Hitzewelle mit bis zu 45 Grad in Griechenland und der Türkei ...

12 Jun 2024
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Stand: 12.06.2024, 04:55 Uhr

Von: Martina Lippl

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Schulen schließen, Athen richtet Kühlräume ein und stellt Wasser für streunende Hunde auf. Griechenland und die Türkei bereiten sich auf extreme Temperaturen vor.

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Foto Frankfurter Rundschau

Athen – Athen aktiviert seinen Katastrophenschutzplan. Die Hauptstadt Griechenlands bereitet sich auf eine intensive Hitzewelle vor. Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, zu Hause zu bleiben, ausreichend zu trinken und nur leichtes Essen zu sich zu nehmen. Klimatisierte Räume zum Abkühlen stehen bereit. Auch eine 24-Stunden-Hotline wurde eingerichtet. In vielen Schulen des Landes fällt der Unterricht aus oder findet nur stundenweise statt.

Brüllende Hitze in Griechenland und Türkei

Griechenland und die Türkei sind Hitze eigentlich gewohnt. Doch diesmal ist das Phänomen laut Experten außergewöhnlich, berichten griechische Medien. Maximalwerte bis zu 45 Grad Celsius erwartet der griechische Wetterdienst ab Dienstag (11. Juni). In weiten Teilen des Landes – Mittelgriechenland, der Halbinsel Peloponnes, den Kykladen und Kreta steigen die Temperaturen auf über 40 Grad. Die heiße Episode hält voraussichtlich bis Donnerstag (13. Juni) an.

Bis zu 45 Grad in Griechenland: Erste Hitzewelle trifft das Urlaubsland (Archivfoto). © Nicolas Koutsokostas/ImagoBis 45 Grad: Das sind die Hitze-Hotspots in Griechenland

In einigen Teilen Griechenlands ist die aktuelle Hitzewelle besonders ausgeprägt. Folgende Regionen sind betroffen:

MittelgriechenlandHalbinsel PeloponnesKykladenKretaRisiko von Waldbränden in Griechenland „sehr hoch“

Die Stadt Athen ist in erhöhter Alarmbereitschaft. Polizei-Drohnen überwachen die Hügel, Wälder und große Grünflächen im Stadtzentrum, berichtet skai.gr. Vor allem in Mittelgriechenland ist die Waldbrandgefahr sehr hoch, warnt die griechische Feuerwehr via X. Im Winter war der Regen in vielen Teilen ausgeblieben, heißt es. In den vergangenen 24 Stunden brachen 31 Waldbrände aus. Vergangenes Jahr tobte ein verheerender Waldbrand auf Rhodos.

Türkei - Figure 2
Foto Frankfurter Rundschau

Nicht nur Griechenland wird von der Hitzewelle getroffen. Auch in der Türkei sind Temperaturen bis 45 Grad angekündigt. © Screenshot DWDTürkei ächzt unter Hitzewelle – Temperaturen zwölf Grad über Normalwert

Der türkische Wetterdienst warnte ebenfalls vor einer Hitzewelle im Westen des Landes am Dienstag (11. Juni) und Mittwoch (12. Juni) und Temperaturen bis zu 45 Grad. Das sind demnach etwa zwölf Grad mehr als zu dieser Jahreszeit üblich. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich zwischen elf und 16 Uhr nicht im Freien aufhalten, das gelte insbesondere für Alte, Kinder und chronisch Kranke, warnt das AKOM in Istanbul.

Sind extreme Hitzewellen in Griechenland und der Türkei ein neues Phänomen?

In Griechenland haben sich Hitzeepisode Anfang Juni in den vergangenen Jahren verstärkt, berichtet das griechische Newsportal kathimerini.gr. Im 20. Jahrhundert wären Hitzewellen im Juli und August vorgekommen. Es habe Ausnahmen gegeben, wie eine Hitzewelle in Griechenland vom 24. bis zum 28. Juni 1982. Historisch mit Werten bis zu 45 Grad sei eine Hitzephase im Jahr 1916: Vom 19. bis zum 23. Juni 1916 waren damals Temperaturen von 43 bis zu 45 Grad in Zentralgriechenland und Thessalien und dem Peloponnes verzeichneten worden. 

„Die Hitzewellen im Juni sind besonders ungewöhnlich – zumindest bis vor kurzem – und wir können sie als ‚frühe‘ Hitzewellen charakterisieren“, zitiert kathimerini.gr Dimitra Fouda, Forschungsdirektorin am Institut für Umweltforschung und nachhaltige Entwicklung (IEPBA).

Hitzewellen-Risiko in Griechenland steigt

In Zukunft muss Griechenland sich auf ungewöhnlich frühe Hitzewellen einstellen, warnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Eine Rolle spielt dabei der Klimawandel.

„Die Verlängerung des Zeitfensters für das Auftreten von Hitzewellen in unserem Land ist ein Aspekt und Ausdruck des allgemeinen Trends des Klimawandels“, sagte Professor Nikos Michalopoulos, Direktor des Umweltinstituts des Athener Observatoriums. „Das hatten wir in den Modellen gesehen, jetzt sehen wir es in der Realität.“

In einer Studie hatte ein Forscherteam herausgefunden, dass Hitzewellen neben der Intensivierung der Häufigkeit, in Griechenland auch saisonal länger auftreten. Hitzewellen beginnen demnach auch früher und enden später. Laut den Berechnungen hätte sich seit 1960 der Beginn der Hitzewellen pro Jahrzehnt um 2 bis 5 Tage auf einen früheren Zeitpunkt verschoben, das Ende um 2 bis 6 Tage.

Bei Urlaubern steht Griechenland hoch im Kurs. Im Sommer 2024 ändert sich an den dortigen Stränden so einiges. (ml,dpa)

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