Landtagswahl: Die Steiermark wählt einen neuen Landtag
Landtagswahl
Am Sonntag wählt die Steiermark einen neuen Landtag. 941.509 Menschen sind wahlberechtigt, auf dem Stimmzettel stehen neun Parteien und Listen – drei davon nur im Wahlkreis Graz und Umgebung. Die ÖVP will ihren ersten Platz verteidigen, erwartet wird ein enges Rennen an der Spitze.
Online seit gestern, 17.00 Uhr
Bei der Landtagswahl 2019 landete die ÖVP mit 36 Prozent der Stimmen klar auf dem ersten Platz, 23 Prozent der Stimmen entfielen auf die SPÖ, die FPÖ wurde mit gut 17 Prozent Dritter.
Ziel der ÖVP ist es nun, als Landeshauptmann-Partei den ersten Platz zu verteidigen, während die FPÖ sich zuversichtlich zeigt, das verhindern zu können und auch SPÖ-Spitzenkandidat Anton Lang den Anspruch erhebt, neuer Landeshauptmann in der Steiermark zu werden.
Wie der Bund wählt, so wählt die Steiermark – eine alte Politologenweisheit, die sich auch bei der Landtagswahl am Sonntag wieder bewahrheiten könnte. Umfragen prognostizierten zuletzt ein enges Rennen um den ersten Platz – mehr dazu in Umfrage: Dreikampf mit FPÖ an der Spitze(19.10.24) sowie in Dreikampf um die Steiermark (news.ORF.at; 23.11.2024).
Der Politologe Peter Filzmaier geht im Interview mit ORF Steiermark- Chefredakteur Wolfgang Schaller davon aus, dass die FPÖ am Sonntag das beste Wahlergebnis in der Steiermark in ihrer Geschichte erreicht.
Gestärkt durch sämtliche Wahlen in diesem Jahr, geht jedenfalls die FPÖ in die Landtagswahl – das zeigte sich auch bei der Nationalratswahl im September, bei der die Freiheitlichen gerade in der Steiermark punkten konnten und das Bundesland blau einfärbten.
Bei der Wahl am Sonntag treten in allen vier Wahlkreisen die schon jetzt im Landtag vertretenen sechs Parteien an – ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grüne, KPÖ, NEOS.
Im Wahlkreis 1 – Graz und Graz-Umgebung – kommen noch die Korruptionsfreie Bürgerliste von Claudia Schönbacher, die impfkritische MFG und die DNA auf den Stimmzettel. Die Listen versuchen es hier, über ein Grundmandat in den Landtag zu schaffen.
Dafür waren im Jahr 2019 exakt 12.127 Stimmen notwendig. Wie viele es diesmal sind, hängt von der Wahlbeteiligung ab und kann daher nicht vorher bestimmt werden, erklärte Eva Möstl von der Landeswahlbehörde. Eine Prozenthürde für den Einzug in den Landtag gibt es nicht.
Insgesamt 48 Mandate zu vergebenBei den Mandaten nach Wahlkreisen hat sich im Vergleich zur Landtagswahl 2019 eine Änderung ergeben: Im besonders umworbenen Wahlkreis 1 Graz und Umgebung werden diesmal wegen der gestiegenen Einwohnerzahl 16 Mandate vergeben, 2019 waren es noch 15 gewesen.
Im Landtag Steiermark gibt es 48 AbgeordneteDieses Mandat fehlt diesmal im Wahlkreis 4, in der Obersteiermark, wo nun nur noch 13 statt bisher 14 Mandate zu vergeben sind. Im Wahlkreis 2 in der Oststeiermark bleibt es wie schon 2019 bei elf Mandaten, ebenso gleich geblieben ist die Zahl im Wahlkreis 3 in der Weststeiermark mit acht Mandaten. Insgesamt sind es 48 Mandate, die vergeben werden, so viele Abgeordnete umfasst der steiermärkische Landtag.
Erste Wahllokale öffnen um 6.30 UhrSehr unterschiedlich sind am Sonntag die Öffnungszeiten der Wahllokale. Während in Mooskirchen südwestlich von Graz die Wähler bereits um 6.30 Uhr in der Veranstaltungshalle ihre Stimme abgeben können, sperren die meisten anderen Wahllokale erst später auf.
Manche Wahllokale, wie etwa im Volkshilfe-Seniorenzentrum im oststeirischen Weiz, bitten erst um 10.00 Uhr zur Wahlurne. Um diese Zeit schließen andere Wahllokale wieder – wie etwa im Generationenpark in Zeltweg.
Am Samstag wurden die letzten Vorbereitungen für die Wahl am Sonntag getroffen.
Um 11.00 Uhr schließen zum Beispiel die Wahllokale in den Gemeinden Großwilfersdorf und Bad Blumau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld oder in Gabersdorf, Bezirk Leibnitz. Daher wird empfohlen, sich vor dem Wahltag am 24. November genau zu erkundigen, wann das eigene Wahllokal offen hat. Am längsten gewählt werden kann am Sonntag in der Landeshauptstadt Graz. Hier sind die meisten Wahllokale von 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet.
Vorläufiges Endergebnis ab 21.00 UhrDa die Stimmen in Graz erst nach Wahlschluss um 16.00 Uhr abschließend ausgezählt werden können, gibt es erst ab diesem Zeitpunkt die ersten Hochrechnungen. Die Foresight-Experten errechnen dann basierend auf diesen Resultaten den Ausgang der Wahl. Die erste Hochrechnung wird voraussichtlich noch eine Schwankungsbreite von plus/minus zwei Prozentpunkten aufweisen.
Die Briefwahlkarten werden am Montag ausgezähltDas vorläufige Endergebnis werde erst gegen 21.00 Uhr vorliegen, heißt es seitens der Wahlbehörde. Ist der Abstand zwischen den Parteien nicht zu groß, dürfte Sonntagabend zumindest der Wahlsieger feststehen. Die Briefwahlkarten werden am Montag ausgezählt.