Donald Trump wegen Finanzbetrugs schuldig gesprochen

27 Sep 2023

Urteil gefällt

Trump - Figure 1
Foto SALZBURG24
Ex-US-Präsident soll Banken bewusst getäuscht haben

Veröffentlicht: 27. September 2023 11:08  Uhr

Weil er sein Vermögen massiv überbewertet und damit Banken hinters Licht geführt habe, wurde Ex-US-Präsident Donald Trump bei einem Prozess in New York wegen Finanzbetrugs schuldig gesprochen.

Ein Richter hat den früheren US-Präsidenten Donald Trump des Finanzbetrugs für schuldig erklärt. Der New Yorker Richter Arthur Engoron urteilte am Dienstag, Trump habe die Vermögenswerte seines Immobilienimperiums in der Vergangenheit absichtlich zu hoch angegeben, um an bessere Konditionen etwa für Kredite zu gelangen. Es handelt sich um eine Grundsatzentscheidung vor dem eigentlichen Beginn eines Zivilprozesses gegen den 77-jährigen Republikaner kommende Woche.

Betrug sichert Trump Kredite

Die Generalstaatsanwältin des US-Staats New York, Letitia James, hatte Trump und seine drei ältesten Kinder im September 2022 wegen Vorwürfen des Finanzbetrugs verklagt. Die Familienholding Trump Organization soll zwischen 2011 und 2021 Vermögenswerte um Milliarden von Dollar zu hoch angegeben haben, um „Kredite und Versicherungen zu vorteilhafteren Konditionen zu sichern und beizubehalten“, wie es in einem Gerichtsdokument der Generalstaatsanwaltschaft hieß.

Das Vorgehen habe den Beschuldigten „Hunderte Millionen Dollar an unrechtmäßig erworbenen Ersparnissen und Profiten“ beschert, hieß es in dem Dokument weiter. Generalstaatsanwältin James strebt unter anderem Strafen von 250 Millionen Dollar (rund 235 Millionen Euro) an.

Die Klage richtete sich ursprünglich auch gegen Trumps drei älteste Kinder Ivanka, Donald Junior und Eric Trump. Ivanka wurde aber inzwischen aus der Klage herausgelöst.

Auch Trumps Söhne angeklagt

Der Zivilprozess gegen Trump, seine beiden ältesten Söhne und mehrere weitere Beschuldigte in New York wird am kommenden Montag beginnen. Mit seinem Richterspruch vom Dienstag nahm Richter Engoron aber schon eine wichtige Entscheidung vorweg, wie das in solchen Verfahren möglich ist. Eine Frage bei dem Prozess wird unter anderem sein, wie hoch die Strafe gegen Trump ausfallen wird. Eine Gefängnisstrafe droht dem Ex-Präsidenten in diesem Zivilverfahren nicht.

Anders sieht das in vier Strafverfahren aus, in denen Trump in diesem Jahr angeklagt wurde. Der Republikaner war zunächst im Frühjahr in New York wegen einer Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin vor der Präsidentschaftswahl 2016 angeklagt worden. Es folgte eine Anklage durch die Bundesjustiz in der Affäre um Geheimdokumente, die Trump aus dem Weißen Haus in sein Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Staat Florida mitgenommen hatte.

APA/AP Im Falle einer Verurteilung droht Donald Trump eine jahrzehntelange Haftstrafe.
Ex-US-Präsident Donald Trump droht jahrzehntelange Haft

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump steht vor einem brisanten Gerichtstermin. Mit der mittlerweile dritten Anklage droht Trump jahrzehntelange Haft.

Anfang August wurde Trump dann ebenfalls von der Bundesjustiz wegen seiner Versuche angeklagt, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen und sich damit an der Macht zu halten. Mitte August folgte eine Anklage im Südstaat Georgia wegen ähnlicher Vorwürfe.

Trump trotz Anklagen Republikaner-Favorit

Trump hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. Der 77-jährige Rechtspopulist bezeichnet die Verfahren als politisch motivierten Versuch, seine Bewerbung für die Präsidentschaftswahl im November 2024 zu torpedieren. Trump ist im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner der haushohe Favorit – trotz seiner zahlreichen Justizprobleme.

(Quelle: APA)

Aufgerufen am 27.09.2023 um 04:14 auf https://www.salzburg24.at/news/welt/donald-trump-wegen-finanzbetrugs-schuldig-gesprochen-145984309

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten