Anthony Hopkins gibt Kaiser Vespasian in der neuen Serie um Gladiatoren, Wagenrennen und ehrgeizige Politik. Johannes Mücke war Szenenbildner der 150-Millionen-Dollar-Produktion. Der „Presse“ erzählt er vom Dreh, „Pionierarbeit“ mit LED-Technologie und was Gucci mit allem zu tun hat.
In Johannes Mückes Büro steht noch das kleine Reliefmodell eines Löwenkopfs. In der Serie ziert es, natürlich viel größer, das Kolosseum. Dahinter, sagt Mücke, befinde sich eine Geheimkammer. „Da sitzen dann die Verwandten derer, die da zerrissen werden. Und die Meister des Spiels, die schauen: Wie reagieren die Leute?“
Es ist eine brutale Welt, die Amazon Prime ab Samstag auf den Streaming-Bildschirm bringt. „Those About to Die“ heißt die Serie, die Regisseur Roland Emmerich mit Robert Rodat („Der Soldat James Ryan“) und dem Vorarlberger Produzenten Harald Kloser entwickelt hat, basierend auf dem gleichnamigen Sachbuch von Daniel P. Mannix aus den Fünfzigerjahren, das schon Ridley Scott zu „Gladiator“ inspirierte. Emmerich, sagt Mücke, habe daran vor allem der Sportaspekt fasziniert. „Sport als politisches Mittel, das das Volk wunderbar ablenkt von dem, was wirklich passiert.“
Anthony Hopkins als KaiserTom Hughes als Titus, Anthony Hopkins al Kaiser Vespasian, Jojo Macari als Domitian (v. l.). PEACOCK
Anthony Hopkins gibt den alternden Kaiser Vespasian, der einerseits sein Volk mit Spielen in Schach halten will, gleichzeitig aber auch die Patrizier, die an seinem Thron sägen und die als Unternehmer und Rennstallbetreiber von der Sportwelt profitieren. So führt die Serie in den Bauch des „Brot und Spiele“-Zirkus. Zunächst in die Katakomben unter dem Circus Maximus; dann, als der zu klein geworden ist für die immer gewaltigeren Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen, ins neu gebaute Kolosseum.
Gedreht in der Cinecittà