„Der coolste Triathlon ever!“

Triathlon

Mittwoch, 31. Juli 2024 / Paris 2024

Österreichs Triathlon-Herren haben sich im olympischen Showdown mehr als beachtlich geschlagen. Alois Knabl und Tjebbe Kaindl drückten dem Rennen über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen vor allem in den ersten beiden Teildisziplinen den Stempel auf.

Als nach dem zweiten Wechsel um die Medaillen gelaufen wurde, konnten die beiden Tiroler das Tempo aber nicht mehr mitgehen.

Knabl lief bei seinen zweiten Spielen als 23. über die Ziellinie, Kaindl finishte auf Position 33.

Strömung als Scharfrichter

Wie schon bei den Damen, die um 8 Uhr ins Rennen gegangen waren, war auch bei den Herren das Schwimmen und also die Strömung der Scharfrichter.

„Ich habe beim Einschwimmen schon gemerkt, dass die Strömung extrem ist. Im Rennen war es dann noch schlimmer“, musste Knabl früh „all-out“ gehen, um an der Spitzengruppe dran zu bleiben. Mit Erfolg.

Der 32-Jährige stieg als Zwölfter aus der Seine, 23 Sekunden hinter dem Ersten. „Die Bedingungen heute sind mir als guter Schwimmer sicher entgegengekommen.“

Kaindl kam mit 1:11 Minuten Verspätung in die erste Wechselzone, ging mit der zweiten Radgruppe auf die Strecke und machte mächtig Tempo.

Tiroler Führungsarbeit

Zum kleinen Ärger seines Teamkollegen, der es viel lieber gesehen hätte, wenn der Olympia-Debütant bei den Verfolgern die Handbremse gezogen hätte.

„Ich verstehe Tjebbe, dass er das Loch zufahren will, aber mit ein bisschen mehr Teamtaktik wäre sicher mehr drin gewesen“, so Knabl, der sich nach dem Zusammenschluss der beiden Gruppen gemeinsam mit seinem Landsmann sogar kurz an der Spitze präsentierte.

Die beiden Tiroler wechselten mit sechs beziehungsweise neun Sekunden Rückstand in die Laufschuhe, mussten aber schnell erkennen, dass im Medaillen-Express kein Platz für sie reserviert ist.

Ungewisse Zukunft

Neben dem Ergebnis war es für Knabl vor allem das Erlebnis, das er nicht vergessen wird. „Es war mit Abstand der coolste Triathlon, den ich jemals gemacht habe.“

Kaindl hatte „1:43 Stunden Gänsehaut“ beim Debüt im Zeichen der fünf Ringe. „Es hat mich brutal gefreut, dass rund 60 Fans extra für mein Rennen angereist sind und mich unterstützt haben. Wenn alle paar hundert Meter jemand deinen Namen schreit, ist das eine brutale Extramotivation.“

Also fiel für den 25-Jährigen noch im Zielbereich der Startschuss für die nächste Olympiade. „Ich weiß, woran ich arbeiten muss, das Ziel ist eine 30er-Zeit beim Laufen. Wenn mir das gelingt, kann ich in vier Jahren hoffentlich um die vorderen Plätze mitlaufen.“

Knabl ließ sich seine Zukunft noch offen, die Gerüchte, wonach er mit einem Wechsel auf die Langdistanz liebäugelt, wollte er nicht bestätigen.

„Ich habe mich noch nicht festgelegt, fühle mich nach wie vor sehr konkurrenzfähig auf der Olympischen Distanz. Ich schließe auch nicht aus, dass noch einmal vier Jahre mache.“ Vorerst liegt der Fokus aber auf der Mixed-Staffel. „Dann schauen wir weiter!“

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