Landtagswahl: Steiermark schreitet zur Wahlurne
Landtagswahl
Die Steiermark wählt am Sonntag einen neuen Landtag. 941.509 Menschen sind wahlberechtigt. Die ersten Wahllokale haben bereits geöffnet, um 11.00 Uhr schließen einige bereits wieder. Eine erste Hochrechnung ist kurz nach 16.00 Uhr zu erwarten.
Online seit heute, 6.30 Uhr
Während in Mooskirchen südwestlich von Graz die Wählerinnen und Wähler bereits seit 6.30 Uhr in der Veranstaltungshalle ihre Stimmen abgeben können, sperren die meisten anderen Wahllokale erst später auf. Manche Wahllokale, etwa jenes im Volkshilfe-Seniorenzentrum im oststeirischen Weiz, bitten erst um 10.00 Uhr zur Wahlurne. Um diese Zeit schließen andere Wahllokale bereits wieder – etwa im Generationenpark in Zeltweg.
Um 11.00 Uhr schließen unter anderem die Wahllokale in den Gemeinden Großwilfersdorf und Bad Blumau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld und in Gabersdorf, Bezirk Leibnitz. Die meisten steirischen Wahllokale öffnen zwischen 7.00 und 8.00 Uhr und schließen zwischen 12.00 und 14.00 Uhr. Am längsten gewählt werden kann am Sonntag in der Landeshauptstadt Graz. Hier sind die meisten Wahllokale von 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet.
Erste Spitzenkandidaten wählten bereitsLaut Landeswahlbehörde wurden 191.452 Wahlkarten ausgegeben, das entspricht mehr als 20 Prozent aller Wahlberechtigten, ein neuer Rekord – mehr dazu in Rekord bei Wahlkarten für Landtagswahl (22.11.2024). Die meisten, die eine Wahlkarte beantragt haben, haben ihre Stimme bereits abgegeben. Die letzte Möglichkeit, auch mit Wahlkarte zu wählen, gibt es während der Wahlzeiten noch am Sonntag.
Für das Wählen per Wahlkarte hat sich auch NEOS-Spitzenkandidat Niko Swatek entschieden. Er hat als erster Spitzenkandidat bereits am 15. November seine Stimme abgegeben und dabei an die Bevölkerung appelliert, das ebenfalls zu tun: „Nutzen Sie Ihr Wahlrecht, gestalten Sie die Steiermark. Die letzten Wahlen in den Bundesländern zeigen uns: Wer taktisch wählt, verliert.“ Den Wahltag selbst will Swatek großteils mit seiner Familie und vor allem mit seinem Sohn verbringen.
Auch die anderen Spitzenkandidaten bzw. -kandidatinnen wollen den Wahltag entspannt angehen. Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) plant neben der Stimmabgabe einen Kirchen- und Kaffeehausbesuch in seiner Heimatgemeinde Passail. Herausforderer Mario Kunasek (FPÖ) wird den Vormittag mit einem Frühstück mit der Familie verbringen, ehe er am späten Vormittag zur Wahlurne schreitet. SPÖ-Spitzenkandidat Anton Lang will kurz vor Mittag in seiner Heimatstadt Leoben die Stimme abgeben und plant davor noch eine Laufrunde.
Die Spitzenkandidatin der Grünen, Sandra Krautwaschl, wird am Sonntag gleich in der Früh ihre Stimme abgeben. KPÖ-Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler wird gegen 10.00 Uhr ihre Stimme im Grazer Stadtbezirk Liebenau abgeben und danach zu Hause noch ihre Töchter auf einen Kaffee empfangen. Anschließend ist eine Sonntagsrunde mit „Enkelhund Frida“ geplant.
Vorläufiges Endergebnis ab 21.00 UhrDa die Stimmen in Graz erst nach Wahlschluss um 16.00 Uhr abschließend ausgezählt werden können, gibt es ab diesem Zeitpunkt erst die ersten Hochrechnungen. Die Foresight-Experten errechnen dann basierend auf diesen Resultaten den Ausgang der Wahl. Die erste Hochrechnung wird voraussichtlich noch eine Schwankungsbreite von plus/minus zwei Prozentpunkten aufweisen.
Das vorläufige Endergebnis werde erst gegen 21.00 Uhr vorliegen, heißt es seitens der Wahlbehörde. Ist der Abstand zwischen den Parteien nicht zu groß, dürfte dann zumindest der Wahlsieger feststehen. Die Briefwahlkarten werden am Montag ausgezählt.
Neun Parteien und Listen werden am Sonntag bei der Landtagswahl in der Steiermark auf dem Stimmzettel stehen – sechs davon in allen vier Wahlkreisen, drei nur im Wahlkreis 1 in Graz und Umgebung. Die Listen MFG, DNA und KFG versuchen hier, es über ein Grundmandat in den Landtag zu schaffen. Eine Prozenthürde für den Einzug in den Landtag gibt es nicht.
Fünf Wochen vor der Landtagswahl deutete eine Umfrage auf ein enges Rennen um die ersten Plätze hin. Mehr dazu in Umfrage: Dreikampf mit FPÖ an der Spitze (19.10.24).
Tatsächlich konnte die FPÖ bei sämtlichen Wahlen in diesem Jahr deutlich zulegen. Bei der Nationalratswahl färbte sich die Steiermark sogar blau, das beste Bezirksergebnis erzielte die FPÖ in Leibnitz, und auch in sonst schwarzen oder roten Hochburgen war der Trend in Richtung FPÖ deutlich zu spüren.
ÖVP will ersten Platz verteidigenDie ÖVP gab im Wahlkampf an, den ersten Platz verteidigen zu wollen. Bei der Landtagswahl 2019 war die Volkspartei mit 36 Prozent der Stimmen klarer Wahlsieger gewesen, gefolgt von der SPÖ mit 23 Prozent. Die Freiheitlichen konnten bei dieser Wahl keinen einzigen Bezirk für sich entscheiden.
Mit entsprechender Spannung werden die ersten Hochrechnungen am Sonntag erwartet, die großteils in den jeweiligen Parteizentralen verfolgt werden. Während die ÖVP in der Zentrale dann auch die Wahlparty feiern will, geht es für die FPÖ dafür in das Lokal San Pietro im Grazer Stadtbezirk St. Peter.
Die steirischen Roten treffen sich bereits für die Hochrechnung im Gösser Bräu in der Grazer Innenstadt und nicht in der Parteizentrale, dort soll dann auch die Wahlparty stattfinden. Die Grünen hoffen nach der Wahl auf gute Stimmung im Lendhafen, während die KPÖ traditionell im Volkshaus in der Lagergasse zusammenkommt. NEOS hat das Moridal im Univiertel für eine Wahlparty reserviert.
Erste Pläne für Tage nach der WahlDie Parteien haben teils auch schon konkrete Pläne für die Stunden und Tage nach der Wahl. FPÖ-Chef Mario Kunasek kündigte etwa bereits an, den „blauen“ Montag nach der Wahl ausfallen zu lassen, stattdessen sollen bereits die Parteigremien tagen. Für den Fall, dass die FPÖ Erster bei der Wahl werde, sollen schon am Dienstag die ersten Gespräche geführt werden. NEOS will Montag und Dienstag nach der Wahl einen Ruhetag einlegen.
