71 Teams gingen bei der Frankenberger Oldtimer-Trophy an den Start
Stand: 09.09.2024, 10:00 Uhr
Von: Gerhard Meiser
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Start am Obermarkt: Direkt neben dem historischen Frankenberger Rathaus schickte Moderator Harald Weber (mit Hut und Mikrofon) die Fahrzeuge auf die 180 Kilometer lange Strecke. © Gerhard MeiserHistorische Automobile, glänzender Lack, blitzendes Chrom und röhrende Auspuffe: Bei der 6. Oldtimer-Trophy am Samstag mit Start und Ziel in Frankenberg strahlten 71 Fahrerteams mit der Sonne um die Wette.
Frankenberg – Für die 180 Kilometer lange Trophy-Strecke über Frankenau, Bad Wildungen, Korbach, Diemelsee, Willingen, Winterberg und Hallenberg benötigten die Teilnehmer nicht nur fahrerisches Können, sondern auch Geschick, Logik und auch eine Portion Humor. Auf das Tempo kam es nicht an. Veranstalter waren die heimischen Oldtimer-Freunde Till Finger und Philip Müller.
Anreise über 421 KilometerDie Oldtimer-Trophy lockte zahlreiche Liebhaber klassischer Fahrzeuge aus ganz Deutschland an. Den weitesten Weg hatten Dieter und Susanne Petersen aus Heede im niedersächsischen Emsland. Sie hatten für die Anreise schon 421 Kilometer unter die Räder genommen. Ihr Oldtimer ist ein Einzelstück der Marke Opel aus dem Jahr 1932. „Der Rennwagen wurde seinerzeit eigens für ein Strandrennen auf der dänischen Insel Römö gebaut“, erklärte der sachkundige Moderator Harald Weber. Auch das älteste Fahrzeug der Trophy stellte er vor – einen Bugatti 35 von Kay Rickert aus Halstenbek bei Hamburg. „Das Auto ist Baujahr 1927 und damit fast 100 Jahre alt.“
Weber schickte die alten Schätzchen mit vielen interessanten Erklärungen im Minutentakt auf die Strecke. Besonders angetan war er von einem kleinen Fiat 500. „Der Fiat riecht nach Bella Italia“, kam Weber ins Schwärmen.
Der Start erfolgte am historischen Rathaus. Kennerblicke zog vor allem ein Porsche Coupé 912, Baujahr 1968, von James King und Andreas Gottlieb aus Hilversum an. „Der Porsche 912 wurde nur sehr selten gebaut, bekannter ist der Porsche 911“, erklärte Moderator Weber.
Eine besondere Überraschung gab es für die Frankenbergerin Beverly Kultus. Als interessierte Zuschauerin am Obermarkt vor Ort, wurde sie von Tobias Becker aus Roda spontan zur Mitfahrt eingeladen. Becker fuhr einen weißen VW-Käfer, Baujahr 1969. Beverly Kultus ließ sich nicht zweimal bitten. „Diese Ausfahrt ist ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk für mich.“ Erst vor wenigen Tagen war sie 30 Jahre alt geworden.
Pfarrer als BeifahrerDie Oldtimer-Trophy hatte diesmal sogar christlichen Beistand: An Bord des VW-Käfer, Baujahr 1963, von Richard Wildeus war der Frankenberger Pfarrer Christoph Holland-Letz als Beifahrer mit dabei. Das gemeinsame Mittagessen nahm das heimische Duo wie auch die anderen Teilnehmer bei einem „Boxenstopp“ in Willingen ein. Auf der Tour gab es überhaupt nur zwei technische Ausfälle. „Die konnten aber schnell behoben werden“, berichtete Organisator Till Finger.
Wertungsprüfungen unterwegsUnterwegs mussten die Fahrer mit ihren gepflegten Fahrzeugen an einigen Kontrollpunkten auch noch knifflige Wertungsprüfungen bewältigen. Beispielsweise millimetergenaues Einparken, auch jedes Ortsschild musste dokumentiert werden. Am Ziel wurden die Sieger der Rallye mit Pokalen geehrt: 1. Daniel Krätz aus Kassel mit einem Porsche 911 SC (Baujahr 1980), 2. Klaus Marscholl aus Ehringshausen mit einem Mercedes 280 SL (Baujahr 1978), 3. Jürgen Diehl aus Wetter mit einem Chevrolet Corvette C3 (Baujahr 1978).
Auf dem Areal des Autohauses Witteler fand auch die abschließende Oldtimer-Trophy-Party statt. Für Stimmung sorgte die Rock‘n‘Roll-Band „The Heads“.
Von Gerhard Meiser
Sorgte beim Autohaus Witteler für musikalische Unterhaltung: Die vierköpfige Rock‘n‘ Roll-Band „The Heads“. © Meiser, Gerhard Christlicher Beistand: An Bord dieses VW-Käfers, Baujahr 1963, von Richard Wildeus fuhr der Frankenberger Pfarrer Christoph Holland-Letz (Iinks) als Beifahrer mit. © Meiser, Gerhard