Hamas spricht von erster Reaktion auf Militäreinsatz im Westjordanland.
Tel Aviv . Bei mutmaßlichen Anschlag in Tel Aviv sind mehrere Menschen verletzt worden. Ein Auto sei in eine Menschenmenge gefahren, teilte der israelische Rettungsdienst am Dienstag mit. Der Fahrer sei „neutralisiert“ worden, nachdem er zuvor in eine Gruppe von Fußgängern gefahren sei und anschließend mit einem spitzen Gegenstand auf sie eingestochen habe, sagte ein Sprecher am Dienstag. Unklar war zunächst, ob der Angreifer getötet wurde.
Der Vorfall ereignete sich vor einem Einkaufszentrum der Stadt. Sieben Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt, drei davon schwer. Eine 46-jährige Frau schwebt demnach in Lebensgefahr. Bei dem mutmaßlichen Angreifer in Tel Aviv handelt es sich Medienberichten zufolge um einen 23-Jährigen aus dem Westjordanland. Der Mann aus einem Dorf nahe Hebron sei mit einer medizinischen Genehmigung nach Israel eingereist, berichteten mehrere israelische Medien. Nach Angaben der Familie des Verdächtigen arbeitete er jedoch als Schmied in einer Werkstatt in Tel Aviv. Demnach sei er nicht krank gewesen.
Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat den Anschlag als „erste Reaktion“ auf den Militäreinsatz Israels im Westjordanland bezeichnet. Es sei ein Zeichen dafür, dass die „Besatzung den Preis für die Verbrechen in Jenin zahlen wird“, teilte ein Sprecher der Palästinenserorganisation am Dienstag mit - ohne den Anschlag direkt für sich zu reklamieren.
Israel hatte in der Nacht auf Montag eine der größten Militäroperationen im Westjordanland seit Jahrzehnten begonnen. Die Armee rückte nach mehreren Luftschlägen mit mehr als Tausend Soldatinnen und Soldaten in die palästinensische Stadt Jenin ein. Dort lieferte sich das Militär stundenlange Feuergefechte mit bewaffneten Anwohnern. Mindestens zehn Menschen wurden getötet, 100 weitere verletzt.