Trump holt mit Georgia zweiten Swing State
Stand: 06.11.2024 07:31 Uhr
Nach North Carolina geht auch der zweite wichtige Swing State, Georgia, an Donald Trump. Mit den 16 Wahlleutestimmen baut der Republikaner seinen Vorsprung weiter aus.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich mit Georgia den zweiten wichtigen sogenannten Swing State gesichert. Wie Daten von Reuters/Edison Research zeigen, kommt er mit den 16 weiteren Wahlleuten auf inzwischen insgesamt 246, Kamala Harris auf 194. Für einen Sieg sind 270 Wahlleute nötig.
Zuvor war bereits schon North Carolina mit ebenfalls 16 Wahlleuten an Trump gegangen. Zudem hatte er die Staaten gewonnen, in denen sein Sieg ohnehin als sicher galt: So etwa Florida, Iowa und South Carolina.
Auch Harris hatte sich erwartungsgemäß in einer Reihe von Bundesstaaten durchgesetzt, unter anderem in New York, Massachusetts und Illinois.
Georgia im Südosten der USA gehörte im Wahlkampf zu den am härtesten umkämpften Bundesstaaten. Nach sechs Siegen für die Republikaner hatte sich vor vier Jahren Joe Biden die 16 Wahlleute des Südstaates erstmals wieder für die Demokraten sichern können. Allerdings nur mit einem denkbar knappen Vorsprung von weniger als 12.000 Stimmen.
Ergebnis aus Pennsylvania mit Spannung erwartetDie Auszählung in den weiteren Swing States Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, Arizona und Nevada läuft noch. Vor allem Pennsylvania mit 19 Stimmen von Wahlleuten gilt als potenziell wahlentscheidend. Sowohl Harris als auch Trump waren dort auf der Zielgeraden des Wahlkampfs besonders aktiv.
Trump baute seinen Wahlkampf auf der Unzufriedenheit der Amerikaner mit der hohen Inflation im Nachgang der Corona-Pandemie auf und schürte zudem Ängste vor einem angeblichen Anstieg von Verbrechen durch kriminelle Einwanderer. Harris beschrieb Trump als eine Gefahr für die Demokratie und fokussierte sich angesichts der Abtreibungsverbote in mehreren von Republikanern dominierten Bundesstaaten auf die Rechte der Frauen.
Viele, die für Trump stimmen wollten, erklärten, dass für sie die wirtschaftliche Entwicklung wichtiger als die Persönlichkeit der Kandidaten sei.
Bombendrohungen und BetrugsvorwürfeWegen der starken Polarisierung im Präsidentschaftswahlkampf fand die Wahl unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt. Wahlhelfer wurden mit Alarmknöpfen ausgestattet, bewaffnete Sicherheitskräfte auf Dächern postiert und in mehreren Bundesstaaten die Nationalgarde aktiviert.
Aufgrund von Bombendrohungen mussten in Georgia zeitweise mehrere Wahllokale evakuiert werden. Wie die örtlichen Polizeibehörden mitteilten, wurden mindestens zehn Wahllokale in den Bezirken Fulton und DeKalb nahe der Großstadt Atlanta geräumt und durchsucht.
Bombendrohungen gegen Wahllokale gab es auch in anderen Bundesstaaten, darunter Arizona und Pennsylvania. Viele dieser Drohungen schienen "von russischen E-Mail-Domains zu stammen", erklärte die Sprecherin der US-Bundespolizei FBI, Savannah Syms. Keine dieser Drohungen habe sich als glaubwürdig erwiesen, fügte sie hinzu. Die Öffentlichkeit solle aber "wachsam bleiben".
Wie schon vor vier Jahren behauptete Trump erneut, dass es "massiven Betrug" gebe - speziell sprach er von Philadelphia in Pennsylvania und Detroit in Michigan. Sicherheitskräfte seien auf dem Weg. In Philadelphia wies Staatsanwalt Larry Krasner die Behauptungen rasch als komplett unbegründet zurück, auch das Bürgermeisteramt von Detroit konnte sie nicht bestätigen.
US-Senat geht an die RepublikanerNeben der nächsten Präsidentschaft standen auch alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus sowie rund ein Drittel der 100 Sitze im Senat zur Abstimmung. Nun steht fest, dass die Demokraten ihre hauchdünne Mehrheit von 51 zu 49 Sitzen im Senat verloren haben.