Unwetter in Italien: 16-Jährige starb

25 Jul 2023

Es kam zu starken Sturmböen sowie schweren Hagelschauern und Regenfällen. Eine 16-Jährige starb, nachdem sie in einem Pfadfinderlager in Cedegolo in der Provinz Brescia von einem umfallenden Baum getroffen wurde, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag berichtete.

Unwetter Italien - Figure 1
Foto nachrichten.at

Fotos zeigten umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten oder auf Autos lagen, beschädigte Häuser und auf dem Boden zerstreute Dachziegel. Der Regen sei zwar in Mailand kurz, aber sehr intensiv gewesen, meldete Ansa weiter. Der starke Wind sowie Hagelkörner teils so groß wie Tennisbälle kamen erschwerend hinzu. "Es fühlt sich an wie das Ende der Welt", war in den sozialen Medien zu lesen. Fotos von zentralen Straßen der Metropole zeigten am Morgen die Verwüstung.

Bild: PIERO CRUCIATTI (APA/AFP/PIERO CRUCIATTI) Unwetter am Gardasee

Auch in der Gegend rund um den bei Deutschen beliebten Gardasee wüteten die Unwetter. Am späten Montagabend ging dort ein heftiger Hagelsturm nieder - riesige Hagelkörner zertrümmerten Autofenster und demolierten Wohnwagen. Ebenso waren erneut Teile der Region Venetien im Norden betroffen. Der Präsident der Region, Luca Zaia, teilte Dienstag früh mit, dass in der Gegend ein 16-Jähriger von einem Ast schwer verletzt worden sei. Sieben Menschen wurden leicht verletzt.

Bereits am vergangenen Wochenende hatten teils heftige Unwetter Nord- und Mittelitalien heimgesucht und zum Teil erhebliche Schäden angerichtet. Betroffen waren unter anderem die Gegend um Bologna und die Adriaküste, aber auch aus die Provinzen Reggio Emilia, Ferrara und Ravenna. Für Furore sorgte ein Video, auf dem zu sehen war, wie Badegäste bei Ravenna in Massen vor Wind und Regen vom Strand flohen.

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Foto nachrichten.at
Bild: PIERO CRUCIATTI (APA/AFP/PIERO CRUCIATTI)  Feuer um Flughafen von Palermo: Airport vorläufig gesperrt

Ein großes Feuer, das in den Bergen um den Flughafen von Palermo ausgebrochen ist, hat am Montag das Gelände des Airports erreicht, der bis 11.00 Uhr für den Verkehr gesperrt wurde. Dutzende Flüge wurden gestrichen. Auch die Autobahn A29 war von den Bränden betroffen. Drei Auffahrten wurden geschlossen. Die Brände bedrohten auch das Krankenhaus "Cervello", berichteten lokale Medien.

Feuerwehrteams waren mit einem Hubschrauber und Löschflugzeugen in den von den Bränden betroffenen Gebieten seit Montagabend im Einsatz. Auch in weiteren Provinzen wüteten die Feuer. Eine 88-jährige Frau in prekärem Gesundheitszustand starb, weil die Rettungsteam wegen den Bränden nicht rechtzeitig Hilfe leisten konnten. 55 Brände wurden auf Sizilien gemeldet. Wegen des starken Schirokko-Windes konnten die Löschflugzeugen in einigen Fällen nicht zum Einsatz kommen.

120 Familien mussten in der Provinz Palermo ihre Häuser verlassen, weil sie von den Flammen bedroht wurden. Auch in der Provinz Trapani wurden einige Häuser wegen den Flammen evakuiert. Feuerwehrmannschaften aus ganz Italien trafen auf Sizilien ein, um Unterstützung zu leisten.

Flughafen Catania steht noch immer still

Der Flugverkehr in Sizilien leidet bereits seit Tagen unter den Bränden. Seit vergangener Woche ist bereits der ganze Betrieb am Flughafen Catania eingestellt. Catanias Flughafen ist der fünftgrößte Flughafen Italiens - nach Angaben von Assaeroporti, dem italienischen Flughafenverband, wurden dort im Mai mehr als eine Million Passagiere abgefertigt. Die Ostküste Siziliens mit den Städten Taormina, Syrakus sowie vielen Standorten ist bei Touristen und Urlaubern äußerst beliebt.

Nur fünf Prozent der Brände werden laut Experten von sogenannten Pyromanen gelegt, die aus purer Zerstörungslust die Feuer anzünden. Meist stecken wirtschaftliche Interessen hinter den Sommerbränden in Italien. Auch die Gluthitze dieser Tage nährt die Brände. In fast allen italienischen Städten wurden in den vergangenen Tagen Rekordtemperaturen gemeldet.

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