Der Bachmann-Preis 2024 geht an Tijan Sila

2 Tage vor

Tijan Sila APA / LST Kärnten / Christian Werner

Tijan Sila - Figure 1
Foto DiePresse.com

Den mit 25.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Tijan Sila. Sein Text trägt den Titel: „Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde.“ Den 3sat-Preis nimmt die Österreicherin Johanna Sebauer mit nach Hause.

Der in Sarajevo geborene und seit 1994 in Deutschland lebende Autor Tijan Sila hat am Sonntag in Klagenfurt den 48. Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. „Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde“ heißt der Siegertext, in dem sich der Erzähler anhand seiner Familie mit dem Weiterwirken des Balkankriegs in der Psyche der Menschen beschäftigt. Der Auszug aus einem in Entstehung befindlichen Roman bekam 23 Jury-Punkte - mit Abstand die meisten.

Die mit 25.000 Euro dotierte Literatur-Auszeichnung wurde heuer zum zweiten Mal nach einem Punktesystem vergeben. Dabei konnte jedes Jurymitglied fünf Punkte bis einen Punkt vergeben, ausgenommen waren ihre eigenen Kandidatinnen und Kandidaten. Bei Punktegleichstand waren Stichwahlen nötig, was die Preisvergabe etwas unübersichtlich machte.

Sebauer erhält 3sat-Preis

Der Deutschlandfunk-Preis (12.500 Euro) ging an den Deutschen Denis Pfabe für seinen im Baumarkt spielenden Text „Die Möglichkeit einer Ordnung“. Für den 3sat-Preis und den Kelag-Preis kam es zur Stichwahl zwischen Miedya Mahmod, Johanna Sebauer und Tamara Štajner.

Den Kelag-Preis (10.000 Euro) bekam die in Wien lebende slowenische Musikerin und Autorin Tamara Štajner für ihren sehr persönlichen Text „Luft nach unten“.

Den mit 7.500 Euro dotierten 3sat-Preis erhielt in einem sehr unübersichtlichen Stimm-Prozedere die in Hamburg lebende Österreicherin Johanna Sebauer für „Das Gurkerl“, das auch das Publikum am meisten begeisterte, denn für ihren satirischen Text gab es zudem den BKS Bank-Publikumspreis (7.000 Euro plus Stadtschreiberstipendium), für den am Samstagnachmittag online abgestimmt werden konnte.

2,3 Kilogramm schwere Plastik

Der Bachmann-Preisträger erhielt neben dem Siegerscheck auch eine im Vorjahr neu kreierte Skulptur. Geschaffen wurde die 2,3 Kilogramm schwere Plastik vom Bildhauer Helmut Machhammer, sie trägt den Spitznamen „Inge“. (APA)

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