokalisiert werden konnten“, sagte Pilar Bernabe, eine Vertreterin der Regionalregierung. Endgültig sei diese Zahl aber nicht. Laut der Bürgermeisterin von Valencia, Maria Jose Catala, müssen die Rettungskräfte noch warten, bevor sie in die Brandruine vordringen können. „Deshalb ändern wir die gestern genannte Zahl von vier Todesopfern zunächst nicht“, so die Bürgermeisterin. Feuerwehrleute und Statiker müssten prüfen, ob das Hochhaus einsturzgefährdet sei. Erst wenn das ausgeschlossen werden könne, werde die Suche nach möglichen weiteren Opfern im Inneren des Gebäudes beginnen, sagte Catala.
Der Brand war am späten Donnerstagnachmittag im vierten Stock des Wohnblocks ausgebrochen und hatte sich rasch ausgebreitet. Das Haus mit 138 Wohnungen stand innerhalb kurzer Zeit vollständig in Flammen. Vier Todesopfer entdeckte die Feuerwehr im Zuge der Löscharbeiten. 15 Menschen, darunter ein Kind und sieben Feuerwehrleute, wurden mit Verbrennungen oder Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser gebracht. Freitagfrüh befanden sich noch sechs von ihnen im Krankenhaus, sagte der Regierungschef der Region Valencia, Carlos Mazon. Sie schwebten aber nicht in Lebensgefahr.
Binnen kurzer Zeit stand das gesamte Wohnhaus in FlammenZwei Personen, die bei dem Brand in Valencia von einem Balkon aus um Hilfe riefen, konnten von der Feuerwehr mit einer Drehleiter samt Rettungskorb gerade noch in Sicherheit gebracht werden, wie auf Bildern des Fernsehens zu sehen war. Um sie herum brannten die Wohnungen schon lichterloh, und die Feuerwehr musste den Gebäudeteil mit Löschwasser kühlen. Aus dem Haus geflüchtete Bewohner bedachten die Rettungsaktion mit Applaus.
Nach dem Brand in einer Wohnhausanlage in Valencia sind vier Menschen gestorben. Über ein Dutzend weitere werden noch vermisst. Der Brand war am späten Donnerstagnachmittag im vierten Stock des Wohnblocks ausgebrochen und hatte sich rasch ausgebreitet.
Bis in der Früh konnte das Feuer weitgehend gelöscht werden. Mit dem ersten Tageslicht wurde dann das ganze Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Von den beiden Blöcken der Wohnhausanlage blieb nur ein schwarzes Gerippe aus Stahlbeton zurück. „So eine Tragödie hat Valencia noch nicht erlebt“, sagte die Bürgermeisterin und rief eine dreitägige Trauerzeit für die Stadt aus.
Bevor sich Feuerwehrleute in das Innere vorwagen konnten, musste das ausgebrannte Gebäude erst ausreichende gekühlt werdenDie Brandkatastrophe löste im ganzen Land Bestürzung aus. TV-Sender berichteten live in Sondersendungen, und die Regierung sagte den Opfern rasche Hilfe zu. Die erst vor wenigen Jahren fertiggestellte Hochhausanlage mit insgesamt 138 Wohnungen stand in kürzester Zeit komplett in Flammen. Im Fernsehen war zu sehen, wie die Fassade des Gebäudes vom Erdgeschoß bis zum Flachdach lichterloh brannte. Flammen schlugen meterhoch in den Himmel, eine schwarze Rauchwolke war weithin zu sehen.
Brennbares Material und starker WindWas das Feuer ausgelöst hatte, war Freitagfrüh noch nicht bekannt. Das Feuer soll aber nach ersten Angaben in einer Wohnung in einem der unteren Stockwerke ausgebrochen sein. Es habe sich dann über die Fassade ausgebreitet. Dass der Brand so schnell große Teile des Gebäudes erfasste, lag zum einen wohl an brennbaren Materialien in der Fassade.
Nach Angaben der Brandschutzexpertin Esther Puchadas, die das Haus in Valencia zertifiziert hatte, war die Fassade mit Polyurethan isoliert. Das habe als Brandbeschleuniger gewirkt. Angesichts der Brandkatastrophe müsse die Zulassung dieses Dämmstoffs überdacht werden, sagte sie dem TV-Sender A Punt. Zum anderen dürften starke Winde die Flammen weiter angefacht haben. Anrainerinnen und Anrainer berichteten, in dem Stadtteil habe es intensiv nach verbranntem Gummi gerochen.
Der Brand weckt Erinnerungen an die Tragödie im Londoner Grenfell Tower im Jahr 2017. Beim Brand des 24-stöckigen Wohnhauses kamen 72 Menschen ums Leben. Auch in diesem Fall breitete sich das Feuer über die hochbrennbare Fassadenverkleidung aus.