Sensation bei UFC 298: "Matador" Topuria stürzt Legende ...

Vier-Schlag-Kombi zum UFC-Titel "Matador" Topuria stürzt "Alexander den Großen"

18.02.2024, 07:43 Uhr

Seit vier Jahren ist Käfigkämpfer Alex Volkanovski im Federgewicht der UFC das Non-Plus-Ultra. Kontrahenten beißen sich am 36-jährigen Australier regelmäßig die Zähne aus. Nun wird der langjährige Champion von einem aufstrebenden Fighter kalt erwischt.

Sensation bei UFC 298: Die MMA-Veranstaltung im kalifornischen Anaheim endet mit einem Knall. Der georgische Herausforderer Ilia Topuria hat den langjährigen Champion im Federgewicht Alexander Volkanovski in der zweiten Runde eiskalt ausgeknockt. Der 27-Jährige bleibt damit weiterhin ungeschlagen in seinem 14. Profikampf, sein Kontrahent hatte den Titel seit Dezember 2019 inne.

In dem auf fünf Runden angesetzten Titelkampf wirkten die erste fünf Minuten wie ein Abtasten. "Matador" Topuria konnte allerdings mit Tritten zur Wade des Australiers Wirkungstreffer landen. Alex "Der Große" Volkanovski hatte mit einer linken Geraden einen Highlight-Treffer im Repertoire. Von den gefährlichen Vorstößen des in Westfalen geborenen Topria war bislang kaum etwas zu sehen. Das änderte sich aber zu Beginn der zweiten Runde: Hier hatte der erste Vorstoß Erfolg, eine Kombination des Georgiers fand ihr Ziel, hinterließ bei Volkanovski aber wenig Eindruck, der fortan mit Jabs arbeitete.

Ein weiterer Vorstoß sorgte dann für die Entscheidung zugunsten des Herausforderers. Topuria setzte zu einer Vier-Schlag-Kombination an und drängte Volkanovski zurück. Drei der Schwinger gingen ins Leere, einer landete genau am Kinn des Champions, bei dem sofort die Lichter ausgingen. Der Kampf war entschieden, die UFC hat einen neuen Titelträger.

"Ich kenne meine Fähigkeiten. Ich wusste, dass ich eines Tages UFC-Champion sein werde", sagte der Georgier nach dem Kampf. Er wolle, dass die UFC nach Spanien komme, dem Land, in dem Topuria seit seiner Jugend lebt. Als Gegner wünsche er sich keinen geringeren als Conor McGregor. "Er hat mich erwischt", gestand Volkanovski ein. "Er verteilt harte Schläge, das wusste ich. Vielleicht sollten wir ein Rematch in Spanien haben", so der entthronte Ex-Champ.

Whittaker und Costa im Schlagabtausch

Das Co-Main-Event in der Honda Arena versprach ein kleines Feuerwerk: Für Robert Whittaker galt es, nach der Niederlage gegen den derzeitigen Champion Dricus Du Plessis wieder in die Siegerstraße einzubiegen, der Brasilianer Paulo Costa jagt dem Titel im Mittelgewicht schon lange hinterher. Beide gelten als herausragende Striker. Der Brasilianer eröffnete die Runde mit krachenden Jabs und zeigte überraschende Schnelligkeitsvorteile. Sein australischer Kontrahent traf mit mehreren harten Kicks das Bein Costas, wo sich eine heftige Schwellung zeigte. Mit einem Swinging Headkick setzte aber der Brasilianer das Ausrufezeichen zum Rundenende - Whittaker wurde dadurch heftig durchgeschüttelt, nur der Gong rettete ihn vor weiteren Treffern.

Whittaker zeigte in Runde zwei aber seinen Fight-IQ. Der Australier bearbeitete das Bein seines Gegners, landete immer wieder mit Kombinationen, während Costa nur vereinzelte Treffer landen konnte. Mit Headkicks, die in dieser Runde zwar alle ins Leere gingen, blieb er aber gefährlich. Die dritte Runde war ausgeglichen, hatte aber deutlich weniger Tempo. Sowohl Costa als auch Whittaker mussten den zahlreichen Treffern Tribut zollen. Vor allem das geschwollene Bein grenzte die Vorstöße des Brasilianers ein, der nach signifikanten Treffern seinem Gegner in Summe unterlegen war. So sahen es auch die Punktrichter nach drei intensiven Runden. Mit 29-28, 29-28 und 30-27 ging der Sieg an den Australier.

Ian Machado Garry bekommt erstmals Probleme

Der aufstrebende Star im Weltergewicht hat erstmals Probleme. Für den noch ungeschlagenen Ian Garry wurde der US-Amerikaner Geoff Neal zur Herausforderung. Der Ire vertraute vor allem auf sein Distanzgefühl, fing sich in Runde eins aber immer wieder Tritte zur Wade und Kombinationen Neals ein. Der 33-Jährige wiederum versuchte die Distanz zu überbrücken, kassierte aber Treffer nach dem gleichen Muster: Garry fing die Vorstöße mit einem Kniestoß zum Körper ab und ließ hinterher einen sauberen Haken folgen.

Auch in der zweiten Runde war Garry der agilere Kämpfer, zirkelte immer wieder um Neal herum, streute Kicks zum Körper und Kopf ein, die von Neal zwar geblockt wurden, aber dennoch Wirkung zeigten. Der US-Amerikaner setzte mit Eins-Zwei-Kombinationen Akzente, landete dann aber im Clinch am Käfig, wo er kaum Schaden anrichten konnte. In Runde drei boxte Garry seinen Kontrahenten schlichtweg aus. Es war am Ende der Runde die Masse an leichten Treffern, die dem Iren den Vorteil brachten. Die drei Punktrichter sahen das Duell allerdings sehr knapp. Garry siegte in seinem 14. Profikampf durch Split Decision - einer der Punktrichter sah Neal als Sieger, zwei werteten zugunsten des 26-jährigen Kontrahenten.

Garry sagte nach dem Kampf, ihm sei bewusst gewesen, dass er mit Neal einen der härtesten Kontrahenten in seiner Gewichtsklasse vor den Fäusten hatte. Der Ire, der damit in der Rangliste höher klettern wird, forderte anschließend Colby Covington heraus, der selbst ernannte Lieblingskämpfer von Ex-Präsident Donald Trump.