„America Pac”: Organisation von Elon Musk macht Wahlkampf für ...

Trump

Der Wahlkampf von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump (78) ist in den entscheidenden Bundesstaaten nun hauptsächlich an das politische Aktionskomitee „America Pac“ ausgelagert worden, das von Tesla-Chef Elon Musk (53) finanziert wird. Das haben Recherchen des britischen „Guardian“  ergeben. Die Gruppe will Trump-Anhänger in ländlichen Gebieten mobilisieren, die normalerweise nicht wählen.

America Pac beschäftigt in jedem der sieben umkämpften Staaten zwischen 300 und 400 bezahlte Mitarbeiter in Teilzeit. Vor der Wahl, die in sechs Wochen stattfindet, klopfen die Mitarbeiter an die Türen wahrscheinlicher Trump-Wähler. Das Aktionskomitee ist die einzige Organisation im gesamten US-Wahlkampf, die sich zum Ziel gesetzt hat, in allen umkämpften Bundesstaaten insgesamt drei Hausbesuche zu machen.

Zahlreiche Splitterbewegungen aktiv

Neben American Pac gibt es noch zahlreiche andere Bewegungen, die versuchen, Wählerstimmen für Trump zu gewinnen. Auch „Turning Point Action“, das von dem rechtsgerichteten Aktivisten Charlie Kirk geleitet wird, ist in den Schlüsselstaaten aktiv. Die Organisation ist allerdings nur in Arizona, Wisconsin und zwei bestimmten Bezirken in Michigan und Nevada präsent.

America Pac übernimmt im Vergleich zu den anderen Bewegungen den größten Teil des Anklopfens an den Türen und der Akquise von Trump-Wählern. Die Trump-Kampagne ist daher in hohem Maße abhängig von Musks Organisation. Sollte America Pac in Schwierigkeiten geraten, hat sie wenig Rückhalt vor Ort.

Die Trump-Kampagne bestreitet, von America Pac abhängig zu sein, und erklärte, sie habe mehr als 27.000 Freiwillige, die als sogenannte „Trump 47 Captains“ arbeiten. „Das Team Trump hat Hunderte von Mitarbeitern und Büros, die Hunderttausende von Freiwilligen im ganzen Land mobilisieren“, sagte Karoline Leavitt, eine Sprecherin von Trump.

Ein Insider bei America Pac äußerte sich jedoch skeptisch gegenüber dem „Guardian“ über die Reichweite der Trump-47-Kapitäne. Demnach sei die Ansprache von Wählern mit geringer Wahlbeteiligung in ländlichen Gebieten kein Ersatz dafür ist, auch in Vorstädten und Städten an die Türen zu gehen.

Trump verliert wegen America Pac mehrere Tage Wahlwerbung

In der vergangenen Woche hatte America Pac ein Unternehmen gefeuert, das in Arizona und Nevada das Türklopfen und die Wahlwerbung übernehmen sollte. Der Schritt fiel für Trump zum Nachteil aus, denn dadurch verlor America Pac mehrere Tage Wahlwerbung und einige der rund 300 Mitarbeiter, die in den Staaten eingestellt worden waren.

Nachfolger des gefeuerten Unternehmens soll nun die US-Firma Blitz Canvassing werden, die auch schon in North Carolina und Michigan für America Pac aktiv ist. Bis heute hat America Pac rund 3,3 Millionen Dollar an Blitz gezahlt, wie aus den Unterlagen zur Wahlkampffinanzierung hervorgeht. Blitz ist jedoch in der Trump-Welt umstritten, weil das Unternehmen eine Tochtergesellschaft von GP3 ist. GP3 gehört den politischen Beratern, die America Pac leiten. Dies hat zu Vorwürfen geführt, dass die Führung von America Pac nun doppelt profitieren würde.

Mit Amercian Pac könnte sich das Blatt für Trump allerdings noch wenden, nachdem er zuletzt an Umfragewerten verloren hatte. Mit Elon Musk als dessen großer Unterstützer  hat Trump einen eifrigen Kämpfer an der Seite, der finanziell und auf den sozialen Plattformen enorm dafür wirbt ihn zurück ins Weiße Haus zu bringen. Musk hatte Trump sogar kürzlich angeboten, in einer zweiten Amtszeit in seinem Kabinett mitzuarbeiten. Auf seiner Nachrichtenplattform X hat der Tech-Milliardär sogar ein Gespräch mit Trump geführt, bei dem sich beide mit Komplimenten nur so überhäuften.

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