Tesla-Aktie: Milliardenforderung schockt Anleger
Die Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T) ist seit 2 Wochen im Super-Rallye-Modus. Am Montag geht es vorbörslich jedoch -1,25% abwärts, während die aktuellen juristischen Auseinandersetzungen in die nächste Runde gehen. Wie können Anleger von der derzeitigen Volatilität des US-Titels profitieren?
7 Milliarden US$ Anwaltskosten?Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, werden am Montag Tesla-Aktionäre vor Gericht nicht ganz ohne Grund argumentieren, dass eine Forderung von mehr als 7 Milliarden US$ an Anwaltskosten "abwegig" ist. Diese Forderung entstand im Rahmen des Rechtsstreits um Elon Musks 56 Milliarden US$ schweres Gehaltspaket, das im Januar für ungültig erklärt wurde. Laut den Klägern sei diese Summe unverhältnismäßig hoch.
Die Anwaltskosten basieren auf einem Stundensatz von etwa 370.000 US$, was laut Gerichtsunterlagen von vielen Aktionären wenig überraschend als extrem überzogen betrachtet wird. Die Kläger fordern daher eine drastische Reduzierung dieser Summe.
Rekordforderung und WiderstandDie extreme Rekordhonorarforderung wurde von dem Investor Richard Tornetta gestellt.
Tornettas Anwälte argumentieren, dass ihnen diese Summe zustehe, da sie Tesla durch die Aufhebung des Gehaltspakets einen erheblichen Vorteil verschafft hätten. Viele Tesla-Aktionäre sehen das freilich anders und haben ihre Bedenken vor Gericht vorgetragen. Die Debatte um die Höhe der Anwaltskosten könnte sich noch Wochen oder Monate hinziehen.
Ein fragwürdiges GehaltspaketDas Gehaltspaket von Elon Musk bleibt ein umstrittenes Thema. Einige Aktionäre halten es für unangebracht, dass Musk in Zeiten von Tesla-Aktienverlusten ein solches Paket erhält. Trotz der Zustimmung der Aktionäre bleibt die Unsicherheit bestehen, ob Musk das Paket tatsächlich erhalten wird.
Die jüngste Entscheidung der Aktionäre, das Gehaltspaket zu bestätigen, könnte die von Anwältin McCormick im Januar festgestellten Mängel im Verfahren von 2018 beheben. Dies würde bedeuten, dass das Gehaltspaket wiederhergestellt wird, was die Grundlage für die Anwaltskostenforderung ins Wanken bringt.
Analysten uneinsTrotz der juristischen Auseinandersetzungen hat die Tesla-Aktie zuletzt eine irre Rallye hingelegt. Für Kursschübe haben neben überraschend guten Auslieferungszahlen auch die Großbank Wells Fargo gesorgt, die die Aktie auf ihre Empfehlungsliste „Taktische Ideen“ für das 3. Quartal gesetzt hat.
Einige Analysten sind aber skeptisch, ob Tesla seine Ziele in diesem Jahr erreichen kann. Goldman Sachs etwa hat seine Einstufung auf "Neutral" belassen, während RBC die Aktie optimistischer auf "Outperform" mit einem Kursziel von 227 US$ belässt.
Auf die Korrektur wetten?Trost der jüngsten Aufholjagd der Aktie hat Tesla derzeit fraglos zahlreiche Probleme vor der Brust, nicht nur juristische. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Modelpalette und dem starken Wettbewerb könnten den Autobauer weiter belasten.
Die aktuelle Bewertung der Aktie mit einem Vorwärts-KGV deutlich über 100 erscheint vielen Experten daher wenig überraschend als übertrieben hoch.
In diesem derzeit unsicheren Marktumfeld sollten Anleger meiner Meinung nach vorsichtig sein und sich auf die Fundamentaldaten konzentrieren, statt auf die großen Versprechen von Elon Musk zu vertrauen. Für risikofreudige Anleger könnte nach dem Run der letzten Wochen sogar ein Short-Play in Betracht kommen.
Insgesamt bleibt die Tesla-Aktie ein volatiles Investment, das auf dem derzeitigen Bewertungsstand mit erheblichen Risiken verbunden ist.
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