25 Jahre Theatersommer Haag: Komödie „Die eingebildete Kranke ...
STADT HAAG. Zum 25-jährigen Jubiläum des Theatersommers Haag ist „Die eingebildete Kranke“ nach Molières bekannter Komödie zu sehen. In die Hauptrolle schlüpft Ursula Strauss, Regie führt Leander Haußmann.
„Wir werden nächstes Jahr Großes auf die Bühne bringen“, schwärmte Intendant Christian Dolezal bei der Stück-Präsentation für den Theatersommer Haag 2025.
Geschlechterrollen-TauschIn Kooperation mit dem Landestheater Niederösterreich erwartet die Besucher „Die eingebildete Kranke“ – ja, richtig gelesen: „DIE eingebildete Kranke“! Ist im französischen Original noch ein Mann der Hypochonder, so findet nun mit Ursula Strauss ein Geschlechterrollen-Tausch statt.
„Wir müssen dafür aber am Stück nichts Grundlegendes verändern“, erklärte Regisseur Leander Haußmann, der per Video-Botschaft auch seiner Freude über die Location des Theatersommers kundtat: „Dass wir auf einem öffentlichen Platz in Österreich ein Molière-Stück aufführen, ist toll. Molière kommt ja vom Marktplatz, er steht für das Volkstheater und hat die Charakterkomödie erfunden. Ich freue mich schon sehr auf die Produktion. Es wird für mich ein neues Erlebnis sein!“
Kooperation mit Landestheater NÖAbgesehen von Ursula Strauss wird auch Intendant Christian Dolezal sowie das Ensemble des Landestheaters Niederösterreich auf der Bühne stehen. Ab Herbst 2025 wird das Stück dann im Landestheater in St. Pölten zu sehen sein. „Ich freue mich auf eine kreative Zusammenarbeit“, so Marie Rötzer, die künstlerische Leiterin des NÖ Theaterhauses.
Schein und SeinErfreut zeigte sich auch Hauptdarstellerin Ursula Strauss über die Zusammenarbeit mit dem Haager Team sowie mit Regisseur Haußmann. Auch die Stückauswahl passt für die Niederösterreicherin perfekt in die aktuelle Zeit: „Dass wir Molière gerade jetzt in einer Zeit aufführen, in der die Wahrheit wieder abhanden kommt und es Ausdrücke wie 'Alternative Fakten' gibt, ist sehr passend.“ Denn: Ein Hauptthema von Molières Komödie ist der Gegensatz von Schein und Sein: Was echt wirkt, ist eingebildet oder geheuchelt, während umgekehrt Verstellungen oft zur Wahrheit führen.
Zum InhaltIm Stück, einer der berühmtesten Komödien Molières, geht es deftig-burlesk zu. Es erzählt vom Verhältnis einer selbstmitleidigen Hypochonderin zu ihrem geldgierigen Arzt. Die Titel(Anti-)Heldin Argan ist geradezu vernarrt in die Behandlungen ihres Arztes und wird durch ihre eingebildete Krankheit zur Tyrannin ihrer Tochter Angelique, die sie an einen verblödeten Arzt verheiraten will, was ebenfalls ihrem eigenen Vorteil dienen soll.
Toinett, der gewitzte Diener und Vertraute Argans, bewegt diese, ihren eigenen Tod vorzutäuschen, um die Aufrichtigkeit ihrer Familie auf die Probe zu stellen. Ihr erbgieriger Mann zeigt sich hocherfreut und ist somit in seiner Verlogenheit entlarvt. Ihre Tochter jedoch trauert tief und soll zum Lohn ihren Geliebten heiraten dürfen.
Eine historische Notiz am Rande: Molière selbst spielte in seinem Stück die Hauptrolle und verstarb in einer der Vorstellungen auf der Bühne und noch im Kostüm an Herzversagen.
„Perlenreihe“Abgesehen von der Theaterproduktion wird es in gewohnter Manier die unter dem Titel „Perlenreihe“ bekannten Begleitveranstaltungen geben (siehe Infobox). „Der Vorverkauf startet ab sofort“, so Gerhard Stubauer, Geschäftsführer der HaagKultur GmbH.