AfD in Thüringen stärkste Kraft, CDU in Sachsen vorne

17 Tage vor
Thüringen

Bei der Landtagswahl in Thüringen liegt die AfD den Prognosen der ARD zufolge deutlich vorne, auf den zweiten Platz kommt demnach die CDU. Bei der Landtagswahl in Sachsen liegt die CDU als stärkste Partei der ARD-Prognose zufolge knapp vor der AfD.

Die AfD ist bei der Landtagswahl in Thüringen nach einer ersten Hochrechnung der ARD stärkste Kraft geworden. Mit deutlichem Abstand dahinter auf Platz zwei liegt die CDU. Das BSW landet aus dem Stand heraus auf dem dritten Platz. Bei der Landtagswahl in Sachsen liefern sich die CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer und die AfD ein enges Rennen. Nach einer ersten Hochrechnung des ZDF springt das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht auf Anhieb auf Platz 3.

Thüringens AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke will Gespräche mit den anderen Parteien über eine Regierungsbeteiligung führen. Es sei gute parlamentarische Tradition, dass die stärkste Kraft nach einer Wahl zu Gesprächen einlädt, sagte Höcke nach der ersten Prognose zur Landtagswahl in Thüringen. „Wir sind bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen.“

AfD mit 33,1 Prozent der Stimmen auf erstem Platz

Die vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte AfD ist Prognosen zufolge bei der Landtagswahl in Thüringen erstmals als stärkste Kraft hervorgegangen. Demnach kann die Partei von Spitzenkandidat Björn Höcke auf einer ersten Hochrechnung des ZDF zufolge zufolge auf 33,1 Prozent, gefolgt von der CDU mit 24,5 Prozent und dem BSW mit 14,7 Prozent. Die Linkspartei vereint 11,7 Prozent auf sich, die SPD 6,6 Prozent. Die Grünen würden mit 4,0 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

In Thüringen regieren Linke, SPD und Grüne derzeit ohne absolute Mehrheit im Landtag miteinander. Die Sozialdemokraten kommen den ersten Prognosen zufolge diesmal auf etwa sieben Prozent, die Grünen auf 4,0 Prozent.

CDU schließt Koalition mit AfD aus

Der AfD-Co-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla leitet aus dem Ergebnissen bei den Landtagswahlen den Anspruch auf eine Regierungsbeteiligung ab. „Der Wählerwille ist, dass es hier einen Politikwechsel geben soll - in Sachsen wie in Thrüringen“, sagt Chrupalla im ZDF. Man habe in Thüringen einen klaren Regierungsauftrag. Sollte man in Sachsen zur stärksten Partei werden, hätte man auch dort einen Regierungsauftrag.

Die AfD-Co-Bundesvorsitzende Alice Weidel wertet den voraussichtlichen Wahlsieg ihrer Partei in Thüringen als historisch. „Wir sind erstmals bei den Landtagswahlen stärkste Kraft geworden“, sagt Weidel im ARD-Fernsehen. Auch in Sachsen habe die AfD ein noch stärkeres Ergebnis eingezielt als bei den letzten Wahlen. „Es ist gleichzeitig auch eine Strafung der Ampel“, sagt Weidel. „Es ist ein Requiem auf diese Koalition. Und die Ampel sollte sich fragen, ob sie überhaupt noch weiter regieren kann. Spätestens mit den Brandenburg-Wahlen sollte diese Frage nach Neuwahlen auch gestellt werden.“

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat ausgeschlossen, dass die CDU in Thüringen oder Sachsen Koalitionen mit der AfD bildet. „Da sind wir sehr, sehr klar“, sagt er in der ARD. Die CDU werde nun aus der Mitte des Parlaments heraus Regierungen bilden, sagt er. Er sei guter Dinge, dass dies erfolgreich sein werde.

CDU behauptet sich in Sachsen

Bei der Landtagswahl in Sachsen behauptet sich die CDU nach einer ersten Hochrechnung des ZDF knapp vor der AfD. Demnach kommt die CDU auf 31,9 Prozent, gefolgt von der AfD mit 31,3 Prozent und dem BSW mit 11,6 Prozent. Die SPD kann mit 7,8 Prozent rechnen, die Grünen mit 5,2 Prozent. Die Linke würde mit 4,5 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Bei der Landtagswahl im September 2019 war die CDU auf 32,1 Prozent gekommen, vor der AfD mit 27,5 Prozent. Drittstärkste Partei wurde die Linke mit 10,4 Prozent, gefolgt von den Grünen (8,6 Prozent) und der SPD (7,7 Prozent).

Die Wahlbeteiligung lag in Sachsen der ARD zufolge bei 73,5 Prozent. (APA/DPA)

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