„Ave Maria“ und Tanzbewegungen: Trump mit skurrilem ...

22 Stunden vor

„Ave Maria“ und Tanzbewegungen

Ein Wahlkampfauftritt des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump im US-Bundesstaat Pennsylvania am Montag (Ortszeit) ist wegen medizinischer Notfälle zweimal unterbrochen und schließlich vorzeitig beendet worden. Während der Notfälle ließ Trump mehrmals „Ave Maria“ und andere Lieder abspielen und bewegte sich tanzend dazu. Nach dem Ende der Veranstaltung fragte er scherzhaft: „Möchte noch jemand in Ohnmacht fallen?“

Trump - Figure 1
Foto ORF

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Die Veranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania war als eine Art Bürgerdialog („Townhall“) angelegt, der von der republikanischen Gouverneurin von South Dakota und Trump-Anhängerin Kristi Noem moderiert wurde. Die Fragen der gleichgesinnten Besucherinnen und Besucher ermöglichten es Trump, eine Reihe von Aussagen zu Wirtschaft und Einwanderung sowie Angriffe auf seine Gegenkandidatin Kamala Harris von sich zu geben.

Nach einer guten halben Stunde und Fragen aus dem Publikum kam es zu einem ersten medizinischen Notfall im Zuschauerraum. Trump bat die Regie darum, das Lied „Ave Maria“ über Lautsprecher abzuspielen, während sich Sanitäter um die betroffene Person kümmerten. Nur kurze Zeit später folgte ein zweiter medizinischer Notfall auf der anderen Seite des Publikumsbereichs.

Trump und Noem monierten große Hitze im Saal und forderten das Sicherheitspersonal auf, die Türen zu öffnen. Trump verlangte nach dem zweiten Zwischenfall eine Klimaanlage für den Saal. Noem, die versuchte, zum eigentlichen Thema zurückzukommen, machte einen Witz über die Inflation und sagte: „Sie können es sich wahrscheinlich nicht leisten, Sir.“

Skurriler Trump-Auftritt mit Musik bei Notfällen

Bei einer Wahlkampfveranstaltung des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump sind am Montag (Ortszeit) zwei Menschen kollabiert. Während der Notfälle ließ Trump mehrmals „Ave Maria“ und andere Lieder abspielen und bewegte sich tanzend dazu.

„Lasst uns ein Musikfest daraus machen“

Die Veranstaltung wurde schließlich beendet. Trump und Noem verließen die Bühne aber nicht sofort, sondern blieben noch eine ganze Weile dort. „Möchte noch jemand in Ohnmacht fallen?“, fragte Trump scherzhaft. Er forderte die Regie auf, nochmals das „Ave Maria“ zu spielen, und wünschte sich danach noch eine ganze Reihe weiterer Songs – darunter auch sein übliches Schlusslied „Y.M.C.A“-, zu denen er sich tanzend bewegte.

„Lasst uns keine weiteren Fragen stellen! Lasst uns einfach Musik hören!“, sagte Trump. Und weiter: „Lasst uns ein Musikfest daraus machen! Wer zum Teufel will schon Fragen hören, nicht wahr?“ Bevor er den Saal verließ, unterhielt er sich noch mit einigen seiner Anhängerinnen und Anhänger.

Bei Wahlkampfveranstaltungen kommt es immer wieder zu medizinischen Notfällen und infolgedessen zu Unterbrechungen. Viele Besucherinnen und Besucher warten stundenlang auf Einlass, die Sicherheitsvorkehrungen sind streng, so mancher gerät da ans Ende seiner Kräfte, wie auch die „New York Times“ berichtete.

Harris: Trump „zunehmend instabil“

Auch Harris absolvierte am Montagabend (Ortszeit) einen Wahlkampfauftritt in Erie in Pennsylvania. Dabei bezeichnete sie Trump wegen dessen Drohungen mit militärischem Vorgehen gegen politische Gegnerinnen und Gegner als „zunehmend instabil“. Bei der Veranstaltung zeigte die US-Vizepräsidentin eine Videomontage von Trump, der zur Inhaftierung politischer Gegner aufruft und wiederholt vom „Feind im Inneren“ spricht. „Donald Trump ist zunehmend instabil und aus dem Gleichgewicht geraten und er ist auf unkontrollierte Macht aus“, sagte Harris.

Auch Kamala Harris hielt am Montagabend (Ortszeit) einen Wahlkampfauftritt ab, bei dem sie vor Donald Trump warnte

Der frühere US-Präsident werde Menschengruppen verfolgen, die er schon früher ins Visier genommen habe, etwa Journalistinnen und Journalisten, Wahlhelferinnen und -helfer sowie Richterinnen und Richter, die „darauf bestehen, das Gesetz zu befolgen, anstatt sich seinem Willen zu beugen“, fuhr Harris fort. „Das ist einer der Gründe, warum ich der festen Überzeugung bin, dass eine zweite Amtszeit von Trump ein großes Risiko für Amerika darstellen würde und gefährlich wäre.“

In Interview mit dem konservativen TV-Sender Fox News antwortete Trump am Sonntag auf die Frage, ob er mit einem friedlichen Wahlverlauf am 5. November rechne: „Wir haben hier ein paar sehr schlimme Leute, kranke Menschen, radikale linke Irre.“ Das könne das Militär unter einer von Trump angeführten Regierung „einfach bewältigen“.

Entscheidender „Swing-State“ Pennsylvania

Pennsylvania ist einer der entscheidenden Bundesstaaten („Swing-States“) bei der Wahl. Das sind Bundesstaaten, die einmal für den republikanischen und einmal für den demokratischen Kandidaten gestimmt haben und deshalb für den Ausgang der Wahl als entscheidend gelten.

Sowohl Trump als auch Harris führen dort intensiv Wahlkampf. Manche Expertinnen und Experten halten Pennsylvania wegen der hohen Zahl an Wahlleuten sogar für den wichtigsten Bundesstaat überhaupt. Ohne einen Sieg in dem von einer starken Mittelschicht geprägten Bundesstaat im Osten der USA wäre der Einzug ins Weiße Haus zumindest deutlich schwieriger.

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