UEFA Euro 2024: Schweiz tritt gegen formstarkes Ungarn an

15 Jun 2024

UEFA Euro 2024

Defensiv solide, offensiv zahm hat sich die Schweizer Nationalmannschaft in den letzten Monaten vor der EM präsentiert. Trainer Murat Yakin hofft, dass am Samstag (15.00 Uhr, live in ORF1) gegen die formstarken Ungarn in Köln der Knoten in der Offensive platzt. Ein Auftaktsieg soll her, um den Weg in die K.-o.-Phase zu ebnen, die die Schweiz bei jedem Großturnier seit 2014 erreicht haben.

Ungarn Schweiz - Figure 1
Foto sport.ORF.at

Online seit heute, 9.34 Uhr

Die Schweizer, die in der Gruppe A als Topkandidat für den zweiten Aufstiegsplatz hinter Gastgeber Deutschland gelten, sind in diesem Jahr noch ungeschlagen. Nimmt man den wenig aussagekräftigen Sieg gegen Estland (4:0) aus, haben sie in den jüngsten sechs Spielen aber nur vier Tore erzielt. „Die Defensive war gut, in der Offensive fehlten mir im letzten Drittel ein bisschen die kreativen und unberechenbaren Ideen“, befand Yakin nach dem 1:1 gegen Österreich. Ein Befund, der nicht nur auf die EM-Generalprobe zutraf. Seit der bescheidenen Qualifikation mit nur vier Siegen in zehn Spielen ist Yakin umstritten.

Dennoch, die Voraussetzungen für einen Erfolgslauf scheinen gut. Torhüter Yann Sommer (Inter Mailand), Abwehrchef Manuel Akanji (Manchester City) und Spielmacher und Kapitän Granit Xhaka (Bayer Leverkusen) haben mit ihren Clubs heuer den nationalen Titel gewonnen und bilden eine meisterliche Achse.

Akanji steht im Mittelpunkt der Schweizer Hintermannschaft „Der Hunger ist riesig“

„Der Hunger ist riesig wie nie zuvor“, sagte Xhaka. „Was spricht dagegen, dass wir das Überraschungsteam der EM werden? Im Camp habe ich diese Mentalität wahrgenommen. Deshalb sage ich: Lasst es uns auf den Platz bringen“, erklärte der Kapitän, der vor drei Jahren mit der „Nati“ erstmals das Viertelfinale erreicht und auf dem Weg dorthin Frankreich eliminiert hat.

Erster Spieltag

Samstag, 15.00 Uhr:

Ungarn – Schweiz

Köln, SR Vincic (SLO)

Ungarn: Gulacsi – Lang, Orban, Szalai – Fiola, Nagy, Schäfer, Kerkez – Sallai, Szoboszlai – Varga

Schweiz: Sommer – Schär, Akanji, Rodriguez – Widmer, Freuler, Xhaka, Ndoye – Vargas, Duah, Aebischer

Die Schweizer sind seit 26 Jahren gegen den Auftaktgegner ungeschlagen, die Ungarn gehen aber mit einer hohen Erwartungshaltung in ihre dritte EM hintereinander. Unter dem seit 2018 amtierenden Teamchef Marco Rossi, dem italienischen Architekten des Aufschwungs, hat Ungarn die Qualifikation ungeschlagen absolviert und seit Herbst 2022 nur eine einzige Niederlage kassiert.

Mit einem Auftakterfolg soll ein ähnlicher Lauf eingeleitet werden wie 2016, als man beim EM-Comeback nach 44 Jahren Österreich in Bordeaux mit 2:0 schlug und schließlich als Gruppensieger vor Island und Portugal den Aufstieg ins Achtelfinale schaffte. Mit Torhüter Peter Gulacsi (Leipzig) und Spielmacher Dominik Szoboszlai (Liverpool) setzt Rossi auf zwei ehemalige Salzburger.

Ungarn haben „nichts zu verlieren“

„Wir haben nichts zu verlieren, aber wir können in Deutschland Großes erreichen“, sagte Szoboszlai, der mit seinen 23 Jahren zum jüngsten Kapitän der EM-Geschichte wird. Der Mittelfeldspieler von Liverpool ist Taktgeber der Ungarn und überzeugte zuletzt mit fünf Toren und drei Vorlagen in den jüngsten acht Länderspielen.

Stark präsentierte sich bei der EM-Generalprobe (3:0 gegen Israel) auch das Sturm-Duo bestehend aus dem Ex-Mattersburger Barnabas Varga und Roland Sallai. Auf der rechten Seite spielte der künftige Rapidler Bendeguz Bolla. „Viele unterschätzen diese ungarische Mannschaft“, sagte der Schweizer Xherdan Shaqiri.

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