Es ist so weit: Stefan Raab steht vor TV-Comeback
Die Frage, wer den dritten – und angeblich letzten – Kampf gewinnt, ist allerdings nur eine von vielen Fragen, die sich vor dem Abend stellen. Zunächst einmal dürfte recht banal interessieren, wie Raab heute aussieht. 2015 zog er sich vom Bildschirm zurück und wirkte fortan hinter den Kulissen. 2018 trat er zwar mit einem Bühnenprogramm auf, das aber nicht im Fernsehen übertragen wurde. In den vergangenen Jahren war Raab für die allermeisten seiner Fans also wie ein Phantom. Das Rätselraten um sein Äußeres griff er in den Tagen vor dem Kampf daher auch für seine Werbestrategie auf. In kleinen Clips sah man ihn mal vermeintlich übergewichtig, mal – durch angebliche ärztliche Hilfe – optisch zu einer Art Kölner Ken-Puppe umoperiert.
Eine zweite, nicht unbedeutende Frage: Bleibt es bei dem einmaligen Bildschirmcomeback oder kommt noch mehr? In der TV-Branche kocht die Gerüchteküche. Raab ist mittlerweile mit einer neuen Produktionsfirma am Markt vertreten. Box-Gegnerin Regina Halmich sagte vor dem Kampf, dass sie einen gut austrainierten Raab erwarte. Sie werde entsprechend gegenhalten. „Ganz klar: Ich werde mich da nicht zurückhalten. Weil Stefan natürlich auch durchziehen wird“, sagte sie der dpa. Sechs Runden wolle man kämpfen, erläuterte sie zudem RTL. Das schaffe „man einfach nicht ohne richtig hartes Training“.
Der Düsseldorfer PSD Bank Dome, in dem der Kampf stattfindet, ist mit 14.000 Zuschauern restlos ausverkauft. Moderiert wird das Event von Raabs altem Kompagnon Elton, Kommentator ist Frank „Buschi“ Buschmann. Vom Ring wird Laura Wontorra berichten.
Raab, dessen Karriere beim einstigen Musiksender Viva erblühte, galt mit seiner Anarcho-Art lange als Erneuerer der TV-Unterhaltung. Jahrelang prägte er vor allem das Programm des RTL-Konkurrenten ProSieben, unter anderem mit seiner Sendung „TV total“ und der Spielshow „Schlag den Raab“. Zudem trat er im Jahr 2000 beim Eurovision Song Contest für Deutschland an („Wadde hadde dudde da?“) und war maßgeblich daran beteiligt, als Lena Meyer-Landrut den Musikwettbewerb 2010 gewann. 2013 war er sogar einer der Moderatoren des TV-Duells zwischen der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück.
2015 kam es dann zu einem abrupten Einschnitt. Raab erklärte, er werde sich vom Bildschirm zurückziehen („Ich habe mich entschlossen, zum Ende dieses Jahres meine Fernsehschuhe an den Nagel zu hängen“). Seitdem wirkte er im Hintergrund der Branche. Seine alte Show „TV total“ beispielsweise wird heute von Sebastian Pufpaff moderiert.