Orkantief Ciaran:Drei Tote nach Unwettern in Italien ...

3 Nov 2023
Unwetter Italien

Bei schweren Unwetter in der Toskana sind in der Nacht auf Freitag drei Personen ums Leben gekommen. Der Fluss Bisenzio trat über die Ufer und überschwemmte mehrere Gemeinden. Besonders betroffen waren die Städte Prato, Empoli und Pontedera, deren Krankenhäuser überschwemmt wurden, wie der Präsident der Region Toskana, Eugenio Giani, berichtete.

Zu den Todesopfern zählt ein 85-jähriger Pensionist, der tot im Erdgeschoß seines Hauses in der toskanischen Gemeinde Montemurlo nahe Prato gefunden wurde, berichteten italienische Medien. Der behinderte Mann wurde leblos in seinem Haus gefunden, in das Wasser eingedrungen war. In Montemurlo kam eine 84-Jährige ums Leben. Keine näheren Informationen gab es zum dritten Opfer. Der Präsident der Toskana rief den Notstand in der Region aus.

Der Bürgermeister der Stadt Prato nördlich von Florenz, Matteo Biffoni, sprach von verheerender Lage. „Die Situation ist schockierend, jetzt müssen wir hart arbeiten, um die Stadt vom Schlamm zu befreien“, schrieb Biffoni in sozialen Netzwerken. Tausende Haushalte waren wegen der Unwetter ohne Strom. Teile der Autobahn A 11 mussten gesperrt werden. Beim Bahnverkehr kam es zu erheblichen Problemen. Die Schulen in der Toskana bleiben am Freitag geschlossen.

Von den Unwettern war auch die norditalienische Region Venetien schwer betroffen. Eine Person wurde in der Dolomiten-Provinz Belluno vermisst. Dabei handelt es sich um einen Feuerwehrmann, der nicht im Dienst war. Er soll in einen Fluss gestürzt sein. Ein zweiter Vermisster wurde in der Gegend von Verona gemeldet.

Und auch in Kärnten und Osttirol sorgt das Sturmtief Emir wie prognostiziert für eine angespannte Lage. Sturm und Starkregen sorgen für Verkehrsbehinderungen, Überflutungen und 1600 Stromausfälle in Kärnten. Trotz hoher Pegelstände und enormer Durchflussmengen haben alle Dämme gehalten.

Millionenschäden in Frankreich

Nach Durchzug des Orkantiefs „Ciaran“ dauert auch in Frankreich das Aufräumen an. Über eine halbe Million Haushalte seien auch am Freitagmorgen noch ohne Strom gewesen, teilte der Versorger Enedis mit. Am stärksten betroffen seien die Bretagne und die Normandie, die von dem Sturm mit Böen von bis zu 200 Stundenkilometern am Donnerstag am heftigsten betroffen waren. In der Nacht zum Freitag war es mehr als 3.000 Technikern gelungen, für weitere 161.000 betroffene Haushalte die Versorgung wieder herzustellen.

Insbesondere im Norden Frankreichs gebe es weiterhin Behinderungen im Bahnverkehr, teilte die Staatsbahn SNCF mit. Umgestürzte Bäume blockierten Gleise, und Oberleitungen waren beschädigt. Zum Ende der Herbstferien wurde am Freitag mit einer Million Reisenden gerechnet, die wenn auch mit Verspätungen ihr Ziel erreichen dürften, wie Transportminister Clément Beaune dem Sender France 2 sagte.

Die Schäden des Unwetters in Frankreich könnten sich auf 370 bis 480 Millionen Euro belaufen, berichtete die Zeitung „Le Parisien“ unter Verweis auf den Versicherungsexperten Risk Weather Tech. Das sei zwar mehr als bei Sturm „Alex“ im Oktober 2020 mit 210 Millionen Euro Schäden, aber weniger als bei Sturm „Xynthia“ 2010 (1,5 Milliarden Euro) und Sturm „Klaus“ 2009 (1,7 Milliarden Euro).

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