ARD-Neujahrskrimi: Der »Tatort« mit Falke und Grosz im Schnellcheck

1 Jan 2024
Tatort heute

Das Szenario:

Zwischen Hafenbecken und Absturzkneipe. Nachdem ein junger Mann bosnischer Herkunft tot aus der Elbe gezogen wurde, sieht sich Kommissar Falke (Wotan Wilke Möhring) mit seiner eigenen Biografie konfrontiert: Das Opfer hatte als Kind bei ihm in einer Billstedter Jugendeinrichtung boxen gelernt. Nach einem Brandanschlag von Nazis hatte Möhring versprochen, immer für den Jungen da zu sein. Die Spuren führen den Ermittler in die Vorstadt zu einem Tischler (stark: Hanno Koffler), der anscheinend eine rechte Vergangenheit hat. Möhring ist derart auf den persönlichen Fall fixiert, dass er die ersten Konzerte zu verpassen droht, die Kommissarin Grosz (Franziska Weisz) in Kiezkaschemmen als Sängerin absolviert. Macht die vernachlässigte Kollegin ihre Drohung wahr, zum BKA in Wiesbaden zu wechseln?

Das Bild:

Schnappschuss unter der Sternbrücke. Bevor das Opfer stirbt, leert es in der Astra-Stube unter der geliebten, umkämpften, rostigen Bahnbrücke nahe St. Pauli ein paar Knollen Bier. In dem gemütlichen Loch, das einem großen Umbauprojekt weichen muss, fanden gerade die letzten tränenreichen Konzerte statt . Alles vergeht, alles stirbt in diesem »Tatort«. Es ist eine dieser Folgen, über die man sich 20 Jahre nach Erstausstrahlung freut, weil darin so viel authentische, verlorene Welt vorkommt.

Der Dialog:

Der Tischler mit möglicher rechter Vergangenheit wird von seinem Kollegen auf die Verdächtigungen angesprochen.

Tischler eins: »Wie alt warst du damals? 16, 17? Das ist doch ein Alter, in dem man gern mal Scheiße baut.«

Tischler zwei: »Scheiße baut? Du meinst, Menschen abfackelt?«

Tischler eins: »Nein, ich mein...«

Tischler zwei: »Was willst du sagen? Es wär okay für dich? Ich wär immer noch dein Freund? Da sind lauter Leichen im Keller, Martin. Wollen wir die alle mal ausbuddeln?«

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