Tesla-Aktie mit zweistelligem Plus: Gewinnentwicklung bei Tesla ...

13 Tage vor
Tesla-Aktie

Der E-Autobauer Tesla hat am Mittwoch nach Handelsende an den US-Börsen seine Quartalsbilanz präsentiert.

Der von

Elon Musk

geleitete E-Autokonzern Tesla verbuchte im dritten Quartal 2024 einen Gewinn in Höhe von 0,72 US-Dollar je Aktie. Das Ergebnis übertraf somit die Schätzungen der Analysten, die sich auf 0,596 US-Dollar je Aktie belaufen hatten. Im Vorjahreszeitraum hatte der

Elektroauto

-Pionier ein Plus in Höhe von 0,580 US-Dollar je Aktie erwirtschaftet. Unterm Strich stieg der Tesla-Gewinn im Jahresvergleich um 17 Prozent auf rund 2,17 Milliarden Dollar.

Die Erlöse stiegen im Jahresvergleich um acht Prozent auf knapp 25,2 Milliarden Dollar. Am Markt waren im Schnitt rund 25,4 Milliarden Dollar erwartet worden. Dabei spielte auch das Geld eine Rolle, das Tesla mit dem Verkauf von CO2-Zertifikaten an Autobauer mit Verbrennungsmotoren einnimmt. Im reinen Autogeschäft stieg der Umsatz um zwei Prozent auf gut 20 Milliarden Dollar.

Der Umsatz von Tesla im Berichtszeitraum lag bei 25,18 Milliarden US-Dollar, nach 23,35 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum. In ihren Prognosen hatten die Analysten den Umsatz für das dritte Quartal auf 25,468 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Bereits Anfang Oktober hatte der E-Autobauer über seine Absatzzahlen im abgelaufenen Jahresviertel informiert. So konnte das Unternehmen von Elon Musk im jüngsten Quartal 462.890 Fahrzeuge ausliefern (+6,4 Prozent) und seine Verkäufe somit klar steigern.

Elon Musk verspricht zwei Millionen Robotaxis pro Jahr

Elon Musk legt bei seinen vollmundigen Versprechen, Tesla zum führenden Anbieter selbstfahrender Autos zu machen, noch einmal nach. Man werde jährlich mindestens zwei Millionen Fahrzeuge des spezialisierten Robotaxi-Modells "Cybercab" bauen, "am Ende vielleicht vier Millionen", sagte Musk zur Vorstellung frischer Quartalszahlen. Er schränkte ein, dass die Vorhersage seine "bestmögliche Schätzung" sei. Außerdem werde ohnehin jedes aktuelle Tesla-Elektroauto in der Lage sein, autonom zu fahren.

Musk bekräftigte, das Robotaxi solle 2026 bereits in größeren Mengen produziert werden. Allerdings verkündet er schon seit 2016 immer wieder, dass Tesla bald autonom fahrende Autos haben werde. Doch bisher ist Teslas "Autopilot"-Software auch in der fortgeschrittenen Version nur ein Fahrassistenz-System, bei dem der Mensch am Steuer in der Verantwortung bleibt und jederzeit bereit sein muss, die Kontrolle zu übernehmen.

Robotaxis von anderen gibt es schon

Unterdessen macht die Google-Schwesterfirma Waymo in vier US-Städten mehr als 100.000 Fahrten mit Passagieren pro Woche ohne einen Menschen am Steuer. Allerdings steckt in den zu selbstfahrenden Autos umgebauten Jaguaren von Waymo zusätzliche Technik für mehr als 100.000 Dollar, was es schwieriger macht, damit Geld zu verdienen.

Musk hofft hingegen, selbstfahrende Autos nur mit Kameras statt teurerer Laser-Radare hinzubekommen. Gelingt das, hätte Tesla einen enormen Kostenvorteil - und bereits mehrere Millionen dazu fähige Fahrzeuge auf der Straße. Allerdings bezweifeln viele Branchenexperten, ob das überhaupt verlässlich möglich ist.

Fahrdienst-App im internen Test

Tesla teste im Silicon Valley bereits intern einen automatisierten Fahrdienst für Mitarbeiter, allerdings mit Sicherheitsfahrern am Steuer. Die Ankündigungen elektrisierten Anleger trotz der vielen verstrichenen Fristen in der Vergangenheit: Die Tesla-Aktie verbuchte im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch ein Plus von rund zwölf Prozent.

Der von Musk vor rund zwei Wochen bei einer Show in Hollywood präsentierte "Cybercab"-Prototyp hatte weder Lenkrad, noch Pedale. Solche Fahrzeuge können nach bisherigen US-Regeln nur mit spezieller Genehmigung in kleiner Zahl auf die Straßen gebracht werden. Zudem unterscheiden sich die Vorschriften für selbstfahrende Autos von Bundesstaat zu Bundesstaat.

Musk setzt auf Nähe zu Trump

Hier könnte allerdings Musks Unterstützung für den Ex-Präsidenten Donald Trump ins Spiel kommen, der wieder ins Weiße Haus einziehen will. Trump hatte in Aussicht gestellt, bei seinem Wahlsieg Musk an die Spitze eines Gremiums zur Kontrolle der Staatsausgaben zu setzen. Wenn es dazu komme, werde er sich dafür einsetzen, dass es eine landesweite Regelung zur Zulassung autonomer Autos gibt, "für alle, nicht nur für Tesla", sagte Musk nun. Er bekräftigte, dass selbstfahrende Teslas im kommenden Jahr in Texas und Kalifornien auf der Straße sein sollen.

Absatzschub durch günstigeres Modell 2025

Im ersten Halbjahr 2025 will Musk schließlich auch ein günstigeres Tesla-Modell auf den Markt bringen. Das werde das Absatzwachstum im kommenden Jahr auf 20 bis 30 Prozent hochtreiben, jedenfalls solange es keinen "großen Krieg" oder "himmelhohe Zinsen" gebe, sagte er. Tesla steigerte die Verkäufe immer wieder rasant - doch 2024 ist unklar, ob die Auslieferungen nicht unter die Vorjahresmarke von gut 1,8 Millionen Fahrzeugen fallen.

"Cybertruck"-Absatz steigt

Im vergangenen Quartal stiegen die Auslieferungen um sechs Prozent auf knapp 463.000 Fahrzeuge. Den Löwenanteil davon machten mit rund 440.000 Wagen die günstigeren Modelle 3 und Y aus. Allerdings folge der neue Elektro-Pickup "Cybertruck" ihnen nun auf dem dritten Platz in der Rangliste der in den USA verkauften Elektrofahrzeuge, teilte Tesla ohne eine konkrete Absatzzahl mit.

Ministerium warnt Musk offenbar wegen Millionen für Wähler

Der Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk hat laut Medienberichten eine Warnung vom US-Justizministerium wegen seiner Millionen-Geschenke an Wähler bekommen. Musks Organisation "America PAC" sei darauf hingewiesen worden, dass die Aktion möglicherweise gegen US-Wahlrecht verstoße, berichteten die TV-Sender CNN und NBC unter Berufung auf informierte Personen. Das Justizministerium wollte die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren.

Musk hatte am Wochenende angekündigt, bis zur Wahl täglich eine Million Dollar an einen registrierten Wähler in besonders hart umkämpften US-Bundesstaaten zu vergeben. Die Aktion richtet sich an registrierte Wählerinnen und Wähler, die eine Petition unterzeichnen. Darin geht es um "die freie Meinungsäußerung und das Recht, Waffen zu tragen" - sie wurde von Musks Organisation "America PAC" ins Leben gerufen. Diese unterstützt den Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.

Experten haben Zweifel an Rechtmäßigkeit

Laut US-Wahlrecht ist es verboten, Bürgern Geld dafür zu zahlen, dass sie abstimmen oder sich dafür registrieren. Nach Musks Worten soll das Millionen-Geschenk der Petition mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Kritiker der Aktion wie Rechtsprofessor Rick Hasen von der University of California in Los Angeles sehen allerdings ein Problem darin, dass nur registrierte Wähler teilnehmen können. Man könne dies so interpretieren, dass die Gabe des Gelds einen Anreiz zur Registrierung schaffe, argumentierte Hasen. Am Montag rief eine Gruppe ehemaliger Staatsanwälte und Regierungsbeamter das Justizministerium der "Washington Post" zufolge auf, die Aktion zu untersuchen.

Die ersten Millionen-Schecks übergab Musk am Wochenende im hart umkämpften Pennsylvania. Der Bundesstaat könnte besonders wichtig sein, weil er 19 Wahlleute stellt. Für den Sieg bei der Präsidentenwahl braucht man 270 Stimmen von Wahlleuten.

Fest im Trump-Lager

Musk unterstützt Trump schon länger finanziell mit Millionenspenden. Trump hatte zuletzt angedeutet, dass der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla im Falle seines Wahlsiegs an die Spitze eines Gremiums zur Überprüfung der US-Finanzen gesetzt werden könnte. Musk solle die Regierungsausgaben kürzen, sagte Trump. Der Milliardär beschwert sich oft über angeblich zu hohe Anforderungen von Behörden an Tesla und die ebenfalls von ihm geführte Raumfahrtfirma SpaceX. Vor allem seine Tesla-Aktien machen Musk zum reichsten Menschen der Welt mit einem geschätzten Vermögen von rund 240 Milliarden Dollar.

Die Tesla-Aktie reagiert am Donnerstag im Handel an der US-Börse NASDAQ auf die aktuelle Bilanzvorlage mit einem kräftigen Plus von zeitweise 16,95 Prozent auf 249,87 US-Dollar. Das Jahreshoch von 271 Dollar aus dem Juli ist aber immer noch ein Stück weit entfernt.

Den Optimisten unter den Anlegern sollten die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen Hoffnung geben, dass der Tiefpunkt der Profitabilität durchschritten und die Wachstumsorgen übertrieben seien, schrieb Analyst Joseph Spak von der Schweizer Großbank UBS. Für das kommende Jahr habe Tesla-Chef Elon Musk ein Wachstum von 20 bis 30 Prozent bei den verkauften Fahrzeugen in Aussicht gestellt. Die Tesla-Skeptiker dürften sich dagegen in der Aussage des Managements bestätigt sehen, dass die Margen aus dem dritten Quartal im vierten Quartal nur schwerlich aufrechtzuerhalten sein dürften, so Spak.

RBC hebt Ziel für Tesla auf 249 Dollar - 'Outperform'

Die kanadische Bank RBC hat das Kursziel für Tesla nach Quartalszahlen von 236 auf 249 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Der Elektroautobauer habe trotz erheblicher Preissenkungen eine atemberaubende Marge erzielt, schrieb Analyst Tom Narayan in einer am Donnerstag vorliegenden ersten Reaktion. Allerdings habe das Management gewarnt, dass das laufende Quartal weniger robust ausfallen dürfte.

Redaktion finanzen.at / dpa-AFX / dpa-AFX Broker

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