Tua Tagovailoa in NFL mit nächster Gehirnerschütterung: „Ich bete ...

Der zweite Saisonsieg der Buffalo Bills in der National Football League (NFL) gegen die Miami Dolphins am Donnerstagabend (Ortszeit) ist von einer weiteren Kopfverletzung des Miami-Quarterbacks Tua Tagovailoa überschattet worden. Der 26-Jährige musste Ende des dritten Viertels ausgewechselt werden, nachdem er bei einem Laufspiel von Buffalos Verteidiger Damar Hamlin zu Boden gebracht worden war.

Tua Tagovailoa - Figure 1
Foto FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Tagovailoa hatte sichtlich Mühe aufzustehen, er gestikulierte in Richtung seiner Mitspieler, dass er Hilfe brauche. Tagovailoa wurde noch auf dem Spielfeld versorgt und konnte anschließend mit leichter Unterstützung, aber auf eigenen Beinen den Rasen in Richtung Umkleidekabine verlassen.

„Football hat Höhen und Tiefen – und das ist eine der Tiefen“

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Dolphins-Quarterback kein gutes Spiel absolviert, drei seiner Pässe wurden abgefangen. Am Ende unterlag Miami den Bills um Spielmacher Josh Allen 10:31. Für Tagovailoa ist es bereits die dritte offiziell kommunizierte Gehirnerschütterung in seiner fünften NFL-Saison. „Ich habe mir Sorgen um meinen Spieler gemacht“, sagte Trainer Mike McDaniel nach der Partie, als er gefragt wurde, was ihm durch den Kopf gegangen sei, als Tagovailoa ein weiteres Mal offensichtlich mit einer Kopfverletzung zu Boden gegangen war. „Das ist nichts, was man jemals erleben möchte. Man hofft, dass es nicht passiert.“

Noch im April vergangenen Jahres hatte Tagovailoa aufgrund der zwei vorangegangenen Gehirnerschütterungen in der Saison 2022, die jeweils längere Verletzungspausen nach sich zogen, gesagt, dass er darüber nachdenke, „eine Zeit lang“ mit dem Profifootball aufzuhören. Tagovailoa entschied sich jedoch dafür, weiterzuspielen. Unter anderem Jiu-Jitsu-Training sollte ihn darin stärken, besser fallen zu können und so möglicherweise Kopfverletzungen durch harte Aufschläge auf dem Rasen zu verhindern.

In der Saison 2023 führte Tagovailoa sein Team bis in die Play-offs. Wenig später unterzeichnete er einen neuen Vierjahresvertrag mit einem Gesamtvolumen von 212 Millionen Dollar (etwa 191 Millionen Euro), der ihn zu einem der bestbezahlten Spieler in der NFL macht.

Hofft, dass alles gut wird: Dolphins-Trainer Mike McDaniel (Mitte, rechts)AFP

Wie lange Tagovailoa nun ausfallen wird, ist offen. „Es geht erst mal darum, eine vollständige Bewertung der Verletzung zu erhalten“, sagte McDaniel. „Wir gehen einen Tag nach dem anderen an. Am wenigsten denke ich aktuell darüber nach, wie der Zeitplan aussieht.“ Dolphins-Ersatzquarterback Skylar Thompson, der Tagovailoa ersetzte und die Niederlage kurz vor Spielende nicht mehr verhindern konnte, sagte: „Ich bete für Tua und hoffe, dass alles gut ausgeht.“

Vor der Saison hatte die NFL mehrere neue Helmmodelle genehmigt, die einen besseren Schutz vor Kopfverletzungen bieten sollen. Auch wurde den Spielern erstmals ermöglicht, während der Saison mit einer sogenannten Guardian Cap, einem zusätzlichen Polster, das über den eigentlichen Schutzhelm gestülpt wird und in den meisten Trainingseinheiten vor dem Saisonstart für einen Großteil der NFL-Spieler (abhängig vor allem von ihrer Position) bereits verpflichtend ist, zu tragen. In den ersten beiden Wochen der NFL-Spielzeit machten mehrere Profis von dieser Möglichkeit Gebrauch, die meisten aber spielten ohne Guardian Cap, so auch Tagovailoa.

Auch Buffalos Spielmacher Josh Allen äußerte nach der Partie am Donnerstagabend sein Mitgefühl: „Ich bete für ihn und seine Familie und hoffe, dass alles in Ordnung ist. Aber es ist hart. Football, dieses Spiel, das wir spielen, hat seine Höhen und Tiefen – und das ist eine der Tiefen.“ Entscheidenden Anteil am Sieg der Bills hatte zuvor vor allem James Cook gehabt. Der 24 Jahre alte Running Back fing einen Touchdown-Pass von Allen zur Führung und lief im zweiten Spielabschnitt zweimal in die Endzone. So war Cook hauptverantwortlich für die zwischenzeitliche 24:7-Führung der Gäste, die Buffalo bis zum Schlusspfiff nicht mehr aus der Hand gab.

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