KTM am Abgrund: Milliarden-Schulden und Insolvenz erschüttern ...

4 Stunden vor

Tausende Jobs stehen auf dem Spiel – Wie KTM unter Stefan Pierer vom globalen Erfolg in die schwerste Krise der Unternehmensgeschichte schlitterte.

Stefan Pierer KTM - Figure 1
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von

© trend/Lukas Ilgner

Steckbrief

Stefan Pierer

Geburtsort

Oberösterreich, Österreich

Beruf

Unternehmer, CEO der Pierer Mobility AG, Vorstandsvorsitzender der KTM AG und Pierer Mobility AG

Stefan Pierer, geb. 1956, ist Vorstandschef der Pierer Mobility AG. Zu der auf die Herstellung motorisierter Zweiräder spezialisierten Dachgesellschaft gehören unter anderem die Motorrad-Marken KTM, GASGAS, Husqvarna und MV Agusta Motorcycles.

Ausbildung

Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieurwesen an der Montanuniversität Leoben

Familienstand & Kinder

Verheiratet, zwei Kinder

KTM, einst ein Symbol für Innovation und Erfolg im Motorradbau, steht derzeit vor einer der größten Herausforderungen seiner Geschichte. Unter der Führung von Stefan Pierer entwickelte sich das österreichische Unternehmen zum größten Motorradhersteller Europas. Doch nun bedrohen finanzielle Schwierigkeiten das Fortbestehen von KTM und gefährden tausende Arbeitsplätze.

Vom Sanierer zum globalen Marktführer

Stefan Pierer übernahm KTM 1991, als das Unternehmen kurz vor der Insolvenz stand. Durch konsequente Restrukturierung und eine klare Vision formte er KTM zu einem weltweit anerkannten Hersteller von Motorrädern, bekannt für ihre Qualität und Leistungsfähigkeit. Unter seiner Leitung expandierte KTM international und etablierte sich als führende Marke im Offroad- und Rennsportsegment.

Stefan Pierer KTM - Figure 2
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Aktuelle finanzielle Herausforderungen

Trotz beeindruckender Verkaufszahlen in den vergangenen Jahren steht KTM nun vor erheblichen finanziellen Problemen. Am 29. November 2024 stellte die KTM AG beim Landesgericht Ried im Innkreis einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens belaufen sich auf rund 1,8 Milliarden Euro, während die Gesamtverbindlichkeiten aller betroffenen Gesellschaften auf etwa 2,9 Milliarden Euro geschätzt werden.

Zur aktuellen Wirtschaftslage

„In den letzten drei Jahrzehnten sind wir zum größten Motorradhersteller Europas gewachsen. Wir haben Millionen von Motorradfahrern weltweit mit unseren Produkten begeistert. Jetzt machen wir eine Pause für die Zukunft. Die Marke KTM ist mein Lebenswerk, und ich werde dafür kämpfen.“

Stefan PiererUnternehmer, CEO der Pierer Mobility AG, Vorstandsvorsitzender der KTM AG und Pierer Mobility AG

Diese finanzielle Schieflage hat bereits zu erheblichen Einschnitten geführt:

Mitarbeiterabbau: Hunderte von Mitarbeitern wurden entlassen, und weiteren 1.000 Beschäftigten drohen temporäre Kündigungen.

Produktionsstopp: Die Fertigung von Straßenmotorrädern soll in den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 ausgesetzt werden.

Stefan Pierer KTM - Figure 3
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KTM Werk in Mattighofen, Oberösterreich

Die Ursachen für diese Krise sind vielfältig:

Hohe Verschuldung: Die Nettoverschuldung der Pierer Mobility AG, zu der KTM gehört, ist auf rund 1,8 Milliarden Euro angestiegen.

Überproduktion: Ein Überbestand von 130.000 Motorrädern belastet die Lagerbestände und die Liquidität des Unternehmens.

Externe Faktoren: Steigende Rohstoffpreise, Lieferkettenprobleme und erhöhte Energiekosten haben die Margen des Unternehmens zusätzlich unter Druck gesetzt

Pierers Reaktion und Zukunftsaussichten

Stefan Pierer betont sein Engagement für das Unternehmen: "Die Marke KTM ist mein Lebenswerk, und dafür kämpfe ich."

Das Sanierungsverfahren zielt darauf ab, innerhalb von 90 Tagen einen Plan mit den Gläubigern zu vereinbaren, um die Zahlungsfähigkeit wiederherzustellen und das Unternehmen langfristig zu stabilisieren.

Trotz der aktuellen Krise bleibt Pierer optimistisch und plant, durch Restrukturierungsmaßnahmen und strategische Partnerschaften KTM wieder auf Kurs zu bringen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, ob es gelingt, das Unternehmen zu retten und die Arbeitsplätze der tausenden Beschäftigten zu sichern.

Stefan Pierer hat KTM von einem angeschlagenen Unternehmen zu einem globalen Marktführer im Motorradbau geformt. Die aktuellen finanziellen Turbulenzen stellen jedoch eine existenzielle Bedrohung dar. Mit entschlossenen Maßnahmen und seinem unermüdlichen Einsatz versucht Pierer, sein Lebenswerk zu bewahren und KTM durch diese schwierige Phase zu führen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob diese Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden.

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