„Nahaufnahme“: In memoriam Udo Jürgens: Tochter Jenny erzählt

2 Stunden vor
Udo Jürgens

„Nahaufnahme“

Am 30. September wäre Udo Jürgens 90 Jahre alt geworden. Sein Todestag jährt sich im Dezember zum 10. Mal. In der Radio Niederösterreich „Nahaufnahme“ gibt Jenny Jürgens private Einblicke in das Leben des großen österreichischen Künstlers.

Online seit heute, 17.32 Uhr

„Die Traurigkeit kommt ja ganz ungefragt“, so Jenny Jürgens. Es sind Gerüche, Melodien und Videos von ihrem berühmten Vater, die sie auch heute noch zu Tränen rühren. Sein Lebenswerk weiterzugeben sei ihr und ihrem Bruder John ein großes Anliegen: „Es gibt doch auch drei Enkelkinder, ich finde, das gehört in die Familie“, so Jenny Jürgens. Sie betont die Bedeutung der Familie und die Verantwortung, das Erbe ihres Vaters zu bewahren. „Wir wollten das machen, weil wir auch nicht wollten, dass es bei Halbfremden in irgendwelchen Familien von Managements oder was weiß ich irgendwo landet.“

Sendungshinweis

„Nahaufnahme“, 29.9.2024

Ihren berühmten Vater beschreibt sie als einen Mann, der sich auf der Bühne am wohlsten fühlte, aber auch mit vielen Ängsten und inneren Konflikten kämpfte. „Er war ein großer Denker, er war vielleicht nicht der totale Intellektuelle, aber er war ein Mann mit sehr viel Tiefe,“ sagt sie. Gleichzeitig haben auch ihn Zweifel und Ängste beschäftigt. Sie erinnert sich an eine Panikattacke ihres Vaters direkt vor einem Auftritt in der Wiener Stadthalle: „Der Papa lag heulend bei der Mama auf dem Schoß, in der Halle waren 10.000 Menschen, die ‚Udo Udo‘ riefen und es kam schließlich ein Arzt, der ihn fit spritzte. Er hatte eine Panikattacke.“

„Vermisse die Gespräche“

Sie erzählt von ihrer Kindheit in Kitzbühel, der wenigen aber immer besonderen Zeit, die sie mit ihrem Vater verbracht hat: „Ich vermisse die Gespräche und ich vermisse das Albernsein.“ Ihr Vater habe Humor und Tiefe in seinen Liedern vereint und sehr oft auch zuhause in der eigenen Familie. „Er war auch zerrissen, weil er hat sich die absolute Zweisamkeit, das Modell einer heilen Familie gewünscht, aber er hat es nicht geschafft.“

Jenny spricht auch über ihre eigene Karriere und die Herausforderungen, die mit dem prominenten Namen verbunden sind. „Natürlich wurde ich sehr oft darauf reduziert“, so die ehemalige Schauspielerin, die heute glücklich in Spanien lebt, sich für wohltätige Zwecke wie den Kampf gegen die Altersarmut engagiert und das Leben in der Natur genießt. „Freiheit und Liebe“ sind für sie die wichtigsten Werte im Leben.

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