Wärmepumpen im Test: Stiftung Warentest kürt umweltfreundlichen ...
Wärmepumpen sind in den letzten Jahren zu einem wichtigen Thema geworden, wenn es um nachhaltiges Heizen und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes geht. Die innovativen Heizsysteme nutzen erneuerbare Energiequellen wie die Wärme der Umgebungsluft, des Erdreichs oder von Wasser, um Gebäude zu beheizen und Warmwasser zu erzeugen.

Im Jahr 2023 werden Wärmepumpen als zukunftsweisende Lösungen für umweltfreundliches Heizen angesehen. Die Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 10/23 erstmals Luft-Wasser-Wärmepumpen getestet, die in Deutschland am häufigsten eingesetzt werden und Wärme aus der Außenluft gewinnen.
Vier Modelle wurden als gut bewertet, wobei Viessmann als Testsieger hervorging. Die Wärmepumpen von Daikin und Mitsubishi erhielten eine befriedigende Bewertung.
Für Eigentümer älterer Gebäude, die ihre alte Öl- oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen möchten, gibt es gute Nachrichten. Alle sechs getesteten Modelle können ein Einfamilienhaus beheizen, auch wenn es schlecht gedämmt ist und Radiatoren verwendet werden. Der Hauptunterschied zwischen den Modellen liegt in ihrer Effizienz, also wie viel Wärme sie mit einer Kilowattstunde Strom erzeugen können.
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Der Stromverbrauch ist ein wesentlicher Faktor bei allen getesteten Wärmepumpen. Sie benötigen Strom entweder, um Außenluft anzusaugen oder das in ihrem Inneren befindliche Kältemittel zu komprimieren. Eine geringere Stromaufnahme führt zu niedrigeren Stromkosten. Die Effizienz ist auch von der Außentemperatur abhängig.
Die effizientesten Wärmepumpen sind die Siegerpumpe von Viessmann (Note 2,1) sowie die Geräte von Wolf (Note 2,3) und Stiebel Eltron (Note 2,4). In einem Beispiel für ein mittelmäßig gedämmtes Haus mit einer Wohnfläche von 140 Quadratmetern benötigt die Viessmann-Pumpe weniger als 5.000 Kilowattstunden pro Jahr, während Mitsubishi mehr als 6.500 Kilowattstunden verbraucht. Bei einem angenommenen Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich ein Unterschied von über 600 Euro.
zu Viessmannzu Wolfzu Stiebel Eltronzu VaillantIn puncto Lautstärke haben die Hersteller Viessmann, Stiebel Eltron, Vaillant und Mitsubishi gute Ergebnisse erzielt. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass die Geräusche von Außengeräten Anwohner stören können, insbesondere während der Nachtstunden. Vor der Installation ist es daher ratsam, die erforderliche Entfernung zwischen der Wärmepumpe und dem Nachbargrundstück sowie die Ausrichtung der Pumpe zu klären. Schallschutzhauben können dazu beitragen, Geräusche zu dämpfen, und Standfüße können Vibrationen reduzieren. Darüber hinaus ist es möglich, dass die Pumpen im sogenannten "Silent Mode" betrieben werden können, um eine geringere Lärmbelästigung zu erzielen. Dieser Modus reduziert jedoch nicht nur die Geschwindigkeit des Ventilators, sondern auch die Effizienz der Wärmepumpe.
Im Gegensatz zu Gas- oder Ölheizungen erzeugen Wärmepumpen nur so viele Emissionen wie die Energiequellen, die ihren Strom bereitstellen. Solange ihre Kältemittel nicht auslaufen, sind sie praktisch emissionsfrei. Die verschiedenen getesteten Geräte verwenden unterschiedliche Kältemittel: Propan, auch bekannt als R290, gilt als "natürliches" Kältemittel und hat nur etwa die dreifache Treibhauswirkung von CO2. Im Gegensatz dazu hat R454C eine 148-fache Wirkung, während R32 sogar eine 675-fache Wirkung hat. Wenn die Wärmepumpe ordnungsgemäß hergestellt und entsorgt wird, bleibt das Kältemittel intakt.
Bei kalten Außentemperaturen muss die Wärmepumpe mehr Strom verwenden, um effizient zu arbeiten. In den meisten europäischen Klimazonen, die für fast ganz Deutschland typisch sind, arbeiten alle Pumpen effizienter als in kälteren Klimazonen, wie sie beispielsweise am Alpenrand oder im sächsischen Vogtland vorkommen.
An besonders kalten Tagen kann ein elektrischer Heizstab dazu beitragen, das Wasser im Heizsystem zu erwärmen, ähnlich wie ein Tauchsieder. Der Stromverbrauch des Heizstabs beträgt jedoch weniger als 1 Prozent des Jahresstromverbrauchs einer Wärmepumpe.
Einige Wärmepumpenmodelle, insbesondere von Daikin und Mitsubishi, verwenden das potenziell klimaschädliche Kältemittel R32, mit mehr als drei Kilogramm davon im Daikin-Gerät. Wenn diese Kältemittel auslaufen würden, hätten sie die gleiche Treibhauswirkung wie 2,2 Tonnen CO2, was mehr ist, als ein durchschnittlicher Mensch in Deutschland jährlich für das Heizen verursacht, so das Bundesumweltministerium.
Allerdings ist das Verwenden von R32 nicht zwingend erforderlich. Viessmann und Wolf erreichen eine bessere Energieeffizienz als Daikin und Mitsubishi und nutzen stattdessen das umweltfreundlichere Propan als Kältemittel.