Eklat in der Türkei: Massenschlägerei nach Platzsturm bei ...
Dank eines späten Tores von Stürmer Michy Batshuayi hatte Fener die Partie mit 3:2 gewonnen und damit drei wichtige Punkte im Titelrennen eingefahren.
Nach Schlusspfiff begannen Fenerbahces Spieler gerade, den Sieg auf dem Rasen zu feiern, als sie bemerkten, dass von der Tribüne ein Trabzonspor-Fan auf den Platz kam und offenbar gewaltbereit auf sie zustürmte. Die Fener-Spieler rannten ihrerseits auf den Fan zu, ein Tumult entstand und Rechtsverteidiger Bright Osayi-Samuel schlug auf den Mann ein.
Daraufhin wollten zahlreiche Ordner schlichten, die Situation geriet jedoch völlig außer Kontrolle. Hunderte weitere Trabzonspor-Fans stürmten den Platz, es kam zu Jagdszenen und Prügeleien. Ein Zuschauer riss sogar eine Eckfahne heraus und wollte mit dem spitzen Ende auf die Spieler losgehen, konnte glücklicherweise aber noch von Ordnern gestoppt werden.
Siegtorschütze und Ex-BVB-Star Batshuayi befand sich indes auf dem Weg in Richtung Kabine, als er einen an ihm vorbei laufenden Fan mit einem Kung-Fu-Tritt an der Brust traf.
Laut türkischer Medien soll Fener-Torwart Dominik Livakovic von einem Fan geschlagen worden sein. Letztlich gelang es dem Sicherheitspersonal dann, alle Spieler und auch die Schiedsrichter in die Kabine zu bringen.
Schon während des Spiels war es mehrfach zu Unterbrechungen gekommen, weil von den Zuschauern Gegenstände auf den Platz geworfen worden waren.
Der türkische Verband reagierte bereits mit einem Statement auf die Vorfälle von Trabzon: "Dass so etwas im Fußball passiert, der ein Spiel der Freundschaft, des Friedens und der Brüderlichkeit ist, ist niemals akzeptabel", hieß es in einer Mitteilung.
Zudem wurden Strafmaßnahmen angekündigt: "Um zu verhindern, dass sich diese Vorfälle wiederholen, sollte niemand daran zweifeln, dass nach Abschluss der Ermittlungen die notwendigen strafrechtlichen Sanktionen gegen die Verantwortlichen verhängt werden."
Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya kündigte eine Untersuchung der Vorfälle an. Es sei "unter keinen Umständen akzeptabel", dass es auf Fußballfeldern zu Gewalt komme, schrieb Yerlikaya auf X. Weder der türkische Fußballverband TFF noch die beiden Vereine reagierten am Sonntagabend unmittelbar.
Die Vorfälle reihen sich in eine lange Liste von Gewalttaten ein, die den türkischen Fußball in jüngerer Vergangenheit erschütterten. Im vergangenen Dezember war die türkische Meisterschaft für eine Woche ausgesetzt worden, nachdem ein Schiedsrichter bei einem Erstliga-Spiel zwischen den Vereinen Ankaragücü und Rizespor angegriffen worden war.