Anschlag in Tel Aviv: Ein Toter, mehrere Verletzte
Ein Terrorist fuhr in Tel Aviv mit einem Auto in eine Gruppe von Fußgängern, die Polizei spricht vom Anschlag eines Einzeltäters. Die Hamas bezeichnete laut Medienberichten die Tat als "erste Reaktion auf Israels Verbrechen" in Jenin.
Der Vorfall ereignete sich vor einem Einkaufszentrum der Stadt. Sieben Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt, drei davon schwer. Eine 46-jährige Frau schwebt demnach in Lebensgefahr.
Täter "neutralisiert"Laut Ami Eshed, dem zuständigen Regions-Polizeichef, fuhr der Angreifer mit einem Wagen auf den Gehsteig, rammte Passanten, stieg dann aus und griff mit einem Messer mehrere Personen an. Ein dort Anwesender soll den Mann erschossen haben.
"Wir nehmen an, dass der Mann allein war und wir haben keinen Zweifel daran, dass es sich um eine Attacke handelt", zitiert "Haaretz" Eshed.
AFP
Bei dem mutmaßlichen Angreifer in Tel Aviv handelt es sich Medienberichten zufolge um einen 23-Jährigen aus dem Westjordanland. Der Mann aus einem Dorf nahe Hebron sei mit einer medizinischen Genehmigung nach Israel eingereist, berichteten mehrere israelische Medien am Dienstag übereinstimmend.
Nach Angaben der Familie des Verdächtigen arbeitete er jedoch als Schmied in einer Werkstatt in Tel Aviv. Demnach sei er nicht krank gewesen.
Erste FestnahmenMittlerweile hat es erste Festnahmen gegeben. Mehrere Menschen, die mit dem Verdächtigen in Verbindung stehen, seien festgenommen worden, sagte Polizeichef Kobi Shabtai Medienberichten zufolge am Ort des Vorfalls und rief die Bevölkerung zu erhöhter Wachsamkeit auf.
Shabtai sagte weiter, die Umstände des Angriffs würden derzeit untersucht. Ein Zivilist hatte demnach vor Ort auf den Angreifer geschossen "und ihn daran gehindert, seinen mörderischen Amoklauf fortzusetzen".
Hamas: Reaktion auf "Israels Verbrechen"Ein Sprecher der Hamas bezeichnete den Vorfall laut Medien als "erste Reaktion auf Israels Verbrechen gegen unsere Leute im Jenin Flüchtlingscamp", reklamierte die Tat aber nicht direkt für sich.
Mindestens zehn Tote in JeninIsrael hatte in der Nacht auf Montag eine der größten Militäroperationen im Westjordanland seit Jahrzehnten begonnen. Die Armee rückte nach mehreren Luftschlägen mit mehr als Tausend Soldatinnen und Soldaten in die palästinensische Stadt Jenin ein. Dort lieferte sich das Militär stundenlange Feuergefechte mit bewaffneten Anwohnern. Mindestens zehn Menschen wurden getötet, 100 weitere verletzt.
Präsident ÖIG zu Israel: Terroristen verstecken sich hinter ZivilistenPeter Florianschütz, Präsident ÖIG (Österreichisch-Israelische Gesellschaft), im PULS 24 Interview