Tiere als Unwetter-Opfer: Tote Schwalben, Biber und Schweine
Tausende Schwalben könnten Hochwasser und Sturm zum Opfer gefallen, auch Säugetiere wie Biber oder Rehe sind wohl betroffen. Zahlen von Bauernhöfen gibt es noch nicht - es liegen aber erste Berichte von überfluteten Ställen vor.
Das Extremwetter der vergangenen Tage, das so viele Menschen in mehreren Bundesländern in höchste Bedrängnis und mehreren den Tod gebracht hat, setzt auch Wildtieren zu.
Von den verschiedenen Vogelarten haben laut der Organisation Birdlife vor allem Fluginsektenjäger wie die Schwalben zu leiden: Auf dem Weg in die afrikanischen Winterquartiere wurden sie von Sturm und Hochwasser überrascht, tausende Schwalben hätten nicht überlebt.
Tierschutzorganisationen, Auffangstationen und Freiwillige bemühten sich weiterhin, so viele wie möglich zu retten. "Das aktuelle Extremwetterereignis mit Überschwemmungen und Stürmen ließ viele Vögel während ihres Zugs in den Süden regelrecht hängen bleiben", sagte Eva Karner-Ranner von Birdlife Österreich. Tausende geschwächte oder tote Schwalben, überwiegend Mehlschwalben, seien beobachtet worden. Wenn durch Starkregen die Nahrungssuche nach Fluginsekten erfolglos bleibt, könne es zum massenhaften Tod kommen.
Mehr lesen: Fünftes Todesopfer bei Hochwasser-KatastropheWie sich die aktuelle Lage auf die heimischen Brutpopulationen auswirken wird, sei noch nicht abschätzbar. Ansammlungen von Schwalben unter Dächern oder Ähnlichem sollte man weiterhin nicht stören, damit sie nicht noch mehr Energie verlieren. Am Boden sitzende Vögel, die nicht mehr auffliegen, sollen nach Rücksprache mit Fachleuten in einer Schachtel mit Luftlöchern in die nächste Auffangstation gebracht werden.
Rehwild und Hasen betroffenWie sich die Unwetter und die folgende Flut auf wildlebende Säugetiere ausgewirkt haben, lässt sich noch nicht näher beziffern. Ökologen und die Jägerschaft können erst in einigen Tagen, nach dem Hochwasser und den Aufräumarbeiten, mit Bestandsaufnahmen beginnen.
APA/BFKDO ST.PÖLTEN
Tiere aus Bauernhof bei St. Pölten gerettet.
"Rehwild konnte sich wahrscheinlich dort, wo das Wasser langsamer angestiegen ist, retten. Bei einem schnellen Anstieg haben die Tiere aber wohl oft nicht überlebt", sagte Aldin Selimovic vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie auf APA-Anfrage.
Mehr lesen: Gefahr in NÖ "noch nicht gebannt"Mit enormen Ausfällen bis hin zu 100 Prozent sei in überfluteten Gebieten bei Feldhasen auszugehen. Das sei besonders bitter, weil es gerade viele wenige Wochen alte Junghasen gegeben habe."Schwarzwild ist sicher auch betroffen gewesen von einem so schnellen Anstieg des Wassers", meinte der Fachmann.
Auch Nutztiere gestorbenVor allem auch im Wiener Umland seien die Populationen von Fuchs und Dachs wohl "ziemlich stark" in Mitleidenschaft gezogen worden, und selbst die Biber dürften vielerorts solche reißenden Wassermengen nur schwer überlebt haben.
https://twitter.com/Lainsitzprinz/status/1835932920768311689Betroffen waren wohl auch Nutztiere. Genaue zahlen liegen auch hier noch nicht vor. "Heute" berichtete etwa von einem Schweinemastbetrieb in Judenau bei Tulln, wo wohl 400 Schweine gestorben sein sollen. Montagabend wurde außerdem ein Gnadenhof für Tiere in Dimbach im Bezirk Perg in Oberösterreich überflutet. Hier konnte die Feuerwehr helfen, die Tiere in ein Ausweichquartier zu bringen.
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