4000 Meter unter der Meeresoberfläche liegt die gesunkene "Titanic". 3D-Bilder, die aus U-Boot-Aufnahmen zusammengestellt wurden, zeigen selbst kleinste Details des Luxusdampfers.
Hochauflösende 3D-Bilder der "Titanic" könnten neue Erkenntnisse darüber liefern, wie es zu dem verhängnisvollen Untergang des berühmten Passagierschiffs vor mehr als 100 Jahren kommen konnte. Am Mittwoch veröffentlichte der britische Sender BBC erstmals neue Aufnahmen des Wracks, das in knapp 4.000 Metern Tiefe auf dem Grund des Atlantiks liegt.
Erstellt worden waren die detailreichen Aufnahmen im Sommer 2022 von einem auf die Tiefsee spezialisierten Kartografie-Unternehmen. Mehr als 200 Stunden untersuchten U-Boote das Wrack und machten über 700.000 Bilder, die zu dem 3D-Scan zusammengesetzt wurden. Eine Produktionsfirma drehte einen Dokumentarfilm über das Projekt.
Der Planungsleiter der Expedition, Gerhard Seiffert, sagte der BBC, die Teilnehmer hätten nichts berühren dürfen, "um das Wrack nicht zu beschädigen". Die neuen Bilder zeigen das vom Heck getrennte Vorderschiff, als wäre es aus dem Wasser gehoben worden. Dabei sind selbst kleinste Details zu sehen, etwa die Seriennummer des Schiffspropellers.
Was geschah im April 1912 mit dem Passagierschiff?Die Aufnahmen könnten Historikern und Wissenschaftern dabei helfen, herauszufinden, was genau im April 1912 mit dem Passagierschiff geschah. Bisher glichen ihre Nachforschungen angesichts des zunehmenden Verfalls des Wracks einem Wettlauf gegen die Zeit. "Jetzt können wir die 'Titanic' endlich ohne menschliche Interpretation betrachten, nur basierend auf Beweisen und Daten", sagte Parks Stephenson, der die "Titanic" seit vielen Jahren untersucht, der BBC.
Der Luxusdampfer war im April 1912 bei der Fahrt vom englischen Southampton nach New York gesunken, nachdem er mit einem Eisberg zusammengestoßen war. 1.500 Menschen starben bei dem Unglück. Seit dem Fund des Wracks im Jahr 1985 knapp 650 Kilometer vor der Küste Kanadas war die "Titanic" ausgiebig erforscht worden. Allerdings war es Kameras nie gelungen, das Schiff in seiner Gesamtheit aufzunehmen.
(APA/AFP)