Milliardär Elon Musk behauptet bei Kundgebung für Trump, dass die Demokratin Harris den Amerikanern das Wahlrecht nehmen wolle. Trumps Vize, J. D. Vance, spricht vom „Plan Gottes“.
Washington/Butler. Donald Trump ist im Wahlkampf an einen für ihn symbolisch wichtigen Ort zurückgekehrt: in die Kleinstadt Butler im Bundesstaat Pennsylvania. Dorthin, wo ein Attentäter Mitte Juli bei einer Wahlkampfveranstaltung auf den ehemaligen US-Präsidenten geschossen hat. Trump wurde damals von einer Kugel am rechten Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet.
Bei seiner Rückkehr nach Butler holte sich der Präsidentschaftskandidat der Republikaner prominente Unterstützung. Während seiner Rede bei seiner großen Wahlkampfkundgebung am Wochenende bat Trump den Tech-Milliardär Elon Musk auf die Bühne. Musk trat an die Mikrofone und forderte die Menge dazu auf, bei der Wahl am 5. November für Trump zu stimmen.
„Ich glaube, das ist die wichtigste Wahl unseres Lebens“, sagte Musk. Trumps Rivalin, Kamala Harris, und die Demokraten wollten den Menschen viele Rechte nehmen, etwa das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht, Waffen zu tragen, sogar das Wahlrecht, behauptete der Milliardär. Trump müsse gewinnen, „um die Verfassung zu bewahren. Er muss gewinnen, um die Demokratie in Amerika zu bewahren“. Und Musk steigerte sich in seiner bizarren Erzählung noch weiter: Wenn Trump nicht gewählt werde, werde das die letzte Wahl sein, sagte er, ohne das weiter auszuführen.
Ein „bösartiges Monster“Musk, der mit seiner Plattform X oft Verschwörungstheorien Reichweite verschafft, unterstützt Trump schon länger. Der Tesla-Chef macht Stimmung gegen die demokratische Kandidatin und US-Vizepräsidentin Harris. Trump deutete zuletzt an, dass Musk bei einem Wahlsieg an die Spitze eines Gremiums zur Überprüfung der US-Finanzen gesetzt werden könnte. Musk solle die Regierungsausgaben kürzen.
Trump bezeichnete in seiner Rede den Attentäter, der im Juli auf ihn geschossen hatte, als „bösartiges Monster. Die Zeit sei stehen geblieben, als der Schütze „das pure Böse“ entfesselte. „Aber durch die Hand der Vorsehung und die Gnade Gottes gelang es dem Schurken nicht, sein Ziel zu erreichen“, sagte Trump. Die Sicherheitsmaßnahmen in Butler waren dieses Mal im Vergleich zu Trumps Auftritt im Juli deutlich verstärkt worden. Scharfschützentrupps waren auf mehreren umliegenden Gebäuden postiert. Über der Menge flog eine Überwachungsdrohne, auf der Bühne standen Scheiben aus schussfestem Glas.
Auch Trumps Vizepräsidentschaftskandidat, J. D. Vance, sprach von einer göttlichen Intervention am Tag des Attentats. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott an jenem Tag das Leben von Präsident Trump gerettet hat“, sagte der 40-jährige Senator vor Tausenden Trump-Anhängern. Er sprach von einem „wahren Wunder“.
„Wir lassen uns nicht stoppen“Auch Vance bezog sich in seiner Rede mehrfach auf Gott. „Genau hier, vor fast drei Monaten, dachten wir, Präsident Trump würde sein Leben verlieren. Doch Gott hat weiterhin einen Plan für ihn – so wie er auch immer noch einen Plan für die Vereinigten Staaten von Amerika hat.“
An die Menge gerichtet sagte Vance: „Vor 84 Tagen versuchte ein Attentäter auf diesem Feld, unsere Herzen mit Angst zu erfüllen. Aber heute stehen wir hier, um klarzumachen: Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir lassen uns nicht stoppen. Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen. Wir werden Amerika wieder großartig machen – und das gemeinsam.“ (APA/DPA/AFP)