Thailand-Pilz: Fieser Penis-Pilz breitet sich in Deutschland aus ...
Obwohl der „Thailand-Pilz” oft als Penis-Pilz bezeichnet wird, sind nicht ausschließlich Männer betroffen. Der Pilz kann sowohl Männer als auch Frauen infizieren.
Adobe17. November 2024 um 16:02 Uhr
Unschönes Mitbringsel aus dem Urlaubsparadies!
Ein in Thailand weitverbreiteter Pilz wurde wahrscheinlich von Touristen nach Deutschland eingeschleppt und breitet sich nun auch hierzulande aus. Der sogenannte Thailand-Pilz kann durch engen Körperkontakt, wie Geschlechtsverkehr, Kuscheln oder Händeschütteln, übertragen werden. Das müsst ihr jetzt wissen.
Dermatologen berichten in Fachartikeln und Interviews von einer Zunahme der Infektionen mit dem Thailand-Pilz in ihren Praxen. Auch in medizinischen Fachzeitschriften werden vermehrt Fallberichte über Infektionen mit dem Pilz veröffentlicht, der medizinisch Trichophyton mentagrophytes Typ VII heißt. Labore, die sich auf die Diagnostik von Pilzinfektionen spezialisiert haben, stellen ebenfalls eine Zunahme fest.
Der Thailand-Pilz, oft auch als Penis-Pilz bezeichnet, ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch!
Küssen, Kuscheln, Sex oder ein Handschlag: Der Pilz, der in verschiedenen Varianten vorkommt, breitet sich durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch aus. Schon im August verzeichnete Dr. Julia Huynh, Dermatologin an der Charité in Berlin, mehrere Betroffene pro Woche in ihrer Ambulanz, vorwiegend in Großstädten wie Berlin und Köln, so ein Bericht der Apotheken Umschau.
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Typische Symptome bei Thailand-Pilz: Juckreiz und Brennen im GenitalbereichDoch nicht nur in Deutschland, auch international beobachten Experten eine Zunahme der Infektionen mit dem Thailand-Pilz. Die Globalisierung und der zunehmende Reiseverkehr begünstigen die Verbreitung des Erregers. So wurden Fälle in vielen Ländern Europas, aber auch in Nordamerika, Australien und Asien gemeldet.
Die Infektion beginnt meist mit einer Rötung und Schuppung der Haut im Genitalbereich, ähnlich wie bei anderen Pilzinfektionen oder der Schuppenflechte. Später können eitrige Pusteln auftreten, die häufig zu einer Fehldiagnose führen. „Das Problem ist, dass der Pilz oft übersehen wird”, sagt Dr. Huynh. Dann würden die Patienten mit Antibiotika behandelt und alle wundern sich, dass sie nicht auf die Therapie ansprechen.
Die Symptome einer Infektion mit dem „Penis-Pilz”:
Juckreiz und Brennen im Genitalbereich
Rötungen und Schwellungen an Eichel und Vorhaut (bei Männern)
Ausfluss
Schmerzen beim Wasserlassen und Geschlechtsverkehr
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Der Pilz ist nicht lebensgefährlich, kann aber äußerst schmerzhafte Hautinfektionen verursachen. Einige Patienten quälen so starke Schmerzen, dass sie nicht mehr sitzen können. In schweren Fällen kann auch Fieber auftreten und eine stationäre Aufnahme notwendig werden. Daher ist eine frühzeitige Behandlung entscheidend, um solche schweren Verläufe zu verhindern.
Die gute Nachricht: Es gibt wirksame Medikamente gegen den sogenannten Thailand-Pilz.
„Da Trichophyton mentagrophytes VII eine tiefe Pilzinfektion verursacht, muss man ihn in der Regel mit Tabletten behandeln”, so Dr. Huynh. Eine oberflächliche Behandlung, wie sie beispielsweise beim Fußpilz üblich ist, reicht beim Trichophyton mentagrophytes VII meist nicht aus. Allerdings hat der Pilz Resistenzen gegen Terbinafin entwickelt, ein häufig eingesetztes Mittel gegen Pilzinfektionen.
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Schutz vor Thailand-Pilz: Vorsicht bei Pusteln im Genitalbereich!Prof. Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen Gesellschaft zur Förderung der sexuellen Gesundheit, rät daher laut dem Bericht zur Vorsicht, wenn beim Sexualpartner Pusteln im Genitalbereich auftreten. Auch eine Rasur im Genitalbereich scheint das Risiko, sich zu infizieren, zu erhöhen. Durch die Rasur entstehen winzige Verletzungen, sogenannte Mikroläsionen, die eine Infektion begünstigen. Spätestens, wenn die Haut Anzeichen des Thailand-Pilzes zeigt, sollte man sich auf keinen Fall weiterhin rasieren.
Weitere Maßnahmen, um sich vor dem Thailand-Pilz zu schützen:
Regelmäßig und gründlich mit Wasser und Seife waschen, insbesondere nach dem Besuch öffentlicher Einrichtungen und nach dem Geschlechtsverkehr
Kondome benutzen, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren
In Barbershops und Nagelstudios vermehrt auf die Hygienestandards achten
Persönliche Handtücher benutzen und Kleidung, insbesondere Unterwäsche und Socken, regelmäßig bei mindestens 60 Grad waschen
Gegenstände, die mit der Haut in Berührung kommen, wie zum Beispiel Schuhe, Badeschlappen oder Sportgeräte, regelmäßig desinfizieren (ija)
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