Drama im Atlantik? - „Titanic“-Tauchboot für Touristen wird vermisst
Lange war unbekannt, wie viele Menschen sich an Bord befinden. Die US-Küstenwache spricht offiziell von fünf Personen. Das private Unternehmen OceanGate Expeditions bietet an der amerikanischen Ostküste Tauchgänge für Abenteuerlustige zur „Titanic“ an. Der Zeitung „New York Times“ zufolge kostete eine Fahrt im Sommer 2022 rund 250.000 US-Dollar (aktuell 229.000 Euro).
OceanGate Expeditions bestätigte in einer Erklärung, dass das vermisste Tauchboot zu ihnen gehöre und Menschen an Bord seien. „Wir prüfen und mobilisieren alle Möglichkeiten, um die Besatzung sicher zurückzubringen“, hieß es am Montag. „Unser ganzes Augenmerk gilt den Besatzungsmitgliedern des Tauchbootes und ihren Familien“. Auf einer „sicheren Rückkehr“ würde hingearbeitet werden.
Briten-Milliardär unter Vermissten
Die Reise mit dem Kohlefaser-Tauchboot wird als „Chance, aus dem Alltag herauszutreten und etwas wirklich Außergewöhnliches zu entdecken“ bezeichnet. Dem „Guardian“ zufolge ist Hamish Harding, ein britischer Milliardär, einer der der Touristen an Bord des U-Boots. Der Geschäftsmann kündigte seine Reise selbst bei Instagram an.
Am Samstag schrieb er: „Aufgrund des schlimmsten Winters in Neufundland seit 40 Jahren wird diese Mission wahrscheinlich die erste und einzige bemannte Mission zur Titanic im Jahr 2023 sein. Es hat sich gerade ein Wetterfenster aufgetan, und wir werden morgen einen Tauchgang versuchen. Wir sind gestern von St. Johns, Neufundland, Kanada, losgefahren und planen, morgen früh gegen 4 Uhr mit dem Tauchgang zu beginnen.“
Boot bietet Platz für fünf Personen
Das Tauchboot bietet nach Angaben des Unternehmens Platz für fünf Personen, zu denen in der Regel ein Pilot, drei zahlende Gäste und ein sogenannter „Inhaltsexperte“ gehören.
Die Fundstelle der Titanic:
Ein kompletter Tauchgang zum Wrack, einschließlich des Ab- und Aufstiegs, dauert Berichten zufolge insgesamt acht Stunden. Das U-Boot soll über einen Sauerstoffvorrat für 96 Stunden verfügen.
Die „Titanic“ war 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York im Nordatlantik gesunken, mehr als 1.500 Menschen starben. Die Überreste des berühmten Luxusdampfers wurden 1985 in rund 3.800 Metern Tiefe entdeckt. Erst vor kurzem hatten Wissenschafter mit Hilfe hochauflösender 3D-Bilder die bisher genaueste Darstellung des Wracks geboten.