Biden stoppt Wahlwerbung: Weltweites Entsetzen nach Trump-Attentat

14 Jul 2024
Trump

Biden stoppt Wahlwerbung

Das Attentat auf den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump während einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania am Samstag hat weltweites Entsetzen ausgelöst. Auch Trumps demokratischer Herausforderer, US-Präsident Joe Biden, verurteilte den Angriff scharf.

Online seit gestern, 12.21 Uhr (Update: gestern, 17.18 Uhr)

„Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht“, teilte Biden unmittelbar nach dem Vorfall in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Er bete für ihn und Trumps Familie und für alle, die auf der Kundgebung gewesen seien. Diese Art von Gewalt habe in Amerika keinen Platz. Sein Wahlkampfteam erklärte, Wahlwerbung auszusetzen und TV-Spots so schnell wie möglich zu stoppen.

Später trat Biden in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware, wo sich der Demokrat am Wochenende aufhielt, noch vor die Kameras. „Das ist krank, das ist krank“, sagte er in einer kurzen Ansprache zu dem Vorfall. Nach Angaben des Weißen Haus telefonierten Biden und Trump persönlich miteinander.

Biden bestürzt über Angriff auf Trump

US-Präsident Joe Biden hat die tödlichen Schüsse bei einer Wahlkampfrede seines Konkurrenten Donald Trump verurteilt und ihm seine Unterstützung ausgesprochen. „Es gibt in Amerika keinen Platz für diese Art von Gewalt“, sagte Biden.

Harris warnte vor Eskalation der Gewalt

US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnte nach dem Angriff vor einer Eskalation der Gewalt in den USA. „Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt“, mahnte die Demokratin auf der Plattform X.

Etliche hochrangige Vertreter beider Parteien verurteilten den Angriff, darunter Ex-Präsident Barack Obama, die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi, der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, und viele mehr.

Internationaler Schock

Auch international wurde der Vorfall mit Bestürzung aufgenommen. EU-Chefdiplomat Josep Borrell schrieb, er sei schockiert über die Nachricht. „Wieder einmal erleben wir inakzeptable Gewalttaten gegen Politiker.“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X, sie wünsche Trump eine schnelle Genesung und spreche der Familie des unschuldigen Todesopfers ihr Beileid aus. „Politische Gewalt hat keinen Platz in einer Demokratie.“

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz nannte den Anschlag auf Trump „verabscheuungswürdig.“ Er erklärte: „Solche Gewalttaten bedrohen die Demokratie.“ Seine Gedanken seien auch bei den Menschen, die bei dem Attentat in Mitleidenschaft gezogen wurden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verurteilte den Angriff auf X als „Tragödie für unsere Demokratien“.

Genesungswünsche von Guterres

Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigte sich erschüttert. Israels Präsident Jizchak Herzog schrieb auf X, er wünsche Trump „im Namen des gesamten israelischen Volkes“ schnelle Genesung.

Auch der neue britische Premier Keir Starmer verurteilte die Gewalt. „Meine Gedanken und Gebete sind in diesen dunklen Stunden bei Präsident Doland Trump“, teilte der ungarische Regierungschef Viktor Orban mit.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres ließ über einen Sprecher ausrichten, er sende Trump die besten Wünsche für eine schnelle Genesung. Er verurteile die Gewalttat eindeutig.

Stoltenberg „schockiert“

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zeigte sich „schockiert“ und versicherte, dass „die NATO-Verbündeten zusammenstehen, um unsere Freiheit und Werte zu verteidigen“.

„Solche Gewalt ist nicht zu rechtfertigen und hat nirgendwo auf der Welt einen Platz. Niemals sollte Gewalt die Oberhand gewinnen“, zeigte sich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entsetzt. Er sei erleichtert, dass es Trump gut gehe. „Ich wünsche mir, dass Amerika gestärkt aus dieser Sache hervorgeht.“ Trump hatte die militärische Unterstützung der USA für die Ukraine im Krieg gegen Russland immer wieder kritisiert.

Anteilnahme aus China, Russland und Indien

Chinas Regierung äußerte sich besorgt über den Anschlag. „Präsident Xi Jinping hat dem ehemaligen Präsidenten Trump seine Anteilnahme ausgesprochen“, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums in Peking.

Das russische Außenministerium rief die USA auf, „ihre Politik der Aufstachelung zum Hass“ zu überprüfen. Zugleich nutzte Moskau das Attentat, um Washingtons militärische Unterstützung für die Ukraine anzuprangern.

Der indische Premierminister Narendra Modi bezeichnete Trump als Freund und wünschte ihm eine baldige Genesung: „Ich verurteile den Vorfall aufs Schärfste.“ Auch er betonte, dass Gewalt in der Politik und in Demokratien keinen Platz habe.

Lateinamerika verurteilt Attentat

Ebenso verurteilten die Präsidentinnen und Präsidenten Lateinamerikas das Attentat. Die designierte Präsidentin Claudia Sheinbaum im Nachbarland Mexiko erklärte, alle Formen politischer Gewalt seien abzulehnen. „Frieden und Demokratie müssen immer eine Option sein“, schrieb sie auf X.

Brasiliens linker Präsident Luiz Inacio Lula da Silva forderte, dass der Angriff „von allen Verfechtern der Demokratie und des Dialogs in der Politik entschieden zurückgewiesen werden“ müsse.

Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei sprach auf X von einem „feigen Attentat“. Im Zusammenhang mit dem Vorfall warf Milei internationalen Linken unter anderem vor, „Gewalt zu fördern“. Aus Angst, Wahlen zu verlieren, griffen sie auf Terrorismus zurück, so Milei.

Von Kolumbiens Regierung hieß es: „Als Land, das unter Gewalt gelitten hat, bekräftigen wir, dass Gewalt in der politischen und wahlpolitischen Debatte keinen Platz hat.“ Auch die Präsidenten Chiles, Venezuelas, Ecuadors und Boliviens verurteilten die Tat.

Nehammer: Kein Platz für politische Gewalt

Als „absolut inakzeptabel“ bezeichnete Bundespräsident Alexander Van der Bellen politische Gewalt: „Die Stärke unserer liberalen Demokratie – Respekt, Gleichheit und Pluralismus – darf nicht durch Hass und Gewalt untergraben werden“, so Van der Bellen weiter. Er wünschte Trump „eine rasche Genesung.“

Political violence is absolutely unacceptable. The strength of our liberal democracy - respect, equality & pluralism - must not be undermined by hatred and violence. My condolences go out to the family of the spectator who was killed. I wish Donald Trump a speedy recovery. (vdb)

— A. Van der Bellen (@vanderbellen) 14. Juli 2024

Entsetzt zeigte sich Kanzler Karl Nehammer (ÖVP). Politische Gewalt habe in unserer Gesellschaft keinen Platz. Seine Gedanken seien bei allen Opfern des Angriffs. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) sprach von einem „abscheulichen Verbrechen“. Als „alarmierend“ bezeichnete SPÖ-Chef Andreas Babler die zunehmenden Angriffe auf Politiker und Politikerinnen. Auch FPÖ-Chef Herbert Kickl verurteilte „diese Wahnsinnstat aufs Schärfste“. Gewalt habe in der politischen Auseinandersetzung in Demokratien nichts verloren, so NEOS-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger.

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